MdB Schar­fen­berg zur Pfle­ge­re­form: „Rös­ler muss jetzt zum Vor­den­ker werden“

Laut aktu­el­len Pres­se­mel­dun­gen erge­ben Berech­nun­gen von Kas­sen­ver­bän­den, dass die von Gesund­heits­mi­ni­ster Phil­ipp Rös­ler in Aus­sicht gestell­ten Lei­stungs­ver­bes­se­rung in der Pfle­ge Mehr­ko­sten von bis zu 10 Mil­li­ar­den Euro ver­ur­sa­chen könn­ten. Dazu erklärt Eli­sa­beth Schar­fen­berg, baye­ri­sche Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­te und Spre­che­rin für Pfle­ge- und Altenpolitik:

Natür­lich sind die Kosten­schät­zun­gen der Kas­sen­ver­bän­de beein­druckend. Ob sie in der genann­ten Höhe stim­men oder über­trie­ben sind, sei dahin­ge­stellt. Tat­sa­che jedoch ist, dass eine qua­li­ta­tiv hoch­wer­ti­ge und nach­hal­ti­ge pfle­ge­ri­sche Ver­sor­gung mehr Geld kosten wird. Die­ser simp­len Wahr­heit muss sich Schwarz-Gelb nun end­lich stel­len. Her Rös­ler ist gefragt, zügig ein Reform­kon­zept vor­zu­le­gen anstatt die Men­schen mit Ver­spre­chun­gen hinzuhalten.

Die Kas­sen­be­rech­nun­gen zei­gen, dass der Wider­stand etwa von Horst See­ho­fer und wei­ten Tei­len der FDP gegen Bei­trags­er­hö­hun­gen rea­li­täts- und men­schen­fern ist. Wer in der Pfle­ge­ver­si­che­rung „mehr Net­to vom Brut­to“ will, muss Pfle­ge­lei­stun­gen kür­zen statt sie zu ver­bes­sern. So ein­fach ist das.

Jetzt kann Herr Rös­ler zei­gen, wie wich­tig ihm sei­ne eige­nen Reform­plä­ne sind. Die Pfle­ge ist das fal­sche The­ma für Par­tei­en­geplän­kel. Noch vor sei­ner Wahl muss der desi­gnier­te FDP-Par­tei­chef daher die kla­re Bot­schaft vor allem an die eige­ne Par­tei sen­den, dass die Koali­ti­on in der Pfle­ge­po­li­tik drin­gend umden­ken muss.

Die FDP muss sich von ihren sozi­al unge­rech­ten Plä­nen für eine pri­va­te Kapi­tal­deckung in der Pfle­ge ver­ab­schie­den. Nur mit einem soli­da­ri­schen Finan­zie­rungs­kon­zept wird man die Akzep­tanz der Bür­ge­rin­nen und Bür­ger für die stei­gen­den Kosten in der Pfle­ge gewin­nen. Wenn Rös­ler hier vor der Uni­on und den eige­nen Leu­ten ein­knickt, hat er nicht nur als Gesund­heits­mi­ni­ster, son­dern auch als Vor­sit­zen­der der FDP versagt.