Haus­halts­re­de der Forch­hei­mer CSU-Stadt­rats­frak­ti­on 2011

Im fol­gen­den fin­den unse­re Leser das Manu­skript der Haus­halts­re­de, wel­ches uns von Stadt­rat Udo Schön­fel­der freund­li­cher­wei­se über­mit­telt wur­de. Abwei­chun­gen sind natür­lich mög­lich, daher der Hin­weis: es gilt das gespro­che­ne Wort.

Sehr geehr­ter Herr Oberbürgermeister,
sehr geehr­te Kol­le­gin­nen und Kollegen,
mei­ne sehr ver­ehr­ten Damen und Herren,

um die Wei­chen für unse­ren Haus­halt und unse­re Finanz­pla­nung rich­tig zu stel­len, erschei­nen uns die vier Kar­di­nal­tu­gen­den als Ori­en­tie­rungs­hil­fe sehr hilfreich:

  • die Weis­heit: hin­sicht­lich der stra­te­gi­schen Stadtentwicklung,
  • die Tap­fer­keit: hin­sicht­lich einer muti­gen und vor­aus­schau­en­den Woh­nungs- und Bevölkerungsentwicklung,
  • die Gerech­tig­keit: hin­sicht­lich sozia­ler Belan­ge, die wir wei­ter­hin – soweit mög­lich auch im frei­wil­li­gen Bereich – unter­stüt­zen wol­len und schließlich
  • die Mäßi­gung: hin­sicht­lich der Ver­mei­dung einer Neu­ver­schul­dung als Hypo­thek der künf­ti­gen Generation.

Stadt­ent­wick­lung

Beson­de­re Prio­ri­tät hat für uns die künf­ti­ge Stadt­ent­wick­lung unse­res Mit­tel­zen­trums und dies zum Woh­le des gesam­ten Land­krei­ses und unse­res Umfel­des in der Metro­pol­re­gi­on. Der der­zei­ti­gen Sta­gna­ti­on der Bevöl­ke­rungs­ent­wick­lung muss durch vor­aus­schau­en­de Bau­land­aus­wei­sung für alle Bevöl­ke­rungs­schich­ten ent­schie­den ent­ge­gen­ge­tre­ten wer­den – ins­be­son­de­re auch zur lang­fri­sti­gen Sicher­stel­lung des Erhalts von Kin­der­gär­ten, Schu­len und wei­te­rer Infrastruktureinrichtungen.

Ideo­lo­gisch gepräg­te Brems­ver­su­che oder popu­li­sti­sche Neid­kam­pa­gnen hal­ten wir mehr denn je für falsch, wir bewer­ten die­se als Nacken­schlä­ge für die Ent­wick­lung unse­rer Stadt mit ihren mit­tel­zen­trums­spe­zi­fi­schen Infra­struk­tur­auf­ga­ben im Land­kreis Forchheim.

Nach­dem im Bereich der Arbeits­platz­ent­wick­lung von uns ange­streb­te und aus unse­rer Sicht sehr erfreu­li­che außer­or­dent­li­che Ent­wick­lun­gen abseh­bar sind, soll­te nun auch hin­sicht­lich des Wohn­raum­an­ge­bo­tes für alle rele­van­ten Bevöl­ke­rungs­grup­pie­run­gen nach­ge­zo­gen wer­den. Ich ver­wei­se in die­sem Zusam­men­hang auf unse­ren aktu­el­len Antrag auf Aus­wei­sung neu­er Wohn­bau­ge­bie­te. Wir bit­ten die ande­ren Frak­tio­nen deren teil­wei­se ableh­nen­den Posi­tio­nie­run­gen zu überdenken.

