Vor­sicht, haut­rei­zen­de Raupen!

Die Land- und forst­wirt­schaft­li­che Berufs­ge­nos­sen­schaft Fran­ken und Ober­bay­ern informiert

Nicht nur Eichen­pro­zes­si­ons­spin­ner kön­nen Haut­rei­zun­gen und schlim­me all­er­gi­sche Reak­tio­nen aus­lö­sen, son­dern auch die Rau­en­haa­re und Pup­pen­ge­spinn­ste der Gold­af­ter, einer Fal­ter­art von Träg­spin­nern. Deren Rau­pen leben vor allem auf Weiß­dorn, Esche oder Obst­bäu­men, kom­men aber auch am Feld­rand in Sträu­chern und Gestrüpp vor. Die Gespinn­ste zur Eiab­la­ge kön­nen zum Bei­spiel beim Mähen auf­ge­wir­belt wer­den. Ent­decken Sie sol­che Nester aus leuch­tend gefärb­ter Wol­le, mei­den Sie auf jeden Fall den direk­ten Kon­takt! Wenn die Gespinn­ste ent­fernt wer­den müs­sen, dann nur von dafür aus­ge­rü­ste­ten Per­so­nen mit Schutz­an­zug, Haut- und Augen­schutz sowie einer Atem­schutz­mas­ke. Im öffent­li­chen Bereich sind dafür die Feu­er­weh­ren zustän­dig, in Wäl­dern über­neh­men auch man­che forst­wirt­schaft­li­chen Dienst­lei­ster die­se Arbeit.

Die fein­sten Rau­pen­här­chen sind von lan­ger Halt­bar­keit, sie sind so leicht, dass sie vom Wind ver­tra­gen und so fein, dass sie sogar ein­ge­at­met wer­den kön­nen. Mit ihren Häk­chen haf­ten sie an Schu­hen und Klei­dern und drin­gen schließ­lich durch die Haut und über die Schleim­häu­te in den Orga­nis­mus ein. Auf das mög­li­cher Wei­se noch ent­hal­te­ne Eiweiß­gift reagie­ren die betrof­fe­nen Men­schen all­er­gisch. Es kann zu Haut­re­ak­tio­nen (Aus­schlä­ge und Ent­zün­dun­gen) aber auch zu Atem­wegs­be­schwer­den (Bron­chi­tis, Husten, Asth­ma) kom­men. Wei­te­re bekann­te Sym­pto­me sind Schwin­del, Fie­ber und Abge­schla­gen­heit. Bei beson­ders emp­find­li­chen Men­schen kann der Kon­takt zu einem all­er­gi­schen Schock führen.

All­er­gi­schen Reak­tio­nen vorbeugen

Die ein­fach­ste und wich­tig­ste Maß­nah­me ist es, den Kon­takt mit den Brenn­haa­ren zu ver­mei­den. Wer nicht unbe­dingt muss, der soll­te befal­le­ne Gebie­te nicht auf­su­chen. Lässt sich die Arbeit in der Nähe befal­le­ner Bäu­me oder Sträu­cher nicht umge­hen, dann sind Schutz­vor­keh­run­gen zu tref­fen. Infor­ma­tio­nen dazu bekom­men Sie im Inter­net auf der Home­page der Land- und forst­wirt­schaft­li­chen Berufs­ge­nos­sen­schaft Fran­ken und Ober­bay­ern (LBG) unter http://​www​.lsv​.de/​l​s​v​_​a​l​l​_​n​e​u​/​p​r​a​e​v​e​n​t​i​o​n​/​0​4​_​f​a​c​h​i​n​f​o​r​m​a​t​i​o​n​e​n​/​0​5​_​h​a​n​d​l​u​n​g​s​h​i​l​f​e​n​/​0​1​_​b​_​a​n​w​e​i​s​u​n​g​e​n​/​b​a​_​e​i​c​h​e​n​_​w​e​b​.​pdf oder tele­fo­nisch bei den LBG- Sicher­heits­be­ra­tern unter den Ruf­num­mern 0921/603 345, 089/454 80 500 oder 0931/8004 225.

Die getra­ge­ne Arbeits­klei­dung soll­te nicht in den Wohn­be­reich gelan­gen und muss nach dem Arbeits­ein­satz umge­hend gewa­schen wer­den. Benutz­te Ein­weg­over­alls sind nach dem Ein­satz in geschlos­se­nen Pla­stik­säcken zu ent­sor­gen. In jedem Fall ist es nach einem Kon­takt mit den Rau­pen­här­chen erfor­der­lich, sich gründ­lich zu duschen und die Haa­re zu waschen.

Was tun, wenn Sym­pto­me auftreten?

Soll­ten Sie wäh­rend der Arbeit Sym­pto­me fest­stel­len, die auf eine All­er­gie hin­deu­ten, bre­chen Sie Ihre Tätig­keit umge­hend ab und suchen sie einen Arzt auf.

Tre­ten die Sym­pto­me zeit­ver­zö­gert auf, suchen Sie bit­te eben­falls einen Arzt auf und infor­mie­ren Sie ihn, dass ein Zusam­men­hang zwi­schen den Krank­heits­sym­pto­men und den Brenn­haa­ren des Gold­af­ters mög­lich sein kann.

Das Ent­fer­nen der Gespin­ste muss Fach­leu­ten über­las­sen wer­den, die über eine geeig­ne­te Schutz­aus­rü­stung verfügen!