Par­tei­tags­be­schlüs­se der FDP Ober­fran­ken vom Par­tei­tag am 7. Mai in Hof

Der FDP-Bezirks­ver­band Ober­fran­ken setzt sich für die Hal­te­punk­te Bam­berg-Süd und Forch­heim-Nord auf der S‑Bahn-Strecke Bam­berg-Nürn­berg ein

Für die Rea­li­sie­rung der für die Ent­wick­lung und Mobi­li­tät in der Regi­on bedeut­sa­men Hal­te­punk­te kommt es maß­geb­lich auf die Pro­gno­sen (Ein­stie­g/Aus­stieg-Pro­gno­se über 1000 Per­so­nen) zum erwar­te­ten Ver­kehrs­auf­kom­men an. Im Gegen­satz zu den Poten­zi­al­pro­gno­sen der Baye­ri­schen Eisen­bahn­ge­sell­schaft las­sen in der Regi­on beauf­trag­te Gut­ach­ten erwar­ten, dass das erfor­der­li­che Min­dest-Ver­kehrs­auf­kom­men an bei­den Hal­te­punk­ten erreicht wird. Die Städ­te Bam­berg und Forch­heim haben hier­zu neu­es Zah­len­ma­te­ri­al vor­ge­legt, u. a. zu Ver­an­stal­tun­gen, Bus­ver­keh­ren sowie zur erwar­te­ten Nut­zung durch Schü­ler. Die FDP-Ober­fran­ken for­dert auf die­ser Grund­la­ge die Umset­zung der Hal­te­punk­te Bam­berg-Süd und Forchheim-Nord.

Start des TRIREGIO-Prozesses

Die FDP Ober­fran­ken spricht sich für einen TRI­RE­GIO-Pro­zess im Bereich der Eure­gio Egren­sis aus: Es sol­len in tur­nus­mä­ßi­gen Tref­fen zwi­schen den Wirt­schafts­för­de­rern von Hof, Plau­en, Eger und Markt­red­witz Erkennt­nis­se über die wirt­schaft­li­che Ent­wick­lung des Rau­mes aus­ge­tauscht und eine gemein­sa­me grenz­über­schrei­ten­de Poli­tik ent­wickelt werden.

Demo­gra­phi­sche Gesell­schaft libe­ral gestalten

Die FDP misst dem demo­gra­phi­schen Wan­del hohe Bedeu­tung bei und sieht dar­in auch gro­ße Chan­cen für Bay­erns und Deutsch­lands Zukunft. Urba­ne und länd­li­che Hei­mat gestal­ten, kli­ma­neu­tral und gene­ra­tio­nen­ge­recht bau­en und woh­nen, Lebens­qua­li­tät sichern – das sind unse­re zen­tra­len Zie­le der näch­sten Jah­re. Die FDP ist auf­ge­ru­fen, ein gesell­schaft­li­ches Zusam­men­le­ben zu ent­wer­fen, das Frei­heit im umfas­sen­den Sinn für Alt und Jung schützt und för­dert. Der Bezirks­ver­band Ober­fran­ken wirbt ange­sichts der Bedeu­tung der gesell­schaft­li­chen Ent­wick­lung als Impuls­ge­ber dafür, dies zum Schwer­punkt­the­ma beim kom­men­den Lan­des­par­tei­tag zu machen. Der Bezirks­par­tei­tag for­dert den Bezirks­vor­stand auf, im Vor­feld des näch­sten Lan­des­par­tei­tags der FDP Bay­ern ein schlüs­si­ges Gesamt­kon­zept für ein neu­es gesell­schaft­li­ches Zusam­men­le­ben – vor dem Hin­ter­grund der Her­aus­for­de­run­gen des demo­gra­phi­schen Wan­dels – zu ent­wer­fen und die­ses als Antrag beim Lan­des­par­tei­tag einzubringen.

Zivil­ge­sell­schaft stär­ken – Bür­ger­be­tei­li­gung ausweiten

Die FDP Ober­fran­ken setzt sich für eine bes­se­re Betei­li­gung der Bür­ge­rin­nen und Bür­ger an Gesetz­ge­bungs­ver­fah­ren ein. Daher schla­gen wir vor, dass Gesetz­ent­wür­fe der Bun­des­re­gie­rung bei einer zen­tra­len Online­platt­form – ähn­lich der Peti­tio­nen­platt­form des Deut­schen Bun­des­ta­ges – ein­ge­stellt und dort in einer ange­mes­se­nen Frist von inter­es­sier­ten Bür­ge­rin­nen und Bür­gern kom­men­tiert wer­den kön­nen. Die Bür­ger­kom­men­ta­re sol­len bei den par­la­men­ta­ri­schen Bera­tun­gen Berück­sich­ti­gung finden.

