Erzbischof Schick: „Kirche aus lebendigen Steinen“

Im Hirtenbrief zur Fastenzeit erinnert der Bamberger Erzbischof an Bedeutung und Wert der Kirche

(bbk) Zum Beginn der Fastenzeit hat der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick die Gläubigen dazu aufgerufen, den Glauben im Alltag zu bezeugen und als aktive Christen zu leben. „Sie, liebe Gläubige, sind das Rückgrat der Kirche“, schreibt Schick in seinem Hirtenbrief, der am ersten Fastensonntag in allen Gottesdiensten des Erzbistums Bamberg verlesen wird.

Der Bamberger Erzbischof erinnert daran, dass die Kirche aus allen getauften Christen besteht. „Kirche lebt aus dem Mittun jedes Einzelnen“, betont Schick. Die Kirchen aus Stein seien Orte der Begegnung, „in denen Jesus Christus seine ‚Kirche aus lebendigen Steinen’ aufbaut.“

Schick geht auch auf die jüngste Kritik an der Kirche ein. „Berechtigter Kritik wollen wir uns stellen, unberechtigte aber auch zurückweisen“, schreibt der Bamberger Erzbischof in seinem Hirtenbrief. Er verweist darauf, dass die Kirche von Jesus Christus gegründet sei. Sie werde bis zur Vollendung der Welt bestehen und auch die Mächte der Unterwelt könnten sie nicht überwältigen.

Bedeutung und Wert der Kirche bestehe vor allem darin, dass sie die Menschen mit Jesus Christus und seinem Evangelium verbinde. „Durch die Kirche will Gott die Menschen zum ‚Leben in Fülle’ führen.“ Kirche sei da, „wo das Wort Gottes gehört und verwirklicht und die Sakramente in lebendigem Glauben gefeiert werden“, schreibt Schick und bittet die Gläubigen: „Entdecken Sie neu die Bibel, vor allem die vier Evangelien und die Sakramente. Sie sind die großen Schätze der Kirche.“

Wertvoll sei die Kirche auch, weil sie Werte und Tugenden vermittle, die für jedes Gemeinwesen unabdingbar seien, unterstreicht der Bamberger Erzbischof. „“Was wäre unser Leben und unsere Gesellschaft ohne die Zehn Gebote, ohne die Seligpreisungen der Bergpredigt, die Gleichnisse vom ‚Barmherzigen Samariter’ und dem ‚Verlorenen Sohn’“? Wenn die Kirche sie nicht verkündet, wer kann es dann tun?

Schick betonte, dass Kirche Gemeinschaft schenke mit Gott, sie halte den Himmel für die Menschen offen. Die Kirche müsse aber auch eine Gemeinschaft der Buße und Umkehr sein. „Fehler, Sünden und Schwächen eingestehen, sie bereuen und neu beginnen, muss zum Alltag des christlichen Lebens gehören“, schreibt der Bamberger Oberhirte in seinem Hirtenwort. „Den Bußakt am Anfang jeder Eucharistiefeier, das tägliche ‚Vergib uns unsere Schuld’ im ‚Vater unser’ und die regelmäßige Beichte müssen wir wieder ernster nehmen, als in der Vergangenheit.“ Ohne ständige Besinnung und Erneuerung könnten weder Kirche noch Gesellschaft in Gerechtigkeit und Friede leben. Buße und Umkehr seien Werte für das menschliche Zusammenleben, die die Kirche verkünden müsse.

Die Kirche sei auch wertvoll durch die zahlreichen kirchlichen Ehrenamtlichen, die ihre Dienste für das Gemeinwohl ausübten. Er erinnerte ebenso an die über 330 Kindertagesstätten und acht Schulen, die das Erzbistum Bamberg unterhalte. Die Caritas sei zudem Trägerin von 32 Seniorenheimen, drei Hospizen sowie ca. 840 Hilfe- und Beratungseinrichtungen in allen Notlagen. „Unsere Kirche leistet für das Gemeinwohl einen großen und wichtigen Beitrag.“ „Ich danke allen, die durch ihre finanziellen Beiträge zum Unterhalt der kirchlichen Arbeit beitragen und bitte, es auch weiterhin zu tun.“

Vor allem sei aber wichtig, dass die Christen zur Kirche stünden und als aktiven Christen lebten. Schick rief die Christen auf in der Fastenzeit und während des weiteren Jahres ihr Christsein zu erneuern und erinnerte dabei an ein Gebet aus China, das beginnt: „Herr, erneuere deine Kirche und fange bei mir an.“