Uni­ver­si­tät Bay­reuth: Mit voll­elek­tri­schem Antrieb in die Zukunft

Bay­reuths Ober­bür­ger­mei­ster Dr. Micha­el Hohl zu Gast bei der VDE-Hoch­schul­grup­pe „E‑Mobility“ an der Uni­ver­si­tät Bayreuth

Von li. nach re.: Dr. Harald Rehm, CSU-Kreisvorsitzender Bayreuth-Stadt; Prof. Dr.-Ing. Gerhard Fischerauer, Studiendekan der Fakultät für Angewandte Naturwissenschaften (FAN); Dr. Michael Hohl, Oberbürgermeister der Stadt Bayreuth; Dipl.-Ing. (Univ.) Ralf Stöber, Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Mess- und Regeltechnik; Peter Igney, Leiter der VDE-Hochschulgruppe E-Mobility Bayreuth; Dipl.-Ing. Karl Fleischer, Leiter der VDE-Zweigstelle Bayreuth.

Bay­reuths Ober­bür­ger­mei­ster Dr. Micha­el Hohl zu Gast bei der VDE-Hoch­schul­grup­pe „E‑Mobility“

„Weg vom Öl“ – unter die­sem Slo­gan steht die Abkehr von fos­si­len Brenn­stof­fen auch im Auto­mo­bil­be­reich auf der Tages­ord­nung. In Zei­ten der Ener­gie­wen­de gilt die Ent­wick­lung von lei­stungs­star­ken Kraft­fahr­zeu­gen, die mit elek­tri­scher Ener­gie betrie­ben wer­den, welt­weit als eine der drin­gend­sten und zugleich span­nend­sten Her­aus­for­de­run­gen für Inge­nieu­re. Bei die­sem Zukunfts­pro­jekt sind die Stu­die­ren­den der inge­nieur­wis­sen­schaft­li­chen Fakul­tät für Ange­wand­te Natur­wis­sen­schaf­ten (FAN) an der Uni­ver­si­tät Bay­reuth von Anfang an mit einer eige­nen Initia­ti­ve dabei. Die VDE-Hoch­schul­grup­pe „E‑Mobility“ hat sich bei ihrer Grün­dung im Jahr 2009 das Ziel gesetzt, bis Mai 2011 mit eige­nem Know-How und in eige­ner Regie einen voll­elek­tri­schen Renn­wa­gen zu ent­wickeln und zu fertigen.

Kürz­lich besuch­te Bay­reuths Ober­bür­ger­mei­ster Dr. Micha­el Hohl zusam­men mit Ver­tre­tern der CSU-Kreis­ver­bän­de Bay­reuth-Stadt und Bay­reuth-Land die stu­den­ti­sche Initia­ti­ve in der FAN. Er zeig­te sich beein­druckt von der aus­ge­präg­ten Fach­kom­pe­tenz, der Ziel­stre­big­keit und den ersten sicht­ba­ren Erfol­gen der jun­gen Inge­nieu­re. Vor allem die inge­nieur­wis­sen­schaft­li­chen Werk­stät­ten, in denen die Stu­die­ren­den den Bau des Renn­wa­gens täg­lich vor­an­trei­ben, stie­ßen auf star­kes Inter­es­se. Mit zahl­rei­chen Fra­gen zum aktu­el­len Stand der Elek­tro­mo­bi­li­tät betei­lig­ten sich die Gäste an den Prä­sen­ta­tio­nen des Fahr­zeug­kon­zepts und der bis­her erreich­ten Fort­schrit­te bei Kon­struk­ti­on und Ent­wick­lung. Peter Igney, Lei­ter der VDE-Hoch­schul­grup­pe E‑Mobility Bay­reuth, und Dipl.-Ing. Ralf Stö­ber infor­mier­ten dabei über vie­le tech­ni­sche Details – ange­fan­gen von Akku­mu­la­to­ren bis hin zu den E‑Maschinen, die den Renn­wa­gen antreiben.