Ein ähn­li­ches System stre­ben wir auch auf Lan­des­ebe­ne an. Unse­re Man­dats­trä­ger for­dern wir auf, auf eine Umset­zung die­ses Vor­schlags hinzuwirken.

Zukunft Ober­fran­ken: Wis­sens- und For­schungs­stand­ort in der Mit­te Europas

Ober­fran­ken hat Per­spek­ti­ven und steckt vol­ler Chan­cen. klei­ne und mitt­le­re Unter­neh­men, Hand­wer­ker und Frei­be­ruf­ler prä­gen die ober­frän­ki­sche Wirt­schaft. Inno­va­ti­ve Betrie­be aus der Kunst­stoff- und Auto­mo­bil­zu­lie­fe­rer­bran­che und Maschi­nen­bau ergän­zen heu­te die Unter­neh­men aus den eher tra­di­tio­nel­len Sek­to­ren wie Porzellan‑, Textil‑, Pol­ster­mö­bel- und Nah­rungs­mit­tel­in­du­strie. Der Struk­tur­wan­del eröff­ne­te in Ober­fran­ken neue Chan­cen und stell­te vie­le Unter­neh­mer vor neue Her­aus­for­de­run­gen, die sie ger­ne annah­men. So sind heu­te vie­le Mit­tel­ständ­ler aus Ober­fran­ken in ihrem Seg­ment Welt­markt­füh­rer gewor­den, als sog. „hid­den cham­pi­ons“. Die­se Unter­neh­men haben erkannt, dass Inve­sti­tio­nen in For­schung und Ent­wick­lung die Vor­aus­set­zung sind, um Ihre Markt­po­si­ti­on zu behaupten.

For­schung und Ent­wick­lung sind die ent­schei­den­de Vor­aus­set­zung für Inno­va­ti­on und der Motor für Wachs­tum, Arbeits­plät­ze und Wohl­stand in der Zukunft. Bei einer Gesamt­ana­ly­se der ober­frän­ki­schen Unter­neh­men, auch hin­sicht­lich der F + E- und Patent­ak­ti­vi­tä­ten, fällt jedoch auf, dass in Ober­fran­ken vor allem der Beschäf­ti­gungs­an­teil in Zukunfts­bran­chen und sog. Wachs­tums­in­seln, sowie bei Aka­de­mi­kern und Inge­nieu­ren wei­ter aus­ge­baut wer­den muss. Deut­lich wird dies bei den F + E- und Patentaktivitäten.

Nur durch Inno­va­tio­nen wer­den sich unse­re Unter­neh­mer am Stand­ort Ober­fran­ken gegen­über einer qua­li­ta­tiv und quan­ti­ta­tiv stär­ker wer­den­den inter­na­tio­na­len Kon­kur­renz behaup­ten können.

Um lang­fri­stig den Wirt­schafts­stand­ort Ober­fran­ken zu hal­ten, zu stär­ken und aus­zu­bau­en, braucht es die Zusam­men­ar­beit von For­schung und Wis­sen­schaft, den Uni­ver­si­tä­ten, Hoch­schu­len und außer­uni­ver­si­tä­ren For­schungs­ein­rich­tun­gen mit den Unter­neh­men, Wirt­schafts­ver­bän­den und Kam­mern. Gemein­sam müs­sen wir die Inve­sti­ti­on in For­schung und Ent­wick­lung ver­stär­ken, Inno­va­tio­nen in neue Pro­duk­te umset­zen und so den Men­schen in Ober­fran­ken neue Per­spek­ti­ven geben.

Die Siche­rung des Fach­kräf­te­be­darfs, die Ver­bes­se­rung der Aus­bil­dungs­fä­hig­keit der Schul­ab­gän­ger, die Erhö­hung der FuE-Inten­si­tät und der Aka­de­mi­ker­quo­ten in den Unter­neh­men sind Schlüs­sel­auf­ga­ben für die Zukunft.

Wis­sens­stand­ort stärken

Ober­frän­ki­sche Unter­neh­men sind auf­grund ihrer über­wie­gend mit­tel­stän­di­schen Struk­tu­ren bei For­schungs- und Ent­wick­lungs­pro­zes­sen ganz beson­ders auf die Zusam­men­ar­beit mit exter­nen Know-how-Trä­gern ange­wie­sen. Wirt­schaft und Wis­sen­schaft müs­sen mehr in Koope­ra­ti­ons­pro­jek­ten und Wis­sens­netz­wer­ken zusam­men­ar­bei­ten, um mehr Inno­va­tio­nen und wei­te­re Chan­cen für die ansäs­si­gen Bran­chen zu ermöglichen.

