Die Damen von der Nähstube

Erzbischof Schick bedankte sich beim Päpstlichen Frauenmissionswerk Bamberg und ernannte Franziska Dreßler zur neuen Bezirksleiterin

Erzbischof Schick mit Tajana Mähringer, Bezirksleiterin Franziska Dreßler, Kunigunde Götz, Erika Knoblach, Marianne Schrüffer mit Tochter.

Erzbischof Schick mit Tajana Mähringer, Bezirksleiterin Franziska Dreßler, Kunigunde Götz, Erika Knoblach, Marianne Schrüffer mit Tochter.

(bbk) „Nähstube“ steht auf der Klingel eines Erzbischöflichen Verwaltungsgebäudes. Jeden Mittwochnachmittag treffen sich seit Jahrzehnten hier Damen, die alle eine traditionelle Textilkunst beherrschen, die Paramentenstickerei. Paramente, von lateinisch parare mensam abgeleitet, bedeutet soviel wie „den Tisch bereiten“ und meint die im Kirchenraum und in der Liturgie verwendeten Textilien. Mit Kreuzstich und Stilstich werden Messgewänder, Stolen oder Kelch- und Altartücher bestickt. Alles handgemacht von den Damen des Päpstlichen Frauenmissionswerkes Bamberg.

Das Frauenmissionswerk ist eine weltweite Gebets- und Arbeitsgemeinschaft. In insgesamt 18 Bistümern sind derzeit bundesweit 13 000 Mitglieder vertreten. Franziska Dreßler wurde kürzlich von Erzbischof Schick zur neuen Bezirksvorsitzenden im Erzbistum Bamberg ernannt. Sie tritt damit die Nachfolge der im letzten Jahr verstorbenen Klara Mertl an, deren langjähriges Wirken Erzbischof Schick noch einmal bei seinem Besuch in der Nähstube würdigte. Hierbei sprach er den ehrenamtlichen Stickerinnen seinen Dank aus. „Viele Bischöfe, Missionspriester und Ordensleute schätzen die schönen Messgewänder aus Bamberg. Auf meinen Reisen nach Afrika, Lateinamerika und Asien nehme ich die Gewänder selbst mit und verschenke sie“, so Schick. „Die Vitalität der fünf Damen, vor allem der beiden ältesten Marianne Schrüffer (91) und Kunigunde Götz (89) ist beeindruckend“. „Zusammen sind wir alle 403 Jahre“ sagen sie unisono.

Im Laufe der Jahrzehnte haben sie hunderte von Messgewändern bestickt. Auch auf eine rege Spendensammlung für Frauenprojekte in Afrika, Asien und Lateinamerika können die Damen der Nähstube zurückblicken. Sie möchten ihre Arbeit gern weiterführen und freuen sich über interessierte Mitarbeiterinnen die sie in die einstmals klösterliche Kunst der Paramentenstickerei einweihen können.