Landratsamt Bamberg organisiert runden Tisch zum Thema "Nachbarschaftshilfe"

Im Landkreis Bamberg ist derzeit ein Sechstel aller Bürgerinnen und Bürger 65 Jahre oder älter. Dieser Trend wird sich weiter fortsetzen. Prognosen zeigen, dass in zwanzig Jahren bereits ein Viertel über 65 Jahre sein wird. Dabei wird der Wunsch immer mehr älterer Menschen laut, lange selbständig im eigenen zu Hause zu wohnen. Aber auch Familien sehen sich heute mehr denn je mit dem Problem konfrontiert, Familie und Beruf zu vereinen. Waren hier vor einigen Jahren noch familiäre Netzwerke die Lösung des Problems, ist man heute zunehmend auf die Hilfe anderer angewiesen. Die Folge: Nachbarschaftshilfe wird immer wichtiger.

Vor diesem Hintergrund hat die Generationenbeauftragte des Landkreises Bamberg, Sina Wicht, jetzt zu einem runden Tisch „Nachbarschaftshilfe“ eingeladen.

Gemeinsames Anliegen – unterschiedliche Ansätze

Im Landkreis Bamberg gibt es bereits heute mehrere Initiativen der Nachbarschaftshilfe, die meist auf ehrenamtliches Engagement und persönlicher Motivation zurückzuführen sind. Die Ansätze sind dabei sehr unterschiedlich. So setzen etwa das Seniorenbüro Trunstadt sowie die Nachbarschaftshilfe Bischberg, Hallstadt und Hirschaid den Fokus auf Vernetzung von Helfern und Hilfesuchenden. Dabei spielt auch das Miteinander eine wichtige Rolle, z. B. in Austausch- und Dankeschön-Veranstaltungen für die Ehrenamtlichen. Eine weitere Initiative, die sich den Teilnehmern des runden Tisches vorstellte, ist der Generationentreff „Mittendrin“ aus Burgwindheim. Hier gilt das oberste Ziel, zunächst einmal Gemeinschaft zu fördern. Die Generationen sollen miteinander ins Gespräch kommen und so im Idealfall Nachbarschaftshilfe in die Wege leiten.

Die Finanzierung der Projekte ist dabei jedoch sehr unterschiedlich aufgestellt. Die Modelle reichen etwa von einer Bürgerstiftung wie in Oberhaid über Mittel aus der Städtebauförderung (z. B. Litzendorf) bis hin zu kommunalen Mitteln
(z. B. Burgwindheim, Trunstadt). Eins haben Sie jedoch alle gemeinsam: Das größte „Kapital“ sind die ehrenamtlichen Helfer. Generationenbeauftragte Sina Wicht ist sich sicher: „Jeder in die Strukturen investierte Euro wird durch die Arbeit der Ehrenamtlichen vervielfacht und erhöht unmittelbar die Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger.“

Die Teilnehmer nutzten den runden Tisch auch, um sich über ganz konkrete Themen auszutauschen. Der Frage „Wie gewinne ich Freiwillige?“ wurde dabei ebenso nachgegangen wie dem Problem „Wie helfe ich, wenn der Betroffene nicht von selbst um Hilfe bittet?“. Um einen Überblick über alle bereits angelaufenen Projekte und Initiativen zu bekommen, soll in den kommenden Monaten eine detaillierte Aufstellung entstehen, die im Herbst der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird. Die Teilnehmer wollen zudem ihre Erfahrungen im laufenden Jahr zusammen tragen und im Frühjahr 2012 vorstellen – beim 2. runden Tisch „Nachbarschaftshilfe“.