Das Forum Kultur der Metropolregion Nürnberg kürt den Zeichner und Radierer Stephan Klenner-Otto zum "Künstler des Monats" Mai

Stephan Klenner-Otto

Stephan Klenner-Otto

Immer wieder Jean Paul. Wenn man das bisherige Werk des brillanten Zeichners und Radierers Stephan Klenner-Otto ansieht, taucht der fränkische Dichter mit Weltgeltung regelmäßig auf. Die Grotesken und Idyllen, nicht minder das skurrile Personal vom Schulmeisterlein Wutz bis zum Luftschiffer Giannozzo ziehen sich durch Klenner-Ottos Arbeiten. Geboren in Kulmbach und nach einem 15-jährigen Aufenthalt im Schwäbischen wieder in der Nähe in Neudrossenfeld lebend, hat er sich bereits als Kind entschieden, Maler zu werden. Gefördert vom phantastischen Realisten Caspar Walter Rauh ist er schon lange ein gefragter Künstler, der immer wieder Inspiration aus der Literatur zieht. Neben Jean Paul finden sich Namen wie E.T.A. Hoffmann oder Morgenstern und Hesse. Hintergründiges und Bizarres fasziniert ihn, er bannt das Phantastische hinter Realität und Geschriebenem auf seine Kupferplatten und macht es dem Betrachter sichtbar.

„Literatur wird sichtbar gemacht“

Die Jury des Forums Kultur der Europäischen Metropolregion Nürnberg hat Stephan Klenner-Otto als Künstler des Monats Mai 2011 ausgezeichnet, weil er „nicht einen plakativen Mainstream bedient, sondern mit fein ausgearbeiteten Zeichnungen und Radierungen in die Tiefe des Dargestellten geht. Insbesondere wird Literatur sichtbar, weit über das übliche Maß von Illustrationen hinaus. Der Reiz seiner meist kleinformatigen Arbeiten hält einer Überprüfung durch die intensive Auseinandersetzung und den Faktor Zeit stand.“

Eine Vielzahl von Ausstellungen im In- und Ausland sowie zahlreiche Buchprojekte machten Klenner-Otto dem interessierten Publikum bekannt (wie auch die Radierungs- Serie „Köpfe“ zumeist erschienen im Wehrhahn-Verlag, Hannover). Besondere Beachtung fanden seine Porträts berühmter Akademiemitglieder von Leibnitz bis Einstein, die 2010 in der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften zu sehen waren. Ein Höhepunkt war die gemeinsame Ausstellung von Arbeiten Klenner-Ottos mit denen von Caspar Walter Rauh und Alfred Kubin, die 2009 in der Villa Dessauer in Bamberg gezeigt wurde. Drei Generationen des Phantastischen Realismus wurden so präsentiert und auch in einem aufwändigen Buchprojekt zusammen mit Essays sowie originalgetreu reproduzierten Zeichnungen, Radierungen und Aquarellen dokumentiert.

Kreuzweg-Projekt mit Margot Käßmann

Derzeit arbeitet Klenner-Otto wieder an Jean-Paul-Themen. Schulmeisterlein Wutz und Feldprediger Schmelzle stehen hierbei im Fokus. Und ganz besonders spannend dürfte werden, was er zusammen mit Margot Käßmann plant. Die engagierte Kirchenfrau verfasst Texte zu den Kreuzwegdarstellungen des Künstlers für ein gemeinsames Buchprojekt.