Pres­se­mit­tei­lung der Pira­ten­par­tei zur Sperr­stun­de in Bamberg

Die Pira­ten­par­tei in Bam­berg spricht sich gegen die ver­schärf­te Sperr­stun­de in der Bam­ber­ger Innen­stadt aus und zeigt sich soli­da­risch mit den Teil­neh­mern des Flash­mobs auf dem Maxplatz.

„Mit dem Ver­tei­len von Blu­men auf dem Max­platz haben die Orga­ni­sa­to­ren einen krea­ti­ven Weg gefun­den, ihren Unmut zu demon­strie­ren“, stellt Dani­el Zipris, Schatz­mei­ster des Bezirks­ver­ban­des Ober­fran­ken fest. Wie sich in den letz­ten Wochen gezeigt hat, hilft die Sperr­stun­de nicht, die Nacht­ru­he durch­zu­set­zen. Vie­le Fei­ern­de wei­chen nun auf Pri­vat­fei­ern aus oder hal­ten sich län­ge­re Zeit in den Stra­ssen Bam­bergs auf. Außer­dem führt sie zu einem extre­men Gewinn­aus­fall – gera­de bei den loka­len Bam­ber­ger Abend­an­ge­bo­ten wie dem Live-Club. Davon pro­fi­tie­ren nicht die tra­di­tio­nell gewach­se­nen Bam­ber­ger „Ver­grnü­gungs­tem­pel“, son­dern neu­eröff­ne­te Eta­blis­se­ments gro­ßer Enter­tain­ment-Ket­ten, die sich außer­halb der Bam­ber­ger Innen­stadt befin­den. Auch die Ver­schmut­zung der öffent­li­chen Plät­ze durch die Not­durft man­cher Fei­ern­der wird so nicht verhindert.

„Die Stadt muss sich ent­schei­den, ob sie in Zukunft lie­ber eine Viel­falt von klei­nen Clubs und Bars in der Inn­nen­stadt oder aus­schließ­lich Groß­dis­kos in den Indu­strie­ge­bie­ten haben will“, erklärt Kai Mast, Vor­sit­zen­der des Bezirksverbandes.

Seit 2006 kämpft die Pira­ten­par­tei Deutsch­land für eine libe­ra­le Poli­tik, und die­se beginnt nicht erst auf Bun­des­ebe­ne, son­dern gera­de im Klei­nen. Wenn man anfängt, Men­schen vor­zu­schrei­ben, wann sie fei­ern gehen dür­fen und wann nicht, über­treibt es der Staat mit sei­ner Ord­nungs­wut. Geset­ze sind dafür da, Men­schen zu schüt­zen und nicht sie zu erzie­hen. Der Schutz der Nacht­ru­he der Bam­ber­ger Bür­ger kann aber nicht nur auf kosten der Bar­be­sit­zer und deren Besu­cher gesche­hen. Die Nacht­ru­he der Bam­ber­ger Bür­ger ist mit Sicher­heit schüt­zens­wert, dabei muss aber auch eine Abwä­gung mit den Inter­es­sen von Bar­be­sit­zern und deren Besu­cher vor­ge­nom­men wer­den. Die Pira­ten schla­gen des­we­gen einen Kom­pro­miss von 4 Uhr, auch unter der Woche, vor. Zudem soll­ten end­lich Plä­ne für öffent­li­che Toi­let­ten in der Innen­stadt kon­kre­ti­siert werden.