In sei­nem Gruß­wort hob Prof. Dr.-Ing. Ger­hard Fischer­auer, Stu­di­en-dekan der FAN und Inha­ber des Lehr­stuhls für Mess- und Regel­tech­nik, das gro­ße Enga­ge­ment der betei­lig­ten Stu­die­ren­den her­vor. Das „E‑Mobility“-Projekt sei kein ver­pflich­ten­der Bestand­teil eines Stu­di­en­gangs, son­dern eine frei­wil­li­ge Initia­ti­ve, in der die Stu­die­ren­den ihr im Stu­di­um erwor­be­nes wis­sen­schaft­li­ches Know-How selb­stän­dig aus­bau­en und in der Pra­xis erpro­ben woll­ten. Von den Lehr­stüh­len der FAN wer­de die­ser über das „Pflicht­pro­gramm“ hin­aus­ge­hen­de Ein­satz nach­drück­lich unter­stützt. Die For­schungs­la­bo­ra­to­ri­en in der FAN wür­den den jun­gen Bay­reu­ther Inge­nieu­ren her­vor­ra­gen­de Mög­lich­kei­ten bie­ten, um eige­ne Ideen in die Tat umzusetzen.

Mit ver­ein­ten Kräf­ten ist es den Stu­die­ren­den in den letz­ten Mona­ten gelun­gen, eine anspruchs­vol­le Antriebs‑, Rege­lungs- und Sicher­heits-elek­tro­nik zu kon­stru­ie­ren. Das tech­no­lo­gi­sche Herz­stück des neu­en Renn­mo­bils sind ein elek­tri­scher Antriebs­strang und ein Ener­gie-spei­cher, die neu ent­wickelt und in das Fahr­zeug inte­griert wur­den. In weni­ger als 4 Sekun­den ist eine Beschleu­ni­gung von 0 auf 100 km/​h mög­lich, die Höchst­ge­schwin­dig­keit liegt bei 120 km/​h. „Eine beson­de­re Her­aus­for­de­rung war es, die ver­schie­de­nen tech­ni­schen Kom­po­nen­ten so mit­ein­an­der zu ver­net­zen, dass ein hoch­lei­stungs­fä­hi­ges und gleich­zei­tig siche­res Antriebs­sy­stem ent­steht,“ erklärt Peter Igney. „Wir sind schon ein biss­chen stolz dar­auf, dass es uns gelun­gen ist, für unse­ren voll­elek­tri­schen Renn­wa­gen ein aus­ge­klü­gel­tes Sicher­heits­kon­zept zu entwickeln.“

Das stu­den­ti­sche Team der FAN liegt der­zeit voll im Zeit­plan: Im Mai soll der Renn­wa­gen der Öffent­lich­keit vor­ge­stellt wer­den, bis dahin müs­sen alle Ent­wick­lungs- und Fer­ti­gungs­ar­bei­ten abge­schlos­sen sein. Im Som­mer 2011, vom 2. bis 7. August, wird das Bay­reu­ther Team auf der Renn­strecke in Hocken­heim bei der „For­mu­la Stu­dent Ger­ma­ny“ an den Start gehen. Für die­sen stu­den­ti­schen Wett­be­werb haben sich weit über 70 Teams von Hoch­schu­len aus aller Welt ange­mel­det. Trotz die­ser star­ken Kon­kur­renz sind die Bay­reu­ther Stu­die­ren­den zuver­sicht­lich, dass ihr neu­es Renn­mo­bil sich behaup­ten wird. Unter der Schirm­herr­schaft von Prof. Dr.-Ing. Frank Rieg, Inha­ber des Lehr­stuhls für Kon­struk­ti­ons­leh­re und CAD, erziel­te die FAN-Initia­ti­ve „Ele­fant Racing e. V.“ in der Ver­gan­gen­heit bereits mit einem ben­zin­ge­trie­be­nen Renn­wa­gen her­vor­ra­gen­de Plat­zie­run­gen bei deut­schen und euro­päi­schen Wett­be­wer­ben. Mitt­ler­wei­le hat sie sich mit der VDE-Hoch­schul­grup­pe „E‑Mobility“ zusam­men­ge­schlos­sen. Mit der Umstel­lung auf Elek­tro­mo­bi­li­tät wol­len die Bay­reu­ther Stu­die­ren­den nun bewei­sen, dass die Ener­gie­wen­de auch für den stu­den­ti­schen Renn­sport zukunfts­wei­send ist.

Aktu­el­le Infor­ma­tio­nen ent­hal­ten die Web­sei­ten der VDE-Hoch­schul­grup­pe an der FAN und der Initia­ti­ve Ele­fant Racing:

www.e‑mobility.uni-bayreuth.de

www​.ele​fan​tra​cing​.de