Bamberger Erba-Insel möglicherweise schon bald völlig rehfrei

Zwei „Erba-Rehe“ erfolgreich umgesiedelt

Das letzte Reh

Das letzte Reh

Den Verantwortlichen der Stadt Bamberg ist es dank der Hilfe des Tier- und Natursachverständigen Thomas Stahl gelungen, die vermutlich letzten zwei verbliebenen Rehe, nach Absprache mit dem zuständigen Jagdpächter, in den Michelsberger Wald umzusiedeln. Vor knapp zwei Wochen wurde eine trächtige Geiß, am vergangenen Wochenende dann der Bock eingefangen. Dem voraus waren mehrere erfolglose Versuche gegangen, da sich die Tiere als sehr viel gewitzter und erba-anhänglicher erwiesen hatten als erwartet.

Da der Lebensraum für die Rehe auf der Erba-Insel in den letzten Monaten immer knapper wurde und die Stressbelastung für die Tiere in der letzten Zeit enorm zugenommen hat, wurde in der 14. Kalenderwoche eine neuerliche Fangaktion durch den Beauftragten, Thomas Stahl gestartet.

Zunächst mussten zeitaufwendig die Wege und Unterschlupfmöglichkeiten der Rehe erkundet werden. Hier stellte sich erneut heraus, dass die Tiere die Erba-Insel zwar regelmäßig verlassen haben, aber auch immer wieder zurückgekehrt sind.

Nichts desto trotz gelang es bereits am 09. April 2011, das trächtige weibliche Reh (Geiß) in den ruhigeren Abendstunden einzufangen und schnellstmöglich in ihr neues Revier überzusiedeln. Dies geschah auf die schonendste Art und Weise, so dass es für Geiß und ihr ungeborenes Kitz so wenig Stress wie möglich bedeutete und keine Verletzungen entstanden.
Da der Bock einen höheren Aktionsradius aufzeigte, verging noch einiges an Zeit, bis endlich am späten Abend des Ostersonntag Erfolg vermeldet werden konnte und das männliche Tier wenig später in seinem neuen Revier in die Freiheit entlassen wurde.

Trotz einiger Unannehmlichkeiten im Vorfeld, sind alle Beteiligten froh darüber, dass die Rehe nun eine neue Heimat gefunden haben. Der Tiersachverständige Thomas Stahl hat mittlerweile gemeldet, dass auch beim letzten Besuch auf dem Gelände in dieser Woche keine frischen Fährten entdeckt wurden, so dass der vorsichtige Schluß erlaubt ist, dass alle Rehtiere aus dem immer unattraktiver werdenden Lebensraum Erba in den Michaelsberger Wald umgesiedelt werden konnten. Die Stadt Bamberg werden die Erba jedoch auch in den kommenden Wochen aufmerksam beobachten, da nicht auszuschließen ist, dass die Rehe doch noch einen Abstecher in die alte Heimat unternehmen.