Das Hand­werk in Ober­fran­ken sucht qua­li­fi­zier­te Fachkräfte

Ergeb­nis­se der Son­der­um­fra­ge „Fach­kräf­te­si­che­rung im ober­frän­ki­schen Hand­werk“ unter 444 Hand­werks­be­trie­ben mit 7.828 Beschäftigten

Anteil der Betriebe mit offenen Stellen in Prozent

Anteil der Betrie­be mit offe­nen Stel­len in Prozent

Die posi­ti­ven Ergeb­nis­se aus den jüng­sten Kon­junk­tur­um­fra­gen spie­geln sich in den Ergeb­nissen einer Son­der­um­fra­ge „Fach­kräf­te­si­che­rung im Hand­werk“ wider. Die gute und sta­bi­le Ge­schäftslage, stei­gen­de Auf­trags­zah­len und die hohe Kapa­zi­täts­aus­la­stung der Hand­werks­be­trie­be sind für den hohen Anteil der Betrie­be mit offe­nen Stel­len für Fach­kräf­te mit ver­ant­wort­lich. Horst Eggers, Haupt­ge­schäfts­füh­rer der Hand­werks­kam­mer: „Ins­ge­samt 32% der ober­frän­ki­schen Hand­werks­be­trie­be wol­len der­zeit oder in den kom­men­den Mona­ten neue Fach­kräfte ein­stel­len. Damit hat sich die Zahl der Betrie­be mit offe­nen Stel­len gegen­über der letz­ten Umfra­ge im Jahr 2006 ver­drei­facht. Im Durch­schnitt haben die suchen­den Betrie­be 2,3 Arbeits­plät­ze zu beset­zen“. Horst Eggers wei­ter: „Unab­hän­gig von den kon­junk­tu­rel­len Ein­flüs­sen wird in den näch­sten Jah­ren die Nach­fra­ge nach Arbeits­kräf­ten im Hand­werk, beson­ders nach gut aus­ge­bil­de­ten Fach­kräf­ten, wei­ter anstei­gen. Wenn­gleich eine Hoch­rech­nung mit Unsi­cher­hei­ten behaf­tet ist, bezif­fern wir den aktu­el­len Fach­kräf­te­be­darf allein im ober­frän­ki­schen Hand­werk auf ca. 4.500 Stellen

Die mei­sten offe­nen Stel­len mel­det das Bau- und Ausbaugewerbe

Die posi­ti­ve konjunk­turelle Ent­wick­lung in den Bau- und Aus­bau­hand­wer­ken wirkt sich beson­ders deut­lich auf die Zahl der offe­nen Stel­len in die­sen Gewer­ken aus. Im Bau­haupt­ge­wer­be suchen der­zeit 54% und im Aus­bau­ge­wer­be 37% der ant­wor­ten­den Betrie­be qua­li­fi­zier­te Fach­kräf­te. Dabei kön­nen die suchen­den Betrie­be im Durch­schnitt 2,3 (Bau) bzw. 2,1 (Aus­bau) Arbeits­plät­ze be­setzen. Auch das Nah­rungs­mit­tel­hand­werk sucht Fach­kräf­te. 24% der ant­wor­ten­den Betrie­be haben hier offe­ne Stel­len zu beset­zen. Vie­le offe­ne Stel­len bie­ten die Betrie­be des gewerb­li­chen Bedarfs und des Kfz-Hand­werks an. Im Durch­schnitt hat jeder suchen­de Betrieb 3,3 (Zulie­fe­rer) bzw. 2,4 (Kfz-Hand­werk) qua­li­fi­zier­te Arbeits­plät­ze zu besetzen.

