Uni­ver­si­tät Bay­reuth: Senat beschließt Fle­xi­bi­li­sie­rung und eine auf 1 Jahr befri­ste­te Absen­kung der Studiengebühren

Mit die­ser Initia­ti­ve sol­len Rest­mit­tel abge­baut wer­den – Prä­si­dent Bor­mann: Kein grund­sätz­li­ches Abrücken von Studienbeiträgen

In sei­ner Sit­zung am 15. Juni hat der Senat der Uni­ver­si­tät Bay­reuth eine Fle­xi­bi­li­sie­rung der Mit­tel­aus­ga­ben und eine zeit­lich befri­ste­te Absen­kung der Stu­di­en­bei­trä­ge beschlos­sen. Vor dem Hin­ter­grund des Abbaus der Rest­mit­tel, die vor allem in den ersten bei­den Seme­stern der Erhe­bung von Stu­di­en­bei­trä­gen (SS 2007, WS 2007/08) nicht aus­ge­ge­ben wer­den konn­ten, haben die Prä­si­di­al­kom­mis­si­on Stu­di­en­bei­trä­ge und die Hoch­schul­lei­tung zuvor emp­foh­len, zum einen Maß­nah­men für die Fle­xi­bi­li­sie­rung der Mit­tel­aus­ga­ben durch­zu­füh­ren und zum ande­ren die Stu­di­en­bei­trä­ge für ein Stu­di­en­jahr von 500 auf 450 Euro pro Seme­ster und Stu­die­ren­dem abzu­sen­ken. Die­se zeit­lich befri­ste­te Ver­min­de­rung wird im Win­ter­se­me­ster 2011/12 und im dar­auf­fol­gen­den Som­mer­se­me­ster 2012 wirk­sam. Danach stei­gen die Bei­trä­ge wie­der auf 500 Euro an. An dem Ein­stiegs­bei­trag für Erst­se­me­ster in Höhe von 300 Euro ändert sich nichts.

Der Prä­si­dent der Uni­ver­si­tät Bay­reuth, Pro­fes­sor Dr. Rüdi­ger Bor­mann, sieht in der aktu­el­len Initia­ti­ve kein grund­sätz­li­ches Abrücken vom System der Stu­di­en­bei­trä­ge und der Höhe von 500 Euro pro Seme­ster. Die Stu­die­ren­den lei­ste­ten einen signi­fi­kan­ten und kaum weg­zu­den­ken­den Bei­trag, um die Qua­li­tät der Leh­re an der Uni­ver­si­tät Bay­reuth auf aner­kannt hohem Niveau zu hal­ten. „Dafür wer­den die Stu­di­en­bei­trä­ge auch in Zukunft in Höhe von 500 Euro benö­tigt“, so Prä­si­dent Bor­mann, der dar­in auch von den Stu­die­ren­den-Ver-tre­tern im Senat aus­drück­lich unter­stützt wur­de. Zugleich wären mit einer dau­er­haf­ten Absen­kung Zukunfts­pro­jek­te, die dar­auf abzie­len, die Abbre­cher­quo­te zu sen­ken, die Betreu­ungs­re­la­tio­nen zu ver­bes­sern oder Men­to­ren-/Tu­to­ren­pro­gram­me aus­zu­wei­ten, nicht im vol­len vor­ge­se­he­nen Umfang mach­bar. Ins­be­son­de­re in Hin­blick auf den dop­pel­ten Abitur­jahr­gang wur­de eine fle­xi­ble­re Ver­wen­dung der Rest­mit­tel beschlos­sen, um zeit­nah auf mög­li­che Her­aus­for­de­run­gen reagie­ren zu können.

Paul Schwartz, einer der Stu­die­ren­den-Ver­tre­ter im Senat, macht deut­lich, dass er wei­ter­hin auf eine adäqua­te Aus­fi­nan­zie­rung durch den Frei­staat Bay­ern hofft, so wie es vor einem Jahr von poli­ti­scher Sei­te signa­li­siert wor­den war.

Stu­di­en­bei­trä­ge wer­den – seit ihrer Ein­füh­rung an der Uni­ver­si­tät Bay­reuth – unter pari­tä­ti­scher Mit­be­stim­mung der Stu­die­ren­den für eine Ver­bes­se­rung von Stu­di­um und Leh­re ver­wen­det. Der­zeit wer­den die in einem Seme­ster ein­ge­nom­me­nen Stu­di­en­bei­trä­ge in vol­lem Umfang für die­sen Zweck aus­ge­ge­ben. Das war zu Beginn des Bei­trags­sy­stems anders: Die jetzt beschlos­se­ne befri­ste­te Absen­kung der Stu­di­en­bei­trä­ge hat zum Ziel, die Rest­mit­tel aus den ersten bei­den Seme­stern nach Ein­füh­rung der Bei­trags­zah­lun­gen abzubauen.

Hin­ter­grund

Im Win­ter­se­me­ster 2010/11 hat­ten die Stu­die­ren­den der Uni­ver­si­tät Bay­reuth Stu­di­en­bei­trä­ge in einer Gesamt­hö­he von gut 2,8 Mil­lio­nen Euro gelei­stet. Etwa 40 Pro­zent von ihnen sind von der Zah­lung von Stu­di­en­bei­trä­gen befreit.