Pres­se­mit­tei­lung der SPD Kirch­eh­ren­bach zur geplan­ten Ostspange

Die SPD-Bür­ger­ge­mein­schaft Kirch­eh­ren­bach und alle SPD-Arbeits­krei­se beschlos­sen am 24.3.2011 ein­stim­mig eine Reso­lu­ti­on zum geplan­ten Bau der Ost­span­ge, Süd­um­ge­hung Forchheim:

  • die Orts­um­fah­rung Forch­heim darf nicht zu Lasten der Kirch­eh­ren­ba­cher Bür­ger gehen
  • die Ost­span­ge darf nicht auf Kirch­eh­ren­ba­cher Flur gebaut werden
  • das Staat­li­che Bau­amt Bam­berg muss aktu­el­le Ver­kehrs­zäh­lun­gen vorlegen

Nach regen und inten­si­ven Dis­kus­sio­nen wur­de bei der Vor­stand­sit­zung aller SPD Arbeits­krei­se und der SPD-Bür­ger­ge­mein­schaft, im Gast­haus Spon­sel, klar Stel­lung bezo­gen und unmiss­ver­ständ­lich erklärt, dass die Orts­um­fah­rung Forch­heim nicht zu Lasten der Kirch­eh­ren­ba­cher Bür­ger gehen darf! Das heißt im Klar­text: Die Ost­span­ge darf nicht auf Kirch­eh­ren­ba­cher Flur gebaut werden!

Da der­zeit mit Zah­len von Ver­kehrs­zäh­lun­gen aus dem Jah­re 1998/99 gear­bei­tet wird und die­se nicht mehr aus­sa­ge­fä­hig genug für eine heu­te zu erstel­len­den Bedarfs­plan sind, ist die SPD der Mei­nung, dass auf neu­es Zah­len­ma­te­ri­al sei­tens des staat­li­chen Baum­am­tes Bam­berg gewar­tet wer­den muss.

Gemein­de­rat Rai­ner Geb­hardt: „Wir for­dern eine aus­gie­big ange­leg­te Ver­kehrs­zäh­lung mit Befra­gun­gen über Her­kunft und Ziel der Benut­zer der Bay­reu­ther / Reu­ther Stra­ße, denn nur für die­se Stra­ße ist es rele­vant eine Orts­um­fah­rung zu bau­en. Solan­ge die Süd­um­fah­rung nicht in Betrieb ist, soll­te hier eine Grund­la­ge geschaf­fen wer­den, die zum Ver­gleich mit den Daten die­nen kann, die dann nach der Eröff­nung der Orts­um­fah­rung Süd zu erhe­ben sind.“

Genau­so feh­len über eine Vege­ta­ti­ons­pe­ri­ode (zwei Jah­re) im geplan­ten Gebiet die ent­spre­chen­den Daten. Die Aus­wer­tung einer Natur­schutz-Ver­träg­lich­keits­prü­fung ist erfor­der­lich. Sie fehlt bis­lang. Die SPD – Bür­ger­ge­mein­schaft ist der Mei­nung, dass die Ost­span­ge kei­ne Ent­la­stung für Kirch­eh­ren­bach son­dern eher eine Bela­stung bringt. Nicht bedarfs­not­wen­dig bes­ser aus­ge­bau­te Stra­ßen brin­gen zwangs­läu­fig mehr Ver­kehr. Der Durch­gangs­ver­kehr durch Kirch­eh­ren­bach wird geprägt von Pend­lern aus dem Bereich des Tru­bach­ta­les, aus Egloff­stein und Umge­bung. Die­sen Ver­kehr wird man durch den Bau der Ost­span­ge nicht aus Kirch­eh­ren­bach umlei­ten kön­nen oder weg­brin­gen. Soll­te jedoch die Tras­se der Ost­span­ge nahe an Kirch­eh­ren­ba­cher Flur zum Tra­gen kom­men, wird zusätz­li­cher Ver­kehr von der bestehen­den Bun­des­stra­ße B 470 an die Orst­gren­zen geholt. Mit der Ost­span­ge brummt auch der Schwer­last­ver­kehr, Tag und Nacht. Ein zusätz­li­ches Ver­kehrs­auf­kom­men durch „Maut­flücht­lin­ge“ und ein Ver­kehrs­chaos beim Nadel­öhr Eber­mann­stadt wer­den die Fol­gen sein.

