Dis­kus­si­on bei FDP-Kreis­ver­band Forch­heim: „Der Bezirk, was ist das?“

(v.l.n.r.): Kreisvorsitzender der Jungen Liberalen Forchheim Patrick Schroll, FDP-Bezirksrat Wilhelm Habermann, Kreisvorsitzender FDP Forchheim Sebastian Körber MdB, Ortsvorsitzender FDP Forchheim Marcus Werther.

(v.l.n.r.): Kreis­vor­sit­zen­der der Jun­gen Libe­ra­len Forch­heim Patrick Schroll, FDP-Bezirks­rat Wil­helm Haber­mann, Kreis­vor­sit­zen­der FDP Forch­heim Seba­sti­an Kör­ber MdB, Orts­vor­sit­zen­der FDP Forch­heim Mar­cus Werther.

Die Bezir­ke küm­mern sich in erster Linie um Auf­ga­ben, mit denen die ein­zel­nen Land­krei­se und Städ­te über­for­dert wären. Dies war die Kern­aus­sa­ge eines Refe­ra­tes von Bezirks­rat Wil­helm Haber­mann aus Ste­gau­rach beim FDP-Kreis­ver­band Forch­heim. Im Rah­men sei­ner Dis­kus­si­ons­rei­he „Poli­tik kon­kret“ hat­te der FDP-Kreis­vor­sit­zen­de und Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­te Seba­sti­an Kör­ber sei­nen Par­tei­freund Haber­mann ein­ge­la­den, über das The­ma „Der Bezirk – das unbe­kann­te Wesen“ aufzuklären.

Wil­helm Haber­mann hat­te im Jah­re 2008 als erster FDP-Poli­ti­ker über­haupt den Sprung in den Bezirks­tag von Ober­fran­ken geschafft. Anhand von Schau­bil­dern stell­te er Zusam­men­set­zung, Orga­ni­sa­ti­on und Auf­ga­ben des Bezirks­ta­ges vor.

Die 1,1 Mil­lio­nen Ein­woh­ner von Ober­fran­ken wer­den von 17 Bezirks­rä­ten reprä­sen­tiert, von einem zu gro­ßen Gre­mi­um kön­ne man sei­nes Erach­tens nicht spre­chen. Schwer­punkt­auf­ga­ben der Bezir­ke sind sozia­le Ange­le­gen­hei­ten, ins­be­son­de­re die Bezirks­kli­ni­ken. Aber auch ande­re Bezirks­ein­rich­tun­gen, wie zum Bei­spiel die Fisch­zucht in Auf­seß genie­ßen sogar inter­na­tio­nal einen her­vor­ra­gen­den Ruf.

Ein ganz gro­ßes Pro­blem, so Wil­helm Haber­mann, sei die Tat­sa­che