Die FDP-Ober­fran­ken for­dert daher die Stär­kung der hoch­schul­land­schaft in Ober­fran­ken. Die stra­te­gi­sche Koope­ra­ti­on und der Aus­bau der ober­frän­ki­schen Hoch­schu­len (Uni­ver­si­tät Bay­reuth, Uni­ver­si­tät Bam­berg, HAW Hof und HAW Coburg), vor allem in den wirt­schafts- und wis­sen­schafts­na­hen Fach­ge­bie­ten wie Betriebs­wis­sen­schaf­ten, Infor­ma­tik, Inge­nieur- und Natur­wis­sen­schaf­ten und die Schaf­fung pra­xis­ori­en­tier­ter Lehr­stüh­le, ist drin­gend erfor­der­lich, wenn es gelin­gen soll, hier Behei­ma­te­ten den Stand­ort Ober­fran­ken als Arbeits- und Lebens­mit­tel­punkt attrak­tiv zu gestal­ten, begab­te Nach­wuchs­kräf­te in der Regi­on aus­zu­bil­den, sie lang­fri­stig an die Regi­on zu bin­den, sowie die nach­ge­frag­ten Ent­wick­lungs­part­ner­schaf­ten mit der Wirt­schaft in vol­lem Umfang ein­ge­hen zu kön­nen. Mit der „Hoch­schul­al­li­anz“ soll eine Ver­bund­lö­sung ent­ste­hen, die die Stär­ken der Hoch­schu­le bün­delt und den wei­te­ren Aus­bau gemein­sam angeht. Alle Bestre­bun­gen und bereits lau­fen­de Gesprä­che müs­sen zügig vor­an­ge­trie­ben und unter­stützt werden.

Aus die schon bestehen­den Koope­ra­tio­nen zwi­schen Unter­neh­men und Wis­sen­schaft müs­sen wei­ter aus­ge­baut wer­den, sowie neue Tech­no­lo­gie­trans­fer­zen­tren in Ober­fran­ken gegrün­det wer­den. Unser ziel muss es sein gelun­ge­ne Koope­ra­tio­nen und außer­uni­ver­si­tä­re For­schungs­pro­jek­te wei­ter zu för­dern und gezielt zu unter­stüt­zen. Bei­spiel­haft sei­en genannt:

  • das Kom­pe­tenz­zen­trum Neue Mate­ria­li­en Bayreuth
  • das Tex­tilin­no­va­ti­ons­cen­ter KeKuTex
  • die Fraun­ho­fer Pro­jekt­grup­pe Prozessinnovation
  • die Fraun­ho­fer Pro­jekt­grup­pe Kera­mi­sche Ver­bund­struk­tu­ren in Bayreuth
  • das Fried­rich Baur For­schungs­in­sti­tut für Biomaterialien
  • das Tech­no­lo­gie­trans­fer­zen­trum Auto­mo­ti­ve der Hoch­schu­le Coburg (TAC)
  • die Koope­ra­ti­on der HAW Coburg mit der Design-Initia­ti­ve Ober­fran­ken: Stu­di­en- und For­schungs­ver­bund „Ober­fran­ken­de­sign“ mit dem Schwer­punkt Interaction-Design
  • das Inno­va­ti­ons­zen­trum Lichtenfels
  • das HWK-Exzel­lenz­zen­trum „Tech­no­lo­gie- und Innovationsmanagement“

Neben den bestehen­den Ein­rich­tun­gen und Initia­ti­ven, die z. T. durch das Pro­gramm der Baye­ri­schen Staats­re­gie­rung „Auf­bruch Bay­ern“ bereits geför­dert wer­den, sol­len auch neue Ideen, wie

  • Koope­ra­ti­on mit den Kom­pe­tenz­zen­tren in der Metro­pol­re­gi­on Nürn­berg, bspw. Nürn­berg Ener­gy Labs und Clu­ster Medi­cal Valley
  • Grün­dung eine Gesund­heits­clu­sters Oberfranken
  • die „Solar­fa­brik der Zukunft“
  • Inte­gra­ti­on des Auto­mo­bil­tech­ni­kums Hof in die HAW Hof als wis­sen­schafts­ge­lei­te­tes Technologietransferzentrum
  • Auf­bau eines HWK-Kom­pe­tenz­zen­trums für Ener­gie­ef­fi­zi­enz und Umwelteffizienz
  • Zusam­men­ar­beit des Kli­ni­kums Bay­reuth mit der Uni­ver­si­tät Erlan­gen im Bereich der kli­ni­schen Ausbildung
  • die Opti­mie­rung dua­ler Stu­di­en­gän­ge in Ober­fran­ken in „Hoch­schu­le dual inter­na­tio­nal“ mit dem Ziel auch aus­län­di­sche Stu­die­ren­de nach Ober­fran­ken zu bringen,

auf­ge­grif­fen und umge­setzt werden.