Für die SPD-Bür­ger­ge­mein­schaft gilt: Es ist wei­ter­hin zu schüt­zen was schüt­zens­wert ist. Gemein­de­rä­tin Elke Albert: „Neben wert­vol­len Bio­to­pen im unte­ren Wie­sent­tal sind das unse­re Res­sour­cen an Was­ser und Boden für die Zukunft von Kirch­eh­ren­bach. Es gilt daher einen Tras­sen­ver­lauf durch das Trink­was­ser­schutz­ge­biet zu ver­hin­dern. Wir for­dern glei­ches Recht wie die Stadt Forch­heim, die ja eine kur­ze Anbin­dung über die Flur­stücke Zweng vehe­ment ablehnt. Oder ist ein Trink­was­ser­schutz­ge­biet in Kirch­eh­ren­bach weni­ger wert als in Forchheim?“

Gemein­de­rat Sig­gi Ada­mi: „Zu schüt­zen und zu bewah­ren ist auch unser Kirch­eh­ren­ba­cher Fried­hof, mit sei­ner geplan­ten Erwei­te­rung nach Westen. Auch hier kann und darf es nicht sein, dass eine Stra­ße den Fried­hof schnei­det bzw. den Fried­hof durch das geplan­te Stra­ßen­band vom Ort trennt.“

Gemein­de­rat Rai­ner Geb­hardt: „Eine wei­ter im Westen gele­ge­ne Über­que­rung des Wie­sent­ta­les hät­te für die Land­wirt­schaft und unse­re Bau­ern ver­hee­ren­de Aus­wir­kun­gen. Die Stra­ße müss­te auf jeden Fall hoch­was­ser­si­cher aus­ge­baut wer­den. Die raum­grei­fen­de Damm­schüt­tung wür­de ein häu­fi­ge­res und flä­chen­decken­des Ein­stau­en der strom­auf­wärts gele­ge­nen land­wirt­schaft­li­chen Nutz­flä­chen bewir­ken. Bestehen­de Hoch­was­ser­schutz­maß­nah­men wie der „Scheffat Ran­ger“, wür­den ver­lo­ren gehen und Kirch­eh­ren­bachs wert­voll­stes Acker­land wür­de mas­siv abge­wer­tet wer­den. Der Land­ver­lust, der eine Tras­se, die nicht auf bestehen­de Tras­sen zurück­greift, mit sich bringt, ist für die SPD Kirch­eh­ren­bach und SPD Bür­ger­ge­mein­schaft nicht tragbar.“

Resü­mee: Wegen der genann­ten Grün­de sind für die Kirch­eh­ren­ba­cher SPD-Gemein­de­rä­te und für die SPD-Bür­ger­ge­mein­schaft die Ost­span­ge der Orts­um­fah­rung Forch­heims sehr kri­tisch zu hin­ter­fra­gen. Die noch zu erbrin­gen­den aktu­el­len Daten des Staat­li­chen Bau­am­tes Bam­berg müs­sen sehr genau über­prüft wer­den, bevor man dem Bau einer Vari­an­te zustim­men kann.

Wenn die Ost­span­ge poli­tisch gewollt ist, dann muss die Tras­se orts­nah an Forch­heim vor­bei­ge­führt wer­den, mög­lichst auf bestehen­den Tras­sen mit kur­zen Anbin­dun­gen an die jet­zi­ge B470. Der Natur­schutz­ge­dan­ke, die auf­ge­führ­ten Grün­de und die pro­gno­sti­zier­te demo­gra­fi­sche Ent­wick­lung der Frän­ki­schen Schweiz las­sen die Ost­span­ge der Süd­um­ge­hung Forch­heim jedoch in ein sehr zwie­späl­ti­ges Licht rücken.