Die Rück­kehr des Schwarz­storchs: Wie­der mehr als 100 Brut­paa­re in Bay­erns Wäldern

Der Schwarzstorch fühlt sich in Bayerns Wäldern wieder zuhause

Der Schwarz­storch fühlt sich in Bay­erns Wäl­dern wie­der zuhause

Eine aktu­el­le Erhe­bung des Lan­des­bund für Vogel­schutz zur Ver­brei­tung des Schwarz­storchs in Bay­ern, an der die Baye­ri­schen Staats­for­sten maß­geb­lich betei­ligt waren, bestä­tigt: Der Schwarz­storch fühlt sich in Bay­ern wie­der zuhau­se. Seit den 1940er Jah­ren hat sich deren Zahl erst lang­sam, zuletzt aber deut­lich erhöht. Heu­te brü­ten mehr als 100 Paa­re über ganz Bay­ern ver­teilt. Auch im Staats­wald wer­den die scheu­en Wald­vö­gel wie­der ver­stärkt beob­ach­tet. Dies bestä­tigt den hohen Stel­len­wert von Natur- und Vogel­schutz bei der natur­na­hen Wald­be­wirt­schaf­tung der Baye­ri­schen Staatsforsten.

Schwarz­storch galt bereits als ausgestorben

Dass der Schwarz­storch weni­ger bekannt ist als sei­ner naher Ver­wand­ter der Weiß­storch hat vor allem mit sei­ner heim­li­che­ren Lebens­wei­se zu tun, aber auch damit, dass er bis vor weni­gen Jahr­zehn­ten als vie­ler­orts aus­ge­stor­ben galt, auch in Bay­ern. Im 19. Jahr­hun­dert stark ver­folgt, gelang 1896 für lan­ge Zeit der letz­te Brut­nach­weis. Erst seit 1947 brü­te­te der auch als Wald­s­torch bekann­te gro­ße Vogel wie­der in Bay­ern. Anfangs waren es nur weni­ge, nach Schät­zun­gen aus dem Jahr 1999 gab es jedoch bereits wie­der 70 bis 80 Brut­paa­re. Die­se brü­te­ten vor allem in den wald­rei­chen Mit­tel­ge­bir­ge Nord- und Ost­bay­erns. In den letz­ten Jah­ren häu­fen sich jedoch Beob­ach­tungs­mel­dun­gen von Schwarz­stör­chen aus nahe­zu allen Regio­nen Bay­erns. Selbst in bis­her kaum besie­del­ten Gebie­ten wie Mit­tel­fran­ken erobert er sich sei­ne Lebens­räu­me im Wald zurück.

LBV Erhe­bung bestä­tigt, Schwarz­storch­po­pu­la­ti­on erholt sich

Eine Ver­mu­tung, dass sich der Bestand inzwi­schen über wei­te Tei­le Bay­erns aus­ge­brei­tet hat, bestä­tigt die Erhe­bung des Lan­des­bund für Vogel­schutz, an der sich auch die Staats­för­ster aktiv betei­lig­ten. Im Rah­men die­ser Erhe­bung wur­de durch Mit­ar­bei­ter der Baye­ri­schen Staats­for­sten gezielt das Vor­kom­men des Wald­s­torchs mit­tels eines durch den LBV aus­ge­ar­bei­te­ten Beob­ach­tungs­bo­gen doku­men­tiert. Das Ergeb­nis ist ein­deu­tig: Nicht nur die Zahl der Brut­paa­re ist auf einem erfreu­li­chen Höchst­stand, auch dass eini­ge Brut­paa­re bis zu vier Jung­vö­gel hoch­brin­gen konn­ten zeugt von einer deut­li­chen Ver­bes­se­rung der Lebens­be­din­gun­gen, für die im baye­ri­schen Staats­wald eini­ges getan wird. So wer­den alte Wald­be­stän­de und star­ke Bäu­me, die sich beson­ders zum Bau von Hor­sten eig­nen, als mög­li­cher Lebens­raum und Brut­platz geschützt. Zusätz­lich wer­den gezielt Offen­land­flä­chen, wie Feucht­wie­sen, im Wald gepflegt und neue Tei­che ange­legt. Hier kön­nen die sel­te­nen Tie­re aus­rei­chend Nah­rung fin­den. Im Ein­zel­fall wer­den auch Kunst­hor­ste ange­legt, um das Brü­ten zu erleich­tern. Grund­sätz­lich ver­zich­ten die Baye­ri­schen Staats­for­sten zudem, auch im Rah­men Ihrer PEFC-Zer­ti­fi­zie­rung, auf den Ein­satz von Pesti­zi­den. Alle die­se Maß­nah­men gesche­hen oft in Zusam­men­ar­beit mit dem loka­len Natur­schutz, wie dem Lan­des­bund für Vogelschutz.

Auf­grund sei­ner hohen Ansprü­che an den Lebens­raum wird der Schwarz­storch bei uns immer ein sel­te­ner Gast blei­ben. Die Chan­ce, dem scheu­en Wald­be­woh­ner zu begeg­nen, war jedoch lan­ge nicht mehr so gut wie heu­te. Die Bil­der kön­nen hono­rar­frei abge­druckt werden.

Baye­ri­sche Staatsforsten

Die Baye­ri­schen Staats­for­sten sind mit einer Flä­che von rund 805.000 Hekt­ar und mit rund 2.900 Beschäf­tig­ten das größ­te deut­sche Forst­un­ter­neh­men. Die Baye­ri­schen Staats­for­sten bewirt­schaf­ten den gesam­ten baye­ri­schen Staats­wald. Und das nach kla­ren Vor­ga­ben: Natur bewah­ren. Pro­fi­ta­bi­li­tät sichern. Dem Men­schen die­nen. Nach­hal­ti­ge, natur­na­he Forst­wirt­schaft, so wie sie bei den Baye­ri­schen Staats­for­sten gelebt wird, wird allen gerecht: den Men­schen, die im Wald arbei­ten oder sich erho­len wol­len, der Gesell­schaft, die den nach­wach­sen­den, umwelt­freund­li­chen Roh­stoff Holz zuneh­mend nach­fragt, und den Tie­ren und Pflan­zen, für die der Wald wert­vol­len Lebens­raum bie­tet. Dies ist der Grund, war­um in Bay­ern auch so sel­te­ne Tier­ar­ten wie Schwarz­storch und See­ad­ler hei­misch sind, knapp ein Drit­tel der Staats­wald­flä­chen unter Natur­schutz ste­hen und allein im Geschäfts­jahr 2010 52,4 Mil­lio­nen € Gewinn erwirt­schaf­tet wer­den konn­ten. Einen Gesamt­über­blick über die Baye­ri­schen Staats­for­sten fin­den Sie im Inter­net unter www​.baysf​.de