Fortschritt der Leader-Projekte: LAG besichtigt Leaderobjekte im Landkreis Forchheim

Die Lokale Aktionsgruppe „LEADER+ – Kulturerlebnis Fränkische Schweiz“ (LAG) informiert sich bei einer Tagesfahrt über die neusten Projekte im Landkreis Forchheim

LAG besichtigt Leaderobjekte

LAG besichtigt Leaderobjekte

Die LAG wurde am 14. März 2001 als eingetragener Verein ins Leben gerufen. Sie stellt eine ausgewogene und repräsentative Gruppierung von Partnern aus unterschiedlichen kommunalen und sozioökonomischen Bereichen dar. Unter der Federführung der LAG wird die Umsetzung des Regionalen Entwicklungskonzeptes in der Leader+ – Förderperiode 2007 – 2013 erfolgreich vorangetrieben und zahlreiche Projekte zur nachhaltigen Förderung der Entwicklung des definierten Zielgebietes realisiert.

Der LAG-Projektmanager, Herr Anton Eckert, und die LAG-Geschäftsführerin, Frau Rita Metzner, führten die Gruppe an und stellten die einzelnen Objekte vor.

Erster Halt war die Schleuse 94 bei Eggolsheim. Sie ist die einzige begehbare der ehemals 100 Schleusen des alten Ludwig-Donau-Main-Kanals von Kehlheim an der Donau bis Bamberg am Main. Die Reste sind heute ein Industriedenkmal aus der ersten Hälfte des 19ten Jahrhunderts von europäischem Rang. Bayern-König Ludwig der Erste hatte damit den alten Traum von der Überwindung der europäischen Wasserscheide wahr gemacht, ein für die damalige Zeit technisches Meisterwerk. Mit Leadermitteln könnte die Schleuse zu einem Informationsstandort für den Ludwig-Donau-Main-Kanal werden.

Zweite Station war die „Kaiserpfalz“ in Forchheim. Das fürstbischöfliche Schloss ließ der Bamberger Fürstbischof Lambert von Brunn im 14. Jh. als zweite Residenz errichten und im Inneren mit bedeutenden Wandmalereien durch böhmische Künstler ausstatten. Wegen der einzigartigen Bausubstanz und der Wandmalereien, die zu den wichtigsten in Süddeutschland zählen, gehört die „Kaiserpfalz“ zu den Denkmälern von nationaler Bedeutung. Die Gruppe besuchte das 2004 neu gestaltete Pfalzmuseum mit seinen Abteilungen zur Stadtgeschichte und dem Trachtenwesen der Fränkischen Schweiz sowie dem Archäologie-Museum Oberfranken.

Dabei durfte auch das neueste Projekt, die Einrichtung eines Lapidariums in den Forchheimer Kasematten nicht fehlen. Diese Museumsabteilungen stellen wichtige Erweiterungen in der Kulturentwicklung von Stadt und Landkreis dar.

Nächster Halt war das Kletterinformationszentrum in Obertrubach, das bis zum Frühjahr 2011 eröffnet werden soll. Der Info-Pavillon mit Juragarten, das Kletter- und Naturerlebnisgelände mit Boulderwand sowie die Geländegestaltung werden mit Leader-Mitteln unterstützt. Das Infozentrum liefert umfassende Informationen über alle Klettergebiete und Kletterkonzepte in der Fränkischen Schweiz, über private Anbieter von Kletterkursen, Kletterkurse, Klettershops, den DAV und über Felsbetreuer. Im Rahmen des Projektes soll das Klettern als eine Natursportart in der Fränkischen Schweiz etablieren werden.

Am Nachmittag stand das Wallfahrtsmuseum in Gößweinstein auf dem Programm. Es ist eines der wichtigsten Leader-Plus-Projekte der Europäischen Union in Oberfranken. Der konzeptionelle Bogen spannt sich vom Allgemeinen zum Speziellen, vom multireligiösen Phänomen Pilgern, zur Dreifaltigkeitswallfahrt in Gößweinstein. Unterschiedliche religiöse Opfergaben legen Zeugnis ab von menschlichen Schicksalen und Gotteserfahrungen wie z. B. beeindruckenden Votivmenschen aus Wachs. Reliquien und Ablässe, Rosenkränze und Kreuzwege stehen unter dem Motto „Seelenheil“ für Wallfahrtsmotivationen und wallfahrtsbegleitende Handlungen.

Zum Schluss wanderte die Gruppe zurr Esperhöhle bei Leutzdorf. Diese Verstürzhöhle ist nicht nur ein großartiges Naturdenkmal, sondern gleichzeitig eines der beeindruckendsten archäologischen Denkmäler Frankens. Die 22 m lange, senkrecht aufragende Felswand der großen Doline erhebt sich wie eine mächtige antike Theaterkulisse vor dem Betrachter. Das Denknkmal hat in der Erschließungsgeschichte der Region eine herausragende Stellung. Nicht umsonst wurde es im Jahre 1810 von Georg August Goldfuß auf den Namen des Höhlenpioniers Johann Friedrich Esper getauft.