Gestat­ten Sie mir in die­sem Zusam­men­hang eine fik­ti­ve Betrach­tung in die Ver­gan­gen­heit: Hät­ten Grü­ne und Tei­le unse­rer Roten bereits ab dem 17. Jahr­hun­dert Mög­lich­kei­ten gehabt, Stadt­pla­nung zu gestal­ten, wür­de die Stadt Forch­heim heu­te mit nur eini­gen Tau­send Ein­woh­nern da ste­hen, all die­se hät­ten inner­halb der Stadt­mau­ern Platz, außer eini­gen Hand­werks­be­trie­ben gäbe es kaum Arbeits­plät­ze. Burk, Bucken­ho­fen und Reuth wären Ort­schaf­ten mit jeweils ein paar Hun­dert Ein­woh­nern, mehr Wohn­raum hät­te man dort in nur ebe­ner Lage nicht schaf­fen dür­fen. Im Land­kreis und in unse­rer schö­nen frän­ki­schen Schweiz gäbe es auch kaum Bur­gen, da die­se als Hang­be­bau­un­gen nicht geneh­migt oder rück­ge­baut wor­den wären. Mein etwas „schwar­zer“ Humor ver­lei­tet mich zu der Aus­sa­ge: Mög­li­cher­wei­se müs­sen wir noch wei­te­re Flä­chen aus­wei­sen, da mit einem ver­stärk­ten Zuzug aus Baden-Würt­tem­berg zu rech­nen ist.

Kin­der und Jugendliche

Kin­der sind unse­re Zukunft. Wir wol­len eine kin­der­freund­li­che Stadt blei­ben und gestalt­ba­re Her­aus­for­de­run­gen des demo­gra­phi­schen Wan­dels mutig und kom­pe­tent meistern.

Wich­tig ist uns des­halb die Sicher­stel­lung und Unter­stüt­zung bedarfs­ge­rech­ter und qua­li­fi­zier­ter Kin­der­be­treu­ungs­ein­rich­tun­gen, den von uns in mehr­fa­cher Hin­sicht als rich­tig erach­te­ten Neu­bau des Kin­der­gar­tens an der Mar­tin-Volks­schu­le (2,0 Mio. EUR in 2011), die För­de­rung wei­te­rer kirch­li­cher Kin­der­gär­ten (St. Johan­nis und Don Bos­co) sowie – nach­dem Reuth sich über eine neue Schu­le freu­en kann – eine kon­se­quen­te mit­tel­fri­sti­ge Wei­ter­ent­wick­lung der Schul­stand­or­te Ker­s­bach und Adal­bert-Stif­ter-Schu­le. Hin­sicht­lich des mor­gi­gen Richt­fe­stes des neu­en Kin­der­gar­tens an der Mar­tin-Volks­schu­le laden wir die ande­ren Frak­tio­nen herz­lich ein, sich wegen der in päd­ago­gi­scher und finan­zi­el­ler Hin­sicht klu­gen Wei­chen­stel­lun­gen mit uns zu freu­en und vor­han­de­ne Skep­sis niederzulegen.

Erfreu­lich wäre es, wenn wir den S‑Bahn-Halt Forch­heim-Nord erhal­ten, dies vor allem im Inter­es­se der dor­ti­gen Schü­le­rin­nen und Schü­ler. Wir müs­sen ver­stärkt dar­auf hinwirken.

Und wir müs­sen uns – abge­stimmt mit rele­van­ten Stel­len des Krei­ses und unse­ren Abge­ord­ne­ten – schleu­nigst und sorg­fäl­tig dar­an machen, eine mög­lichst geschlos­se­ne Posi­ti­on zu bezie­hen bei schul­stand­ort­re­le­van­ten The­men, wie die­se nun aus Mit­tel­fran­ken ange­sto­ßen wurden.

Wir unter­stüt­zen die Sozi­al­ar­beit an Schu­len und Mehr­aus­ga­ben im sozia­len Bereich, z.B. durch die Mit­tags­be­treu­ung und Sozi­al­päd­ago­gen. Für Kin­der und Jugend­li­che sind attrak­ti­ve Ange­bo­te vor Ort bedarfs­ge­recht zu gestal­ten. Maß­nah­men in Pau­sen­hö­fen sind dort vor­ran­gig zu unter­stüt­zen, wo die­se auch außer­halb der Schul­zei­ten sei­tens der Öffent­lich­keit nutz­bar sind. Wir appel­lie­ren in die­sem Zusam­men­hang an alle Nach­barn, Kin­der­lärm als das wahr­zu­neh­men, was er ist: Zukunftsmusik!

