Zurück zu den Wur­zeln: Ein Retro-Pla­kat für die 62. Kulm­ba­cher Bierwoche

Sie­ger des Pla­kat­wett­be­wer­bes 2011 steht fest – Motiv mit beson­de­rem Hintergrund

Joachim Lämmrich mit seinem Plakat

Joa­chim Lämm­rich mit sei­nem Plakat

Seit ein paar Tagen steht das Pla­kat­mo­tiv für die 62. Kulm­ba­cher Bier­wo­che fest. Es wur­de im Rah­men eines Krea­tiv-Wett­be­werbs ermit­telt, zu dem die Kulm­ba­cher Braue­rei Anfang des Jah­res auf­ge­ru­fen hat­te. Der glück­li­che Gewin­ner heißt Joa­chim Lämm­rich aus Coburg. Hin­ter dem Motiv des neu­en Pla­ka­tes, wel­ches im Retro-Stil gestal­tet ist, steckt eine ganz beson­de­re Geschichte.

„Rund drei Mona­te haben wir Gra­fi­ker, Künst­ler und alle ambi­tio­nier­ten Desi­gner dazu auf­ge­ru­fen, ein neu­es Pla­kat für die Kulm­ba­cher Bier­wo­che 2011 zu gestal­ten“, berich­tet Bri­git Rei­chardt, Seni­or-Pro­dukt­ma­na­ge­rin der Kulm­ba­cher Braue­rei. „Die Ent­schei­dung war die­ses Mal außer­or­dent­lich schwer, da unter den rund 70 Ein­sen­dun­gen vie­le gelun­ge­ne Wer­ke dabei waren. Den­noch hat uns letzt­lich das Werk von Joa­chim Lämm­rich am mei­sten über­zeugt, da es auf beson­ders char­man­te Art und Wei­se und äußerst pla­ka­tiv die Kulm­ba­cher Bier­wo­che dar­stellt“, betont Reichardt.

Joa­chim Lämm­rich, selbst­stän­di­ger Wer­be­de­si­gner aus Coburg, erläu­tert sein Werk im Retro-Stil zunächst so: „Mein Pla­kat soll mensch­li­che Emo­tio­nen wecken. Des­we­gen habe ich ein­fach „a scheens Kulm­ba­cher Maad­la“ gezeich­net: keck, frech, kokett und lie­bens­wert. So passt es ein­fach per­fekt zur hei­te­ren Kulm­ba­cher Bier­wo­che.“ Und er fährt begei­stert fort: „Der Retro-Stil ist außer­dem zur­zeit äußerst aktu­ell. Und den­noch woll­te ich mich nicht skla­visch an die­sen Stil bin­den, son­dern auch moder­ne Ele­men­te, wie bei­spiels­wei­se die neue Dirndl­mo­de oder die glä­ser­nen Maß­krü­ge, mit einbauen.“

Jes­si­ca Luh-Fuchs von der Wer­be­agen­tur Riegg und Part­ner und Jury-Mit­glied merkt an: „Ich freue mich sehr, dass Joa­chim Lämm­rich gewon­nen hat, denn mir hat sein Pla­kat auf Anhieb sehr gut gefal­len. Der herz­li­che und offe­ne Cha­rak­ter des Bil­des enst­pricht exakt der gast­li­chen Atmo­sphä­re der Bier­wo­che, bei der jeder mit jedem kom­mu­ni­ziert und Jung und Alt aus­ge­las­sen zusam­men feiern.“

Der Gewin­ner und die Kulm­ba­cher Bierwoche

Mit der Bier­wo­che ver­bin­det Joa­chim Lämm­rich sehr viel. Er ist in Kulm­bach gebo­ren und auf­ge­wach­sen. In sei­ner Kind­heit hat er die Bier­wo­che sehr ger­ne besucht. Beson­ders die herz­li­che Atmo­sphä­re ist ihm in Erin­ne­rung geblie­ben: „Ich erin­ne­re mich noch ganz genau. 1953 besuch­te ich mit gera­de ein­mal sie­ben Jah­ren zum ersten Mal mit mei­nen Eltern die Kulm­ba­cher Bier­wo­che. Zu der Zeit war noch eini­ges ande­res, doch an der guten Stim­mung hat sich bis heu­te nichts geän­dert. Heu­te freue ich mich außer­or­dent­lich, dass mein Pla­kat für die Kulm­ba­cher Bier­wo­che aus­ge­wählt wur­de. So kann ich mei­ner beson­de­ren Ver­bin­dung zu Kulm­bach noch mehr Aus­druck ver­lei­hen“, betont Joa­chim Lämm­rich ange­sichts der Aus­wahl sei­nes Motivs zum Pla­kat­mo­tiv der 62. Kulm­ba­cher Bierwoche.

Die Kulm­ba­cher Bier­wo­che gestern und heute

Die erste Kulm­ba­cher Bier­wo­che fand zwar im Jah­re 1939 statt, doch durch den Zwei­ten Welt­krieg soll­te es bis zum Jahr 1950 dau­ern, ehe es wie­der ein Kulm­ba­cher Bier­fest geben konn­te. Joa­chim Lämm­rich war also Gast auf einer der ersten Kulm­ba­cher Bier­wo­chen über­haupt. Damals stand das Zelt noch auf dem Markt­platz , die Bier­krü­ge waren aus Ton und das Fest­zelt war noch schlicht weiß-blau, doch eini­gen Ände­run­gen zum Trotz, die herz­li­che und fröh­li­che Stim­mung, die die­sem uri­gen Bier­fest ganz eigen ist und die heu­te jähr­lich über 120.000 Besu­cher anlockt, ist geblie­ben und gehört eben­falls zu sei­nen Bier­fest-Asso­zia­tio­nen. „Was ich auch nie ver­ges­sen habe, war das Pla­kat­mo­tiv, wel­ches für meh­re­re Jah­re genutzt wur­de. „Ich sehe es noch ganz genau vor mir. Es war ein Aqua­rell und abge­bil­det war eine sym­pa­thi­sche blon­de Kellnerin.“

Von der Idee bis zum Plakat

Wäh­rend Joa­chim Lämm­rich Ideen für das Bier­wo­chen-Pla­kat 2011 sam­mel­te, kam ihm immer wie­der die Erin­ne­rung an sei­ne Kind­heits­ta­ge in Kulm­bach und an das schö­ne Pla­kat von damals in den Sinn. Des­we­gen hat er sein Pla­kat auch an das von damals ange­lehnt. Als die Idee schließ­lich fest­stand, dau­er­te es nicht mehr lan­ge bis zur Fer­tig­stel­lung. „Das wich­ti­ge ist, zunächst eine Vor­stel­lung zu haben, wie das Motiv für das Pla­kat aus­se­hen soll. Wenn die Idee gebo­ren ist, ist man vom fer­ti­gen Pla­kat nur noch einen Kat­zen­sprung ent­fernt“, erklärt Joa­chim Lämm­rich, der sich auto­di­dak­tisch ver­schie­den­ste Gra­fik­pro­gram­me ange­eig­net hat und seit eini­gen Jah­ren als selb­stän­di­ger Wer­be­de­si­gner arbeitet.

Auf die Fra­ge, was er denn ein­mal am Lieb­sten gestal­ten wür­de, ant­wor­tet Joa­chim Lämm­rich: „Es gibt nichts Schö­ne­res, als Eti­ket­ten für Wei­ne und Likö­re zu ent­wer­fen. Ein Traum wäre auch, eines Tages Bie­re­ti­ket­ten zu desi­gnen – und wer weiß, viel­leicht bekommt ich sogar noch ein zwei­tes Mal die Chan­ce, das zukünf­ti­ge Kulm­ba­cher Bier­wo­chen-Pla­kat zu gestalten.“