Gedan­ken zum Ascher­mitt­woch: Trost im Ange­sicht des Todes

Pfarrer Dr. Christian Fuchs

Pfar­rer Dr. Chri­sti­an Fuchs

Mit dem Ascher­mitt­woch beginnt die Pas­si­ons­zeit, wo wir das Lei­den Jesu beden­ken. Eine Lei­dens­ge­schich­te ganz eige­ner Art erzählt uns Lui­se Rin­ser. Sie schreibt in ihrer Geschich­te „Ein Bün­del wei­ßer Nar­zis­sen“, wie der Engel eine ster­ben­de Bäue­rin zu Gott bringt. Die Frau wähnt sich zunächst im Fie­ber. Dann aber ver­sucht die Ster­ben­de, mit ihm zu ver­han­deln, bit­tet dar­um, noch so viel Not­wen­di­ges für ihre Kin­der tun zu dür­fen – ver­ge­bens. Sie blickt trü­be, kri­tisch auf ihr Leben zurück, auf har­te Arbeit und bit­te­re Schicksalsschläge.

Doch der Engel öff­net ihr die Augen, wo Gott sie seg­ne­te, dass er sich über ihr Lachen freu­te, unter ihren Trä­nen mit­füh­lend litt. Der Engel schenkt ihr die Kraft, ihr Leben rück­blickend zu beja­hen. Die Frau meint nun, ins Fege­feu­er zu müs­sen, um ihre Sün­den abzu­bü­ßen. Doch die­ses hat sie doch schon zu Leb­zei­ten erdul­det. Ver­trau­ens­voll wen­det sie sich schließ­lich an den Engel mit der nur schein­bar naiv-kind­li­chen Fra­ge, wie sie nun dem Weg durch die Fin­ster­nis des Todes zum Thron Got­tes fin­den soll­te. Doch die wei­ßen Nar­zis­sen, die sie einst als Kind vor den Altar ehr­fürch­tig nie­der­leg­te, wei­sen ihr nun, auf den Boden gestreut, den Weg.

Die­se Erzäh­lung hat mich tief bewegt, denn ich spü­re in ihr die schlich­te, tie­fe Volks­fröm­mig­keit unse­rer Vor­fah­ren. Wer aber einen Men­schen zum Glau­ben führt, ein­fühl­sam, aber ernst­haft, der ist selbst so ein Engel Got­tes. Möch­te doch jeder Ster­ben­de in sei­ner letz­ten Stun­de einem sol­chen Engel begeg­nen, mag er nun Flü­gel schwin­gend daher­kom­men, nur dem Dahin­schei­den­den sicht­bar, mag er ein Mensch aus Fleisch und Blut sein.

Pfar­rer Dr. Chri­sti­an Fuchs, www​.neu​stadt​-aisch​-evan​ge​lisch​.de