Senio­ren, Gesund­heit, Soziales

Anzu­stre­ben ist eine bes­se­re Ver­net­zung aller Gene­ra­tio­nen durch lang­fri­stig anzu­le­gen­de För­de­rung neu­er Wohn- und Kom­mu­ni­ka­ti­ons­for­men, die Sicher­stel­lung bar­rie­re­frei­er Zugän­ge sowie die Unter­stüt­zung des Seniorenbeirates.

Eben­so ist ver­stärkt auf die Belan­ge von Men­schen mit Behin­de­rung zu achten.

Hin­sicht­lich der mit­tel­fri­sti­gen Finanz­pla­nung der Ver­ei­nig­ten Pfründ­ner­stif­tun­gen ist sicher­zu­stel­len, dass der Zustand des Katha­ri­nen­spi­tals allen rele­van­ten Anfor­de­run­gen gerecht wird.

Sei­tens der Stadt ist dar­auf hin­zu­wir­ken, dass rele­van­te Trä­ger ihre Ange­bo­te für Senio­ren­wohn­an­la­gen auf­recht­erhal­ten bzw. aus­bau­en kön­nen. Die Rest­fi­nan­zie­rung der Anla­ge für Woh­nungs­not­fäl­le in Höhe von 1,3 Mio. EUR ist zu gewähr­lei­sten, wobei die ein­ma­li­gen sowie lau­fen­den Kosten (für Bau und Betreu­ung) schon stut­zen las­sen – vie­les könn­te mit die­sen Gel­dern ander­wei­tig geför­dert wer­den. Es bleibt nun zu hof­fen, so para­dox das klin­gen mag, dass es dort vie­le Leer­stän­de gibt, dies, weil die Betrof­fe­nen reso­zia­li­siert und in nor­ma­len Wohn­um­ge­bun­gen unter­ge­bracht wer­den kön­nen. Was wir nicht wol­len, ist, dass wir ein vol­les Haus haben, weil aus ganz Fran­ken Woh­nungs­not­fäl­le nach Forch­heim geschickt werden.

Wir wol­len – ver­bun­den mit unse­rem Dank für alle dort wir­ken­den Men­schen – wei­ter­hin ein lei­stungs­fä­hi­ges Kli­ni­kum, den Bau des Ärz­te­hau­ses sowie im Rah­men des kom­mu­nal mög­li­chen auch die Sicher­stel­lung einer guten Arzt­ver­sor­gung im Stadt­ge­biet; wobei das Ver­hal­ten der Sozi­al­stif­tung und des SPD-Ober­bür­ger­mei­sters Star­ke – der doch Part­ner bei der Wirt­schaft­re­gi­on sein möch­te – auf unse­re Kri­tik gesto­ßen war. Ob dies so bleibt, oder ob in sei­nem merk­wür­dig kom­mu­ni­zier­ten Ansin­nen (erst per Pres­se, danach per Brief) tat­säch­lich Part­ner­schaft erkenn­bar ist und sich mehr Chan­cen als Risi­ken für unse­re Stadt, das Kli­ni­kum, unse­re nie­der­ge­las­se­nen Ärz­te und Pati­en­ten dar­aus ablei­ten, kann ich zum heu­ti­gen Stand nicht beur­tei­len. Wir sehen hier aber drin­gen­den Aufklärungsbedarf.

