"Alle 100 Meter 1 Bank" – innovatives Seniorenprojekt im Markt Heiligenstadt i. OFr.

"Alle 100 Meter 1 Bank"

"Alle 100 Meter 1 Bank"

Der demographische Wandel stellt eine der größten Herausforderungen für Oberfrankens Gemeinden dar. Der Markt Heiligenstadt i. OFr. hat auf diese Herausforderung reagiert und in Zusammenarbeit mit dem Lehrstuhl für Regionalentwicklung und Raumordnung der TU Kaiserslautern und dem Institut für Allgemeinmedizin der TU München eine Studie zum Thema „Analyse und Handlungsempfehlungen zur Lebens- und Wohnsituation der Senioren aus medizinischer und kommunalwissenschaftlicher Sicht“ durchgeführt. „Die interdisziplinäre Studie“, so Allgemeinarzt Dr. Peter Landendörfer, der maßgeblich als Lehrbeauftragter der TU München und Mediziner vor Ort beteiligt war, „ist bislang in ihrer Konkretheit und der medizinisch-kommunalwissenschaftlichen Ausrichtung einmalig“.

Im Rahmen der Studie wurden mehrere Maßnahmen- und Projektvorschläge erarbeitet. Vorschläge waren beispielsweise

  • der Aufbau eines Netzwerkes aller Träger mit seniorenspezifischen Belangen,
  • die verstärkte Kommunikation des Themas „Wohnen im Alter“ und
  • die Förderung der stärkeren Abstimmung zwischen Hausarzt und den beteiligten Fachdisziplinen, um die bestmögliche Versorgung des Patienten aus geriatrischer Sicht zu gewährleisten.

Startschuss für ein weiteres Projekt der Studie war der 1. April 2011. Unter der Schirmherrschaft von Melanie Huml MdL, Bayerische Staatssekretärin für Umwelt und Gesundheit, startete die Gemeinde Heiligenstadt i. OFr. das Projekt „Alle 100 Meter 1 Bank“.

„Die Ergebnisse der Studie“ – so Staatssekretärin Melanie Huml MdL – „haben unter anderem ergeben, dass in der Gemeinde ein Bedarf nach Ruhemöglichkeiten für ältere Menschen gegeben ist“. Die Senioren benötigen – so Dr. Landendörfer – aus verschiedenen Gründen Sitzgelegenheiten – sei es wegen Gehbehinderungen, sei es wegen Herzerkrankungen oder anderen Mobilitätseinschränkungen.

Die angesprochenen Personengruppen brauchen in Abständen, die ihrer Kraft und Ausdauer entsprechen, Gelegenheit zur Pause und Erholung. Hierfür sollte in der Regel in einem Abstand von 100 Meter eine Ruhebank vorhanden sein.

Das Projekt sieht vor, so Heiligenstadts Bürgermeister Helmut Krämer, Ruhebänke in Heiligenstadt i. OFr. und den Gemeindeteilen aufzustellen, um ein geschlossenes Netz von Ruhemöglichkeiten zu schaffen. Die Bänke sollen an gut befestigten und altengerechten Fuß- und Radwegen, aber auch an den sogenannten „Präferenz-Wegen“ älterer Menschen, wie auf dem Weg zur Kirche, zum Friedhof, zum Arzt oder zu zentralen Punkte der Gemeinde aufgestellt werden.

Finanziert werden die Bänke von Gewerbetreibenden, Vereinen und Privatpersonen. Bisher wurden bereits über 30 Bänke gespendet. Auch Staatssekretärin Melanie Huml hat zum Start des Projekts eine Bank gespendet. Diese wird auf dem Weg zwischen Ortszentrum und dem Familienzentrum Heiligenstadt – der häufig von älteren Personen genutzt wird – im Rahmen des Termins am 1. April aufgestellt. Nach den Worten des Bürgermeisters ist die Bankaktion auf sehr große Resonanz gestoßen.

Das Projekt „Alle 100 Meter 1 Bank“ ist ein erster Baustein von mehreren Maßnahmen, die in der Studie vorgeschlagen worden sind und die in den kommenden Monaten von der Gemeinde umgesetzt werden sollen.