Ent­wick­lung der loka­len Print-Medi­en im Fokus: Pres­se­be­richt des CSU-Kreisverbandes

Die Ent­wick­lung der regio­na­len Pres­se­land­schaft stand im Mit­tel­punkt der jüng­sten Vor­stands­sit­zung des CSU-Kreis­ver­ban­des Forch­heim, ein­ge­la­den als Exper­te war hier­zu Mar­kus Hör­ath, der bis­he­ri­ge Lei­ter den Lokal­re­dak­ti­on der Nord­baye­ri­schen Nach­rich­ten. „Der Kuchen wer­de klei­ner“, so Hör­ath, dies läge an demo­gra­phi­schen Ent­wick­lun­gen sowie an den neu­en Medi­en, ins­be­son­de­re dem Inter­net; hier spie­geln sich Ein­brü­che im Immo­bi­li­en- und Stel­len­markt wieder.

Immer mehr Public-Rela­ti­on-Ver­öf­fent­li­chun­gen fin­den Anklang. Hier wird es als gefähr­lich ange­se­hen, wenn z.B. die Apo­the­ken­rund­schau ein­sei­tig von der Phar­ma­in­du­strie gesteu­ert wird und so eine objek­ti­ve Bericht­erstat­tung nicht mög­lich ist. Die Demo­gra­phie schlägt sich auch in der Tages­zei­tung nie­der, das Alter des Durch­schnitts­le­sers beträgt 55 Jah­re. Im Durch­schnitt liest jeder pro Tag 37 Minu­ten in der Tages­zei­tung. Jun­ge Leu­te lesen aller­dings kaum Zei­tung, je älter die Leser wer­den, desto treu­er wer­den die­se auch. Auch Neu­kun­den sind deut­lich jen­seits der 40 ange­sie­delt. Dies ist ver­wun­der­lich, da die Glaub­wür­dig­keit loka­ler Tages­zei­tung im Ver­gleich zu ande­ren Infor­ma­ti­ons­me­di­en am höch­sten ist.

Fest­zu­stel­len sei nach Mei­nung des Kreis­vor­sit­zen­den Udo Schön­fel­der ein Stil­wech­sel, hin zum sog. Sto­ry­tel­ling. Und spek­ta­ku­lä­re Schlag­zei­len sei­en offen­sicht­lich mehr gefragt, als sorg­fäl­tig recher­chier­te Hin­ter­grund­be­rich­te. „Ob hier­durch die Qua­li­tät und der freie Jour­na­lis­mus unter die Räder kom­men?“ lau­te­te die Vor­hal­tung des Land­tags­ab­ge­ord­ne­ten Edu­ard Nöth, die nur teil­wei­se aus­ge­räumt wer­den konn­te: Zei­tun­gen, so Hör­ath, wer­den nicht ver­schwin­den, wer­den jedoch ein anspruchs­vol­le­res Kli­en­tel erhal­ten. Dafür brau­che es – so die Ant­wort auf den anfra­gen­den Kreis­rat Edwin Dipp­a­cher – aber gut aus­ge­bil­de­te Redak­teu­re, mit gerech­ter Bezah­lung. Gene­rell sei auch wich­tig mit­ein­an­der zu spre­chen, auch im Vor­feld von Ver­an­stal­tun­gen um hier gemein­sam inter­es­san­te The­men zu identifizieren.

Zei­tungs­ver­la­ge gel­ten einer­seits als vier­te Gewalt, ande­rer­seits sind die­se auch Wirt­schafts­un­ter­neh­men, die sich im Markt behaup­ten müs­sen. Ähn­lich wie bei Poli­tik, Gesell­schaft oder im Ehren­amt kön­ne, so CSU-Kreis­vor­sit­zen­der Udo Schön­fel­der, als Par­al­le­le fest­ge­stellt wer­den, dass Bin­dungs­kräf­te teil­wei­se nach­las­sen, hier Stamm­wäh­ler, dort Abon­nen­ten. Er bedank­te sich, ver­bun­den mit den besten Wün­sche für des­sen Zukunft, beim schei­den­den Chef­re­dak­teur, der im Jahr des 50. Jubi­lä­ums der Forch­hei­mer Lokal­re­dak­ti­on ins Stamm­haus nach Nürn­berg wechselt.