Beim Betrieb des Königs­ba­des (das im Orga­ni­gramm der Stadt offen­sicht­lich abge­taucht ist) gilt es, sozi­al­ver­träg­li­che sowie kin­der- und fami­li­en-freund­li­che Ein­tritts­prei­se wei­ter­hin sicher­zu­stel­len, bei Nut­zung und Beprei­sung der Ver­ei­ne ist deren Unter­stüt­zung bei Auf­sichts­funk­tio­nen und Was­ser­ret­tungs­dienst, bei prä­ven­tiv- und wer­be­wirk­sa­mer Schwimm­aus­bil­dung sowie deren Jugend­ar­beit zu berücksichtigen.

Wirt­schaft

Fort­zu­füh­ren ist unse­re kon­se­quen­te Wirt­schafts­för­de­rung, die Bestands­pfle­ge der Forch­hei­mer Unter­neh­men – ins­be­son­de­re durch die Wirt­schafts­för­de­rung per GWS; die­se hat sich in den letz­ten Jah­ren her­vor­ra­gend bewährt.

Wir setz­ten auf die För­de­rung von Neu­an­sied­lun­gen und Exi­stenz­grün­dern sowie kon­se­quen­te Gewerbeflächenbevorratung.

Um unse­ren Ziel­set­zun­gen nach­zu­kom­men, ist das Auf­ga­ben­ge­biet des City­ma­nage­ments ver­wal­tungs­in­tern per­so­nell deut­li­cher zu posi­tio­nie­ren. Es gilt alle Akteu­re (Wer­be­ge­mein­schaft und Quar­tiers­ma­nage­ment), denen wir dan­ken, zu unter­stüt­zen und sinn­voll zu ver­net­zen sowie akti­ver zu wer­den, die Innen­stadt mit Leben zu erfül­len. Ein beson­de­res Augen­merk ist nach wie vor zu rich­ten auf die Bam­ber­ger Stra­ße als nörd­li­chen Zugang der Alt­stadt sowie auf den Ein­kaufs­rund­gang (Rat­haus­platz – Haupt­stra­ße – Para­de­platz – Markt­platz – Horn­schuch­al­lee). Die Finan­zie­rung der Büche­rei im alten Kran­ken­haus ist sicher­zu­stel­len (zunächst 1,2 Mio. EUR in 2011), eben­so die zeit­na­he Rea­li­sie­rung der Ent­wick­lung des süd­li­chen Para­de­plat­zes, ins­be­son­de­re zwecks Sicher­stel­lung einer guten Lebens­mit­tel­nah­ver­sor­gung und eines groß­flä­chi­gen Tex­til­ge­schäf­tes als Magne­ten für unse­re Innenstadt.

Beson­de­ren und stei­gen­den Stel­len­wert haben aus unse­rer Sicht Sau­ber­keit und Sicher­heit in unse­rer Stadt, hier sehen wir Hand­lungs­be­darf, ins­be­son­de­re an Wochen­en­den. Graf­fi­tis und Auf­kle­ber – ins­be­son­de­re mit rechts- oder links­extre­mi­sti­schem Gedan­ken­gut bzw. Ver­un­glimp­fun­gen der Exe­ku­ti­ve – sind kon­se­quent zu entfernen.

Wir unter­stüt­zen den wei­te­ren Aus­bau des Tou­ris­mus mit deut­li­cher Her­aus­stel­lung unse­rer hei­mi­schen „Kron­ju­we­len“ wie unse­re histo­ri­sche Alt­stadt oder unser Anna­fest­ge­län­de mit sei­nen Bier­kel­lern. Heu­er steht hier­bei das 100jährige Jubi­lä­um unse­res Kai­ser­pfalz­mu­se­ums im Mit­tel­punkt, wor­auf wir uns sehr freuen.

