Ober­fran­kens „Fos­si­li­en­gru­be Mistel­gau“ wur­de in Geo­top-Besten-Liste aufgenommen

Die ehe­ma­li­ge Ton­gru­be im ober­frän­ki­schen Mistel­gau zählt ab sofort zu den 100 schön­sten Geo­to­pen Bay­erns. Der Vize­prä­si­dent des Lan­des­am­tes für Umwelt, Dr. Richard Fack­ler, über­reich­te heu­te im Land­kreis Bay­reuth das Güte­sie­gel an die Geo­top-Paten Gemein­de Mistel­gau, Urwelt-Muse­um Ober­fran­ken und Geo­park Bay­ern-Böh­men. „Geo­to­pe wie die Fos­si­li­en­gru­be Mistel­gau sind ein­ma­li­ge Zeug­nis­se der Erd­ge­schich­te. Sie zei­gen, wie unse­re Erde ent­stan­den ist“, so Fackler.

Der Fos­si­li­en­reich­tum macht Mistel­gau zu einem inter­na­tio­nal bedeu­ten­den Ort für Evo­lu­ti­ons­for­scher. Neben Ammo­ni­ten (Sil­ber­schnecken), Fischen, Insek­ten, Mee­res­kro­ko­di­len, Fisch- und Flug­sauri­ern wur­de Mistel­gau welt­weit berühmt durch das so genann­te Belem­ni­ten­schlacht­feld – in der Ton­gru­be wur­den zahl­rei­che Über­re­ste von Tin­ten­fi­schen, sog. Belem­ni­ten, ent­deckt. Bis 2005 wur­de in Mistel­gau Ton für die Zie­gel­her­stel­lung gewon­nen. Als die Gru­be wie­der auf­ge­füllt wer­den soll­te, setz­ten sich das Urwelt-Muse­um Ober­fran­ken, der Geo­park Bay­ern-Böh­men sowie das Lan­des­amt für Umwelt für ihren Erhalt und deren wis­sen­schaft­li­che und tou­ri­sti­sche Nut­zung ein.

Nur weni­ge Orte auf der Erde – die Geo­to­pe – ermög­li­chen es, das Wis­sen über die Ent­ste­hung unse­res Pla­ne­ten zu erwei­tern. Des­halb erstellt der Geo­lo­gi­sche Dienst im Lan­des­amt für Umwelt seit 1985 das „Geo­top­ka­ta­ster Bay­ern“, das bereits rund 3.100 geo­lo­gi­sche Beson­der­hei­ten erfasst. Ziel der Güte­sie­gel­ver­lei­hung ist lan­des­weit auf die 100 ein­drucks­voll­sten geo­lo­gi­schen Schät­ze mit Info­ta­feln vor Ort, Weg­wei­sern an Wan­der­we­gen, Falt­blät­tern und einem Inter­net­auf­tritt auf­merk­sam zu machen. „Geo­to­pe ver­ei­nen Natur­schutz und Tou­ris­mus zu bei­der­sei­ti­gem Nut­zen. Die Kom­mu­ne erhält eine tou­ri­sti­sche Attrak­ti­on, das Geo­top wird über frei­wil­li­ge Paten­schaf­ten erhal­ten und gepflegt“, so Fackler.

Mehr Infor­ma­tio­nen zu Bay­erns schön­sten Geo­to­pen unter: http://​www​.lfu​.bay​ern​.de/​g​e​o​l​o​g​i​e​/​g​e​o​t​o​p​e​_​s​c​h​o​e​n​s​t​e​n​/​i​n​d​e​x​.​htm