Qua­li­fi­zier­te Fach­kräf­te wer­den im Hand­werk drin­gend gesucht

Gesucht wer­den im ober­frän­ki­schen Hand­werk vor allem gut aus­ge­bil­de­te und qua­li­fi­zier­te Fach­kräfte. 68% der Betrie­be, die offe­ne Stel­len für Fach­kräf­te mel­den, suchen Hand­werks­ge­sel­len. Neben Handwerks­meistern (10%) wer­den aber auch tech­ni­sche und kauf­män­ni­sche Ange­stell­te (16%) von den Hand­werks­be­trie­ben gesucht. 7% der offe­nen Stel­len rich­ten sich an Hochschulabsolventen.

Immer mehr Betrie­be haben Pro­ble­me geeig­ne­te Fach­kräf­te zu finden

Der demo­gra­fi­sche Wan­del auf­grund des Rück­gangs der Bevöl­ke­rungs­zah­len, der Alte­rung der Bevöl­ke­rung und der sin­ken­de Schü­ler­zah­len lässt das Ange­bot an qua­li­fi­zier­ten Fach­kräf­ten und Aus­zu­bil­den­den sin­ken. Die­se Ent­wick­lun­gen berei­ten bereits heu­te vie­len Hand­werks­be­trie­ben Schwie­rig­kei­ten bei der Per­so­nal­su­che. In der aktu­el­len Umfra­ge geben 43% der Unter­neh­men an, dass seit dem letz­ten Jahr ein erhöh­ter Auf­wand für die Suche nach Per­so­nal erfor­der­lich ist. Trotz inten­si­ver Suche konn­ten sogar 29% der ant­wor­ten­den Betrie­be kein geeig­ne­tes Per­so­nal fin­den. Ledig­lich 28% der Hand­werks­be­trie­be hat­ten bei der Per­so­nal­su­che kei­ne Pro­ble­me. Im Jahr 2005 lag die­ser Wert noch bei 67%.

Unzu­rei­chen­de Qua­li­fi­ka­ti­on ist das Haupt­pro­blem bei der Stellenbesetzung

Wie im Jahr 2006 ist die unzu­rei­chen­de Qua­li­fi­ka­ti­on der Bewer­ber mit gro­ßem Abstand das Haupt­pro­blem bei der Suche nach Fach­kräf­ten im Hand­werk. So sind 70% der ant­wor­ten­den Be­triebe mit der Qua­li­fi­ka­ti­on der Bewer­ber nicht zufrie­den. 30% der ant­wor­ten­den Betrie­be berich­ten in der aktu­el­len Umfra­ge sogar davon dass, „kei­ne Bewer­ber auf die Stel­len“ vor­han­den sind. Gegen­über 2006 nahm die­ser Pro­zent­an­teil um 11,2%-Punkte zu.

Betrie­be set­zen vor allem auf die eige­ne Ausbildung

„Um den aktu­el­len Fach­kräf­te­be­darf zu sichern, set­zen die mei­sten unse­rer befrag­ten Betrie­be auf Ei­geninitiative und inve­stie­ren in Aus­bil­dung und Qua­li­fi­zie­rung“, so Horst Eggers. Knapp 64% der Betrie­be ver­stär­ken bereits heu­te ihre eige­ne Aus­bil­dung und wei­te­re 15% wol­len auch in der Zukunft die Aus­bil­dung im eige­nen Unter­neh­men noch wei­ter aus­bau­en. Horst Eggers wei­ter: „Im Ver­gleich zur Umfra­ge im Jahr 2006 hat sich damit die Bereit­schaft zur Ver­stär­kung der eige­nen Aus­bil­dung annä­hernd ver­dop­pelt“. Auch die ver­stärk­te Wei­ter­bil­dung von Mit­ar­bei­tern sehen über die Hälf­te der befrag­ten Hand­werks­be­trie­be als Stra­te­gie den Per­so­nal­be­darf in der Zukunft zu sichern. Die geziel­te Anwer­bung und Beschäf­ti­gung aus­län­di­scher Arbeit­neh­mer spielt nach wie vor eine unter­ge­ord­ne­te Rol­le im Handwerk.