Stadt­tei­le

Wir for­dern die Ver­wal­tung unmiss­ver­ständ­lich auf, die in unse­rem Haus­halts­an­trag auf­ge­führ­ten stadt­teil­spe­zi­fi­schen Belan­ge zu berück­sich­ti­gen und ent­spre­chen­de Maß­nah­men nun zeit­nah zu rea­li­sie­ren. Dort auf­ge­führt sind teil­wei­se Not­wen­dig­kei­ten mit hohem Sym­bol­wert, die bei etwas gutem Wil­len längst hät­ten erle­digt wer­den kön­nen. Sofern die Ver­wal­tung bzw. die städ­ti­schen Stel­len dies nicht schaf­fen, bit­te ich unse­ren OB ggf. zusam­men mit mir und den Frak­ti­ons­kol­le­gen aus Bucken­ho­fen bei­spiels­wei­se den Anstrich am Türm­chen der dor­ti­gen Aus­seg­nungs­hal­le zu erneuern.

Aus unse­ren Rei­hen erfolg­te der Vor­schlag, die Ger­ma­nia-Brücke nicht mit einem Kosten­vo­lu­men von etwa 400.000 EUR zu sanie­ren. Wir sehen uns nun dar­in bestä­tigt, dass bei Krea­ti­vi­tät durch­aus deut­lich Kosten gespart wer­den kön­nen, wobei die Brücke von Fuß­gän­gern und Rad­fah­rern wei­ter­hin genutzt wer­den kann.

Wir freu­en uns auf die Franz-Josef-Strauß-Stra­ße und regen an, dar­über nach­zu­den­ken, die Wil­ly-Brand-Allee in Flo­ri­an-Pro­nolds-Lat­ten­gustl-Holz­weg umzubenennen.

Kir­che, Kul­tur, Ehrenamt

In die­sem Zusam­men­hang muss ich her­aus­stel­len, dass sich die CSU-Stadt­rats­frak­ti­on mehr denn je auf die Fah­ne geschrie­ben hat, athe­isti­schen und extre­mi­sti­schen Ten­den­zen jeg­li­cher Art ent­schie­den ent­ge­gen­zu­tre­ten, dies ruhi­gen Gewis­sens vor dem Hin­ter­grund der nun erfor­der­li­chen Anti-Extre­mis­mus-Erklä­rung. Öffent­li­che Beleh­rungs­ver­su­che von Par­tei­en, in deren bun­des- und lan­des­po­li­ti­schen Rei­hen Stei­ne­wer­fer, Schot­te­rer, Poli­zei­au­to­an­zün­der oder Per­so­nen sind, die athe­isti­sche Ten­den­zen for­cie­ren wol­len und die Kir­che dif­fa­mie­ren, hal­ten wir für abso­lut deplatziert.

Ich hof­fe, dass es zeit­nah gelingt, eine geeig­ne­te Stra­ße nach dem NS-Wider­stands­kämp­fer Diet­rich Bon­hoef­fer zu benennen.

Wir wol­len wei­ter­hin die För­de­rung der Belan­ge der Kir­che, der Forch­hei­mer Ver­ei­ne, Ver­bän­de und des Ehren­am­tes, ins­be­son­de­re auch unse­rer Jugend, dies über die Arbeits­ge­mein­schaft der Jugend Forch­heims (AGJF). Die­ses Anlie­gen gilt für uns, die wir Part­ner des Ehren­am­tes sein wol­len, grund­sätz­lich und heu­er, im euro­päi­schen Jahr der Frei­wil­li­gen­tä­tig­keit, um so mehr.

Zur Unter­stüt­zung ins­be­son­de­re der Jugend­ar­beit ist anzu­stre­ben, dass die Gebüh­ren für Hal­len­be­nut­zun­gen durch Kin­der- und Jugend­grup­pen auch wei­ter­hin mög­lichst gün­stig gehal­ten werden.