Für die Uni­ver­si­tät Bay­reuth muss der Aus­bau der Ange­wand­ten Natur­wis­sen­schaf­ten im Bereich der Ver­fah­rens- und Elek­tro­tech­nik zur Pro­fil­bil­dung for­ciert wer­den. Auf die­se Wei­se wür­de dem pro­gno­sti­zier­ten Bedarf an zusätz­li­chen MINT-Stu­di­en­gän­gen ent­spro­chen. Für die Uni­ver­si­tät Bam­berg muss die dau­er­haf­te Finan­zie­rung des Natio­na­len Bil­dungs­pa­nels (NEPS) sicher­ge­stellt werden.

Netz­wer­ke ausbauen

Netz­wer­ke sind ein wich­ti­ges Ele­ment der Wirt­schafts­po­li­tik und Inno­va­ti­ons­trei­ber für eine Stei­ge­rung der Wett­be­werbs­fä­hig­keit der gesam­ten Regi­on Ober­fran­ken. Klein- und mit­tel­stän­di­sche Unter­neh­men sind ohne Koope­ra­ti­on und Ver­net­zung kaum in der Lage ganz­heit­li­che Pro­zes­se abzubilden.

Ziel muss es sein Unter­neh­men, Hoch­schu­len und For­schung stär­ker zu ver­net­zen. Errei­chen kön­nen wir dies durch die inten­si­ve För­de­rung der Aus­bil­dung von Netz­werk­struk­tu­ren, wel­che die Unter­neh­men syste­ma­tisch infor­mie­ren und einen Wis­sens­aus­tausch orga­ni­sie­ren. Auch beach­tet wer­den muss dabei die Koope­ra­ti­on der regio­na­len Akteu­re über Stadt‑, Kreis- oder Bezirks­gren­zen hin­weg. Eben­so die Zusam­men­ar­beit mit der Metro­pol­re­gi­on Nürn­berg und Ober­fran­ken Offen­siv – ‚Forum Zukunft Ober­fran­ken e. V. sowie die Clu­ster­initia­ti­ven der Baye­ri­schen Staats­re­gie­rung soll­ten hier nicht unge­nannt blei­ben. das Kirch­turm­den­ken ein­zel­ner Städ­te, Gemein­den und Krei­se muss been­det wer­den, denn es geht um die Zukunft aller in Oberfranken.

Infra­struk­tur verbessern

Die besten Netz­wer­ke und Koope­ra­ti­ons­mo­del­le lau­fen ins Lee­re, wenn die nöti­gen Wege – ob digi­tal oder fak­tisch – nicht vor­han­den sind. Daher for­dern wir im Gleich­schritt mit dem Aus­bau von Wis­sens- und Tech­no­lo­gie­trans­fer die nöti­ge Infra­struk­tur zu schaf­fen bzw. auszubauen.

Damit gera­de der Länd­li­che Raum zukunfts­fä­hi­ger Lebens- und Arbeits­raum bleibt, for­dert die FDP-Oberfranken

  • die Fer­tig­stel­lung der ICE-Strecke Nürn­berg-Erfurt-Ber­lin mit System­hal­ten in Bam­berg und Coburg
  • die Elek­tri­fi­zie­rung der Strecke zwi­schen Lich­ten­fels und Hof (alte König-Lud­wig-Nord-Süd-Bahn) unter gleich­zei­ti­ger Wie­der­her­stel­lung des zwei­ten Glei­ses zwi­schen Markt­sch­or­gast und Münchberg
  • die Elek­tri­fi­zie­rung der Franken-Sachsen-Magistrale
  • die Elek­tri­fi­zie­rung der Schie­nen­ver­bin­dung Hof-Regensburg
  • die S‑Bahn-Ver­net­zung inner­halb der ober­frän­ki­schen Berei­che der Metro­pol­re­gi­on Nürnberg
  • der Lücken­schluss zwi­schen Coburg und Süd-Thü­rin­gen (Wer­ra-Bahn) sowie zwi­schen Selb-Plöß­berg und Asch
  • den raschen Aus­bau der B173 Lichtenfels-Kronach-Hof
  • die kon­ti­nu­ier­li­che Ver­sor­gung mit schnel­ler Kommunikationsinfrastruktur.