Herolds­ba­cher Senioren­netz­werk geht in die Projektrealisierungsphase

Herolds­bachs Senioren­netz­werk „Wir für uns“ (WfU) stößt in der Öffent­lich­keit auf immer mehr Interesse

Das Netz­werk „Wir für uns“ (WfU) geht nach mehr­jäh­ri­ger Pla­nung jetzt in die Rea­li­sie­rungs­pha­se. Ziel des Pro­jek­tes ist es, die­je­ni­gen Mit­bür­ger im Alter zu unter­stüt­zen, die auf Hil­fe und Unter­stüt­zung ange­wie­sen sind, um ihnen mög­lichst lan­ge ein selbst­be­stimm­tes Leben zu Hau­se zu ermög­li­chen. Eine Umfra­ge unter den Haus­hal­ten im Rah­men einer Fra­ge­bo­gen-Akti­on hat gezeigt, dass sich der Bedarf an Unter­stüt­zungs-lei­stun­gen auf haus­halts­na­he Dienst­lei­stun­gen und Fahr­dien­ste konzentriert.

Die Initia­ti­ve will das vor­han­de­ne Senio­ren­an­ge­bot in der Gemein­de ergän­zen. Die WfU will Hil­fe für alle Senio­ren bie­ten, wenn sie 60 Jah­re oder älter, auf Hil­fe ange­wie­sen und in Herolds­bach oder einer Nach­bar­ge­mein­de woh­nen. Hil­fe ist unab­hän­gig von einer Mit­glied­schaft in der Genos­sen­schaft und kann zeit­wei­se oder dau­er­haft bean­tragt wer­den. Hel­fer, die Lei­stun­gen anbie­ten wol­len, müs­sen jedoch Mit­glie­der der WfU sein. Sie wer­den auf die Hilfs­tä­tig­keit vor­be­rei­tet, bestim­men selbst wobei, wann und wie oft sie hel­fen möch­ten. Die Hel­fer ver­pflich­ten sich zu bestimm­ten Ver­hal­tens­re­geln, sie wer­den durch die Genos­sen­schaft versichert.

Hil­fe wird ein Ent­gelt kosten. Das Mot­to der Orga­ni­sa­ti­on: „Hil­fe soll erschwing­lich, aber nicht „wert­los“ sein. Vor­ge­se­hen ist ein Stun­den­satz von acht Euro pro Stun­de zuzüg­lich even­tu­el­ler Kosten des Hel­fers wie zum Bei­spiel Fahr­ko­sten und Park­ge­büh­ren. Die klein­ste Ver­rech­nungs­ein­heit sind 30 Minu­ten. War­te­zei­ten des Hel­fers zum Bei­spiel beim Arzt­be­such muss nicht bezahlt wer­den. Das Ent­gelt ist an das Netz­werk zu ent­rich­ten. Der Hel­fer bekommt 75 Pro­zent des Ent­gelts als Ent­schä­di­gung für sei­nen Zeitaufwand.

Der Hel­fer kann sei­ne Auf­wands­ent­schä­di­gung fle­xi­bel nut­zen. Er kann sie an die Genos­sen­schaft spen­den, sich monat­lich aus­zah­len las­sen, oder als Gut­ha­ben zur Alters­vor­sor­ge bei der WfU anspa­ren. Die ange­sam­mel­ten gut­ha­ben kön­nen unter­schied­lich ver­wen­det wer­den. Zum einen als Zeit­gut­ha­ben für spä­te­re Gegen­lei­stung durch die WfU, oder als ver­zin­stes Geld­gut­ha­ben oder als eine Kom­bi­na­ti­on von beidem.

Wer möch­te kann in der Genos­sen­schaft auch Mit­glied wer­den. Hier­zu muss ein ein­ma­li­ger Genos­sen­schafts­an­teil in Höhe von 120 Euro erwor­ben wer­den; hin­zu kommt noch ein Jah­res­bei­trag über 36 Euro (Sin­gles) oder 48 Euro (Ehe­paa­re). Neben Hil­fe­su­chen­den und Hil­fe­lei­sten­den sind für den Erfolg des Netz­wer­kes auch Funk­ti­ons­trä­ger not­wen­dig. Man ist auf der Suche nach drei Auf­sichts­rä­ten, zwei Vor­stän­den, eine Buch­hal­tungs­kraft und drei Per­so­nen für die Dis­po­si­ti­on der Hil­fe­lei­stun­gen. Wer sich als Hil­fe­su­chen­der oder Funk­ti­ons­trä­ger zur Ver­fü­gung stellt, kann sich bei Mario Scordo unter 09190/666456 oder bei Her­mann Vort­mann unter 09190/726 melden.

Der­zeit wird die Grün­dung der Genos­sen­schaft vor­be­rei­tet. Im Juni 2011 will man die Vor­be­rei­tun­gen abschlie­ßen. Mit dem „Geschäfts­be­trieb“ will man dann im August oder Sep­tem­ber 2011 begin­nen. Auf Sei­ten der poli­ti­schen Gemein­de Herolds­bach fin­det das pri­va­te Enga­ge­ment der Herolds­ba­cher Bür­ge­rin­nen und Bür­ger ange­fan­gen von Mario Böge­lein, Jas­min Frank, über Her­mann Vort­mann, Mario Scordo bis hin zu Mathi­as Abbé´ eben­falls Gefal­len. Man unter­stützt das Pro­jekt bei­spiels­wei­se mit der zur Ver­fü­gung­stel­lung von Räu­men, die als Geschäfts­räu­me ver­wen­det wer­den können.

Das Enga­ge­ment der rüh­ri­gen Herolds­ba­cher Bür­ge­rin­nen und Bür­ger bleibt auch in den Nach­bar­ge­mein­den nicht unent­deckt. Hau­sens zwei­ter Bür­ger­mei­ster Gerd Zim­mer hat die Initia­to­ren bereits zu einem ersten Info­ge­spräch ins Bür­ger­haus nach Hau­sen ein­ge­la­den, wo die Hau­se­ner Bevöl­ke­rung über die­ses Pro­jekt infor­miert wur­de. Auch die Medi­en­welt zeigt bei soviel pri­va­ten Enga­ge­ment Inter­es­se. TV Ober­fran­ken hat bereits einen Bei­trag über das Pro­jekt gedreht.