Ver­wal­tungs­in­tern ange­dach­te Beprei­sun­gen bis­her nicht in Rech­nung gestell­ter Lei­stun­gen an Kir­chen oder Ver­ei­ne sehen wir sehr kri­tisch. Wir hal­ten es für erfor­der­lich, sei­tens der Ver­wal­tung eine tat­säch­lich voll­stän­di­ge Auf­stel­lung zeit­nah zu erhal­ten. Die­se soll­te alle Posi­tio­nen lücken­los dar­stel­len und könn­te fol­gen­der­ma­ßen geglie­dert sein:

1. Kirch­li­che Belan­ge (z.B. Maß­nah­men des Bau­hofs für Prozessionen…)

2. Auf­wen­dun­gen für über­ge­ord­ne­te Akti­vi­tä­ten (z.B. Stra­ßen­rei­ni­gung nach Faschingsumzug)

3. Gemein­nüt­zi­ge Ver­ei­ne und Ver­bän­de (ins­bes. mit Jugend­ar­beit; z.B. Nicht­be­rech­nung von Unter­stüt­zungs­maß­nah­men für Vereinsfeste)

4. Ver­an­stal­tun­gen mit gewerb­li­chem Cha­rak­ter (z.B. Gebüh­ren­ver­zicht für Musik­grup­pen, die Ein­nah­men für sich selbst gene­rie­ren möchten)

5. Inner­be­trieb­li­che Lei­stun­gen für die Stadt selbst (z.B. Ein­satz von Bau­hof­mit­ar­bei­tern für Akti­vi­tä­ten des Kaiserpfalzmuseums)

Umwelt und Natur

Unse­re Stadt­wer­ke sind nicht nur lei­stungs­fä­hi­ges Ver­sor­gungs­un­ter­neh­men, sie sind auch kom­pe­ten­ter und ver­läss­li­cher Part­ner in Sachen Umweltschutz.

Die­ser ist von zuneh­men­der Wich­tig­keit und es wird auch viel gelei­stet unter ande­rem durch die in vor­bild­li­cher Wei­se moder­ni­sier­te Klär­an­la­ge, die bedarfs­ori­en­tier­te Sanie­rung des Kanal­net­zes oder die Pfle­ge des städ­ti­schen Baum­be­stan­des auf Grund­la­ge sicher­heits­spe­zi­fi­scher Unter­su­chun­gen unse­res Gartenamtes.

Wir for­dern kon­se­quen­te Ener­gie­ein­spa­rung durch einen sinn­vol­len Aus­bau ener­ge­ti­scher Sanie­rungs­maß­nah­men sowie den Aus­bau rege­ne­ra­ti­ver Ener­gie­sy­ste­me, leh­nen aber – als Tor zur Frän­ki­schen Schweiz – Groß-Wind­kraft­an­la­gen ab.

Hand­lungs­be­darf sehen wir nach wie vor beim Lärm­schutz (s. aktu­el­le Mit­tei­lung von MdB Tho­mas Sil­ber­horn). Die Süd­um­ge­hung ist auch hin­sicht­lich der Ost­span­ge und auf Grund­la­ge des mas­si­ven Ein­sat­zes von MdB Tho­mas Sil­ber­horn und MdL Edu­ard Nöth kon­se­quent und in enger Abstim­mung mit allen betei­lig­ten Gemein­den weiterzuentwickeln.

Beson­de­ren Stel­len­wert hat auf­grund der aktu­el­len Scha­dens­er­eig­nis­se nach wie vor der Hoch­was­ser­schutz (2011 u. 2012 1,5 Mio. EUR), die­ser ist in enger Abstim­mung mit allen betrof­fe­nen Gemein­den weiterzentwickeln.

Unse­re Feu­er­weh­ren, Hilfs- und Ret­tungs­or­ga­ni­sa­tio­nen inner­halb unse­rer Stadt sind im Inter­es­se der Sicher­heit der Bevöl­ke­rung bedarfs­ge­recht zu unter­stüt­zen. Die tra­gi­schen Ent­wick­lun­gen in Japan zei­gen uns, wie schnell Natur­ka­ta­stro­phen ein­tre­ten kön­nen und wie wich­tig und wert­voll Hil­fe ist.

