Sonn­tags­ge­dan­ken: Passion

Symbolbild Religion
Pfarrer Dr. Christian Fuchs

Pfar­rer Dr. Chri­sti­an Fuchs

Die Ein­gangs­tür der St. Mari­en­kir­che in Köln zeigt uns in einem bun­ten Bil­der­bo­gen das Leben Jesu: Nach der Dar­stel­lung des Ein­zugs Jesu am Palm­sonn­tag in Jeru­sa­lem ent­decken wir das Wun­der der Blin­den­hei­lung. Die Volks­men­ge berei­tet Jesus einen über­schwäng­li­chen Emp­fang. Vol­ler Sehn­sucht, vol­ler Ver­trau­en jubelt man ihm zu. Er soll erfül­len, was man erwar­tet: Poli­ti­sche Frei­heit, sozia­le Gerech­tig­keit, Hei­lung aller Gebre­chen. Jesus spricht hier kein Wort. Man wür­de ihn ja auch gar nicht hören. So steht es häu­fig bei uns Men­schen: Wir miss­ver­ste­hen, ja miss­brau­chen Gott oft­mals als unse­ren Erfül­lungs­ge­hil­fen, als einen Auto­mat, der auf Knopf­druck unse­re Wün­sche zu erfül­len hat. Doch bald wen­det sich die lau­ni­sche Men­ge ab, damals wie heu­te. Gott spielt eben nicht nach unse­ren Regeln. Wie schwer fällt es uns, das Ruder unse­res Lebens aus der Hand zu geben, Gott ans Steu­er zu lassen!

Klein und hin­fäl­lig wirkt der blin­de Bar­ti­mä­us auf der Holz­tür, denn er ist ganz auf Hil­fe ange­wie­sen, auf die Hil­fe Jesu. Jesus berührt den Kran­ken und heilt ihn so, macht ihn heil an Leib und See­le. Kör­per­li­che Gene­sung bleibt also Stück­werk, wenn ihr nicht die gei­sti­ge Gene­sung folgt. Krank­heit und Unglück kön­nen den Men­schen zum Nach­den­ken brin­gen, kön­nen ihn dazu füh­ren, sich neu Gott anzu­ver­trau­en. Die alter­na­ti­ven wären Selbst­mit­leid und Bit­ter­keit. Der „moder­ne“ Mensch tut sich heu­te schwer damit, eine ver­bind­li­che per­sön­li­che Ent­schei­dung zu tref­fen. Nur Jesus kann uns die Augen öff­nen für das, was zählt, näm­lich die unbe­ding­te Lie­be Got­tes zu allen(!) Men­schen. Bar­ti­mä­us jubel­te Jesus aus inne­rer Über­zeu­gung zu, weil er sei­ne Hil­fe erfah­ren hat­te. Und was tun wir? Erle­ben wir nicht auch täg­lich die Lie­be Got­tes, der uns Fami­lie, Gesund­heit, Arbeits­platz und so manch schö­nes Erleb­nis schenkt?

Wei­te­re Sonn­tags­ge­dan­ken

Pfar­rer Dr. Chri­sti­an Fuchs, www​.neu​stadt​-aisch​-evan​ge​lisch​.de

Infos zu Chri­sti­an Karl Fuchs:

  • geb. 04.01.66 in Neustadt/​Aisch
  • Stu­di­um der evang. Theo­lo­gie 1985 – 1990 in Neuendettelsau
  • Vika­ri­at in Schorn­weiss­ach-Vesten­bergs­greuth 1993 – 1996
  • Pro­mo­ti­on zum Dr. theol. 1995
  • Ordi­na­ti­on zum ev. Pfar­rer 1996
  • Dienst in Nürnberg/​St. Johan­nis 1996 – 1999
  • seit­her in Neustadt/​Aisch
  • blind