Sonn­tags­ge­dan­ken: „Gott – die schö­ne Höhle“

Symbolbild Kirche

„Dun­kel leuch­ten­de Höh­le, wo wir Wär­me suchen und Zuflucht bei Feu­er und Freun­den, schö­ne Höh­le – Du, Gott – in der wir immer schon gin­gen und wuss­ten es nicht.“

Pfarrer Dr. Christian Fuchs

Pfar­rer Dr. Chri­sti­an Fuchs

Als ich die ersten Zei­len Kurt Mar­tis las, stell­te ich mir Stein­zeit­men­schen vor, die sich in eine Höh­le flüch­ten, um dem Unwet­ter und den wil­den Tie­ren zu ent­ge­hen. So ent­stan­den wohl auch die ersten mensch­li­chen Behau­sun­gen. Die „Höh­le“ kön­nen wir aber auch bild­lich-sym­bo­lisch ver­ste­hen als Aus­druck unse­rer Sehn­sucht nach Gebor­gen­heit, Hei­mat, nach behü­ten­der Mit­mensch­lich­keit. Haben wir so eine „Höh­le“, wo wir „Wär­me“ und „Zuflucht“ nicht nur suchen, son­dern wirk­lich fin­den? Die „dun­kel leuch­ten­de Höh­le“ unse­rer noch so modern, kom­for­ta­bel ein­ge­rich­te­ten Woh­nung, der ver­gla­sten Wol­ken­krat­zer unse­rer Kon­zer­ne und Ban­ken, wer­den nur dann zu einer „schö­nen Höh­le“, wenn Men­schen unbe­dingt zu uns ste­hen, wenn sie uns akzep­tie­ren, ohne stän­dig an uns herumzumäkeln.

Doch Mar­ti greift noch tie­fer: Freun­de, Ver­wand­te, ja der Part­ner selbst kön­nen und wer­den uns ver­las­sen. Dann ist die „Höh­le“ wie­der „dun­kel“ und leer, das Feu­er mensch­li­cher Wär­me erlo­schen. Wohl dem, der in der Stun­de der drücken­den Ein­sam­keit, der auf­zeh­ren­den Hek­tik plötz­lich spürt, dass er in der „schö­nen Höh­le“ namens Gott lebt, der ihn von allen Sei­ten schüt­zend, wär­mend umgibt, auch dann, wenn er selbst es nicht merkt. Ich wün­sche mir und möch­te dar­auf hin­ar­bei­ten, dass unse­re christ­li­che Gemein­schaft in Got­tes­dienst und im pri­va­ten Kreis etwas aus­strahlt von der ber­gen­den gött­li­chen „Höh­le“.

Wei­te­re Sonn­tags­ge­dan­ken

Pfar­rer Dr. Chri­sti­an Fuchs, www​.neu​stadt​-aisch​-evan​ge​lisch​.de

Infos zu Chri­sti­an Karl Fuchs:

  • geb. 04.01.66 in Neustadt/​Aisch
  • Stu­di­um der evang. Theo­lo­gie 1985 – 1990 in Neuendettelsau
  • Vika­ri­at in Schorn­weiss­ach-Vesten­bergs­greuth 1993 – 1996
  • Pro­mo­ti­on zum Dr. theol. 1995
  • Ordi­na­ti­on zum ev. Pfar­rer 1996
  • Dienst in Nürnberg/​St. Johan­nis 1996 – 1999
  • seit­her in Neustadt/​Aisch
  • blind