Erz­bi­schof Schick: „Ostern ist das Fest des Friedens“

Bam­ber­ger Ober­hir­te ruft in sei­ner Oster­pre­digt zum Frie­den in der gan­zen Welt auf und kri­ti­siert die Waf­fen­lie­fe­run­gen in Kriegs­ge­bie­te, zum Bei­spiel nach Libyen

(bbk) Erz­bi­schof Lud­wig Schick hat an Ostern zum Frie­den auf­ge­ru­fen. „Wir dür­fen die Oster­bot­schaft vom Frie­den nicht ver­nach­läs­si­gen und das hohe Gut des Frie­dens ver­spie­len, nicht in den Fami­li­en, nicht natio­nal, nicht euro­pä­isch und nicht inter­na­tio­nal“, sag­te Schick in sei­ner Pre­digt am Oster­sonn­tag im Bam­ber­ger Dom.

Er mache sich der­zeit gro­ße Gedan­ken und Sor­gen, dass das Gut des Frie­dens ver­ges­sen wer­de, sag­te Schick. Der Bam­ber­ger Erz­bi­schof, auch Vor­sit­zen­der der Kom­mis­si­on Welt­kir­che der Deut­schen Bischofs­kon­fe­renz, wies in sei­ner Pre­digt auf den Bür­ger­krieg in Liby­en, die Unru­hen in der Elfen­bein­kü­ste, in Soma­lia und im Sudan hin.

Auch in Asi­en sei es nicht anders. In Afgha­ni­stan, wo Bun­des­wehr-Sol­da­ten sta­tio­niert sei­en, kom­me es immer wie­der zu Gefech­ten, auch mit Toten und Paki­stan sei ein stän­di­ger Unru­he­herd. Ver­stärkt ereig­ne­ten sich auch in Russ­land, Weiß­russ­land und Tsche­tsche­ni­en Ter­ror­an­schlä­ge. Schick beklag­te daher: „Wir haben kei­ne Frie­dens­po­ten­zia­le, son­dern nur Waf­fen­ar­se­na­le. Wir ent­wickeln kei­ne Frie­dens­in­itia­ti­ven, son­dern set­zen auf Kriegs­stra­te­gien.“ Es sei rich­tig, die Waf­fen­la­ger von Gad­da­fi zu zer­stö­ren, aber falsch den Geg­nern Waf­fen zu lie­fern. Über­haupt sei­en Waf­fen­lie­fe­run­gen in Kri­sen­ge­bie­te ein unver­zeih­li­cher Feh­ler, der Men­schen das Leben koste und Krie­ge ver­län­ge­re. „In die­ser Sache müs­sen die Euro­pä­er und Ame­ri­ka­ner end­lich umdenken.“

Der Vor­sit­zen­de der Kom­mis­si­on Welt­kir­che wies dar­auf hin, dass Krieg immer Flücht­lin­ge und Ver­trie­be­ne schaf­fe, Hun­ger und Elend ver­meh­re. Krieg irgend­wo habe auch immer Fol­gen für die gan­ze Welt­ge­mein­schaft. Das zei­ge sich der­zeit an den Flücht­lings­strö­men nach Euro­pa. „Und die euro­päi­schen Staa­ten haben kei­ne Ant­wort dar­auf. Ita­li­en reagiert irra­tio­nal, stellt Visa aus und gefähr­det damit das Schen­ge­ner Abkom­men und Frank­reich sperrt die Gren­zen“. Aber auch in Deutsch­land wer­de Angst und Ableh­nung gegen die Flücht­lin­ge geschürt, kri­ti­sier­te der Bam­ber­ger Erz­bi­schof. „Wir müs­sen die Not sehen, hel­fen und lang­fri­stig nach­hal­ti­ge Frie­dens­in­itia­ti­ven ent­wickeln. Ostern ver­langt es.“

Schick beklag­te in sei­ner Oster­pre­digt zudem die zuneh­men­de Into­le­ranz in der bun­des­deut­schen Gesell­schaft. Noch nie habe es so vie­le Pro­zes­se wegen Familien‑, Erbschafts‑, oder Nach­bar­schafts­strei­tig­kei­ten gege­ben. „Mob­bing nimmt zu, ver­ba­le und bra­chia­le Gewalt wird ange­wen­det, wenn man mit irgend­et­was nicht ein­ver­stan­den ist und sich gestört fühlt.“

Ostern sei das Fest des Frie­dens. An die­sem Tag wer­de die Auf­er­ste­hung Jesus von den Toten gefei­ert. Die Bot­schaft des Frie­dens und des neu­en Lebens gel­te auch all jenen Men­schen, die Ostern nicht mehr ver­stün­den und in die­sen Tagen nicht mehr zum Got­tes­dienst gin­gen. „Ihnen müs­sen wir Chri­sten den Sinn und die Bedeu­tung von Ostern vermitteln.“

Die zen­tra­le Bot­schaft von Ostern ist: „Letzt­lich wird der Frie­den über den Krieg sie­gen. Nicht die Waf­fen­de­pots und Kriegs­stra­te­gien wer­den das letz­te Wort haben, son­dern Frie­dens­in­itia­ti­ven.“ Die Auf­ga­be der Chri­sten sei es, die­se Bot­schaft von Frie­den und Ver­söh­nung in aller Welt zu verkünden.