Finan­zen

Soli­de Finan­zen sind eine wesent­li­che Vor­aus­set­zung, unse­re Zukunft gut zu gestal­ten, fol­gen­de finanz­po­li­ti­sche Grund­sät­ze sind uns des­halb wichtig:

  • Die Finan­zen der Stadt und aller Ein­rich­tun­gen mit direk­ter oder indi­rek­ter städ­ti­scher Betei­li­gung müs­sen geord­net sein. Über evtl. kri­ti­sche Ent­wick­lun­gen sind die zustän­di­gen Gre­mi­en ggf. unmit­tel­bar und unver­züg­lich zu informieren.
  • Eine Net­to-Neu­ver­schul­dung leh­nen wir zur Sicher­stel­lung der Hand­lungs­fä­hig­keit der kom­men­den Gene­ra­ti­on ab. Die Gesamt- und Pro-Kopf-Ver­schul­dung ist stän­dig und kri­tisch zu über­wa­chen. Dass trotz der ange­spann­ten Situa­ti­on Schul­den­til­gun­gen erfol­gen kön­nen, ist poli­tisch gewollt und sehr erfreu­lich (Anmer­kung: abhän­gig ins­bes. von der end­gül­ti­gen Höhe der Kreis­um­la­ge). Die Ver­schul­dung soll dar­über hin­aus in den näch­sten Jah­ren von der­zeit etwa 30 auf etwa 20 Mil­lio­nen zurück­ge­führt werden.
  • Aus­ga­ben haben sich grund­sätz­lich an den Ein­nah­men zu ori­en­tie­ren. Dies muss auch für die Per­so­nal­ko­sten gel­ten, die nun­mehr bei 15 Mio. EUR lie­gen. Von den 19 Mil­lio­nen Aus­ga­ben sol­len fast zehn Mil­lio­nen über Grund­stücks­ver­käu­fe finan­ziert wer­den, hier­bei muss es gel­ten, dass die­se sei­tens der Ver­wal­tung auch kon­se­quent rea­li­siert werden.
  • Sehr erfreu­lich ist aus unse­rer Sicht, dass trotz der ange­spann­ten Situa­ti­on Grund- und Gewer­be­steu­er nicht erhöht wer­den müssen.
  • Durch­aus kri­tisch wei­se ich dar­auf hin, dass sei­tens des Herrn Land­rat man­gels kon­se­quen­ter Regie­füh­rung ger­ne die Höhe der Ver­schul­dung bzw. die Höhe der Kreis­um­la­ge argu­men­ta­tiv benutzt wer­den, ohne dass ver­wal­tungs­in­tern kon­se­quen­te Haus­auf­ga­ben hin­sicht­lich Kosten­re­du­zie­run­gen – Ein­spa­run­gen ist der fal­sche Begriff – ein­ge­for­dert wer­den, so wie wir dies von der Stadt Forch­heim kennen.
  • Nach­dem davon aus­zu­ge­hen ist, dass sei­tens des Kol­le­gen Otzel­ber­ger heu­te auf das The­ma BLB/HGAA abge­zielt wird, darf ich dar­auf hin­wei­sen, dass der Frei­staat Bay­ern im wesent­li­chen den (Haftungs-)Anteil der baye­ri­schen Spar­kas­sen über­nom­men hat und hier­durch schmerz­haf­te Bela­stun­gen für Spar­kas­sen und ihre Trä­ger ver­mie­den wur­den; dies soll­te sei­tens eines Ver­wal­tungs­ra­tes auch ein­mal gewür­digt wer­den. Die Höhe des aus Sicht des Steu­er­zah­lers sicher­lich ärger­li­chen Scha­dens beläuft sich in etwa im Bereich, in wel­chem Bay­ern jähr­lich Lei­stun­gen über den Finanz­aus­gleich an Län­der zahlt, die hin­sicht­lich der Kon­so­li­die­rung ihre Haus­auf­ga­ben nicht machen wol­len und Ein­spa­rungs­be­mü­hun­gen und Struk­tur­re­for­men an den Nagel gehängt haben. Para­de­bei­spie­le sind Ber­lin und NRW, wo der Begriff rote Zah­len in mehr­fa­cher Hin­sicht zutrifft. In NRW kipp­te das Ver­fas­sungs­ge­richt den roten Haus­halt, weil die Genos­sen nicht haus­hal­ten kön­nen. Die in mehr­fa­cher Hin­sicht roten Haus­hal­te von NRW und Ber­lin spre­chen Bän­de. Die Gel­der, die auch wir in den Län­der­fi­nanz­aus­gleich zah­len, mei­ne sehr ver­ehr­ten Damen und Her­ren, müs­sen dra­stisch zurück­ge­führt wer­den, wir brau­chen die­se selbst für die Zukunfts­fä­hig­keit unse­rer Regi­on und für unse­re Kin­der, für Ober­fran­ken, für den Land­kreis, für die Stadt. Wür­den wir nur die Hälf­te des Län­der­fi­nanz­aus­glei­ches, der vor allem in rote Sümp­fe fließt im Frei­staat behal­ten kön­nen, mei­ne sehr ver­ehr­ten Damen und Her­ren, hät­ten wir enor­me Gestal­tungs­mög­lich­kei­ten gera­de auch für den länd­li­chen Raum in Oberfranken.

Namens der CSU-Stadt­rats­frak­ti­on dan­ke ich für die heu­er beson­ders anspruchs­vol­len Vor­be­rei­tun­gen unse­rer städ­ti­schen Ver­wal­tung, ins­be­son­de­re der unter Lei­tung unse­res Käm­me­rers Ger­hard Haa­gen arbei­ten­den Kol­le­gin­nen und Kol­le­gen und allen betei­lig­ten Refe­ra­ten und Ämtern.

Unse­rem Ober­bür­ger­mei­ster dan­ken wir neben der gene­rel­len Regie­füh­rung für die kon­se­quen­te Anwen­dung des Eck­wer­te­be­schlus­ses, der die poli­ti­sche Arbeit durch­aus bei­spiel­ge­bend auf die wesent­li­chen Aspek­te und Ent­schei­dun­gen aus­rich­tet; lei­der erfolgt eben die­ses nicht ein­mal ansatz­wei­se eine kom­mu­nal­po­li­ti­sche Eta­ge höher durch den Land­rat. Lie­ber Franz, wir dan­ken dir auch für dein Enga­ge­ment als Bezirks­rat und für dei­nen dor­ti­gen Ein­satz für unse­re Bür­ge­rin­nen und Bürger.

Wir bedan­ken uns auch von gan­zem Her­zen bei unse­ren Abge­ord­ne­ten, nament­lich bei Tho­mas Sil­ber­horn und Edu­ard Nöth, für deren kon­se­quen­te Unter­stüt­zung kom­mu­na­ler Belan­ge im Bun­des- bzw. im Land­tag. Bun­des­po­li­ti­sche Wei­chen­stel­lun­gen ins­be­son­de­re bei der SGB II Lei­stungs­rechts­re­form oder Schrit­te zur Reform der Gemein­de­fi­nan­zen sowie die lan­des­po­li­ti­sche Prio­ri­sie­rung von Maß­nah­men für Fami­li­en, Bil­dung, Inve­sti­ti­on und Inno­va­ti­on sind auch für uns von hoher Wichtigkeit.

Ich bedan­ke mich namens der CSU-Stadt­rats­frak­ti­on aus­drück­lich auch bei allen Kol­le­gin­nen und Kol­le­gen des Stadt­ra­tes, deren Kurs in ähn­li­cher Wei­se geprägt ist, wie der unse­re und die den vor­ge­leg­ten Zah­len­wer­ken eben­falls zustimmen.

Die CSU-Stadt­rats­frak­ti­on stimmt den vor­ge­leg­ten Beschluss­fas­sun­gen zu dem Haus­halt der Stadt (und der von ihr ver­wal­te­ten Stif­tun­gen) inkl. der Finanz­pla­nung sowie der Haus­halts­sat­zung zu.