MdB Schar­fen­berg: „Strom­ver­sor­gung im Kata­stro­phen­fall nur mit erneu­er­ba­ren Ener­gien zu bewältigen“

Zur Ver­öf­fent­li­chung des Berichts „Gefähr­dung und Ver­letz­bar­keit moder­ner Gesell­schaf­ten – am Bei­spiel eines groß­räu­mi­gen und lang­an­dau­ern­den Aus­falls der Strom­ver­sor­gung“ durch das Büro für Tech­nik­fol­gen-Abschät­zung beim Deut­schen Bun­des­tag (TAB) erklärt Eli­sa­beth Schar­fen­berg MdB:

Der Bericht des Büros für Tech­nik­fol­gen-Abschät­zung beim Deut­schen Bun­des­tag (TAB) bestä­tigt: Der Kata­stro­phen­schut­zes muss im Hin­blick auf mög­li­che groß­flä­chi­ge und län­ger anhal­ten­de Strom­aus­fäl­le refor­miert wer­den. Denn auf­grund der Gefahr von ter­ro­ri­sti­schen Angrif­fen und der Zunah­me von Extrem­wet­ter­er­eig­nis­sen wächst die Wahr­schein­lich­keit von Groß­aus­fäl­len in Fol­ge von Netzzusammenbrüchen.

Das unüber­sicht­li­che System des Kri­sen­ma­nage­ments in Bund und Län­dern ist dabei selbst kata­stro­phal. Es fehlt eine stär­ke­re und zen­tra­le Koor­di­na­ti­on des Kata­stro­phen­schut­zes. Das Kata­stro­phen­ma­nage­ment muss grenz­über­schrei­ten­den Sze­na­ri­en gerecht wer­den. Die Bun­des­re­gie­rung darf den Aus­bau euro­päi­scher Kata­stro­phen­ab­wehr­ka­pa­zi­tä­ten nicht län­ger zurück­wei­sen. Gera­de in Ober­fran­ken ist dies schon auf­grund der Nähe zu den stör­an­fäl­li­gen Reak­to­ren im

tsche­chi­schen Teme­lin für uns von ent­schei­den­der Bedeutung.

Prä­ven­ti­on durch Redu­zie­rung der eigent­li­chen Risi­ken von schwe­ren Strom­aus­fäl­len muss im Mit­tel­punkt der Anstren­gun­gen ste­hen. Das TAB bestä­tigt, dass die dezen­tra­le Ener­gie­ver­sor­gung mit Erneu­er­ba­ren Ener­gien eine Schlüs­sel­rol­le spie­len kann, um das Kata­stro­phen­po­ten­zi­al zu ver­rin­gern. So genann­te „Insel­net­ze“, also von ande­ren Strom­net­zen unab­hän­gi­ge Ver­tei­lungs­net­ze, könn­ten regio­nal und lokal die Strom­ver­sor­gung auf­recht­erhal­ten und somit wich­ti­ge Infra­struk­tur­ein­rich­tun­gen, wie Kran­ken­häu­ser oder Ban­ken, absi­chern. Mit Die­sel betrie­be­ne Not­strom­ag­gre­ga­te rei­chen nicht aus, da auch die Treib­stoff­ver­sor­gung bei einem Strom­aus­fall schnell zusammenbricht.

Der Aus­bau von dezen­tral ver­füg­ba­ren Erneu­er­ba­ren Ener­gien muss gezielt und vor­ran­gig für gefähr­de­te Infra­struk­tur­ein­rich­tun­gen ange­gan­gen wer­den. Je schnel­ler wir uns unab­hän­gig machen von fos­si­len und ato­ma­ren Impor­ten, desto bes­ser sind wir gegen die Gefah­ren eines lang­an­dau­ern­den und groß­flä­chi­gen Strom­aus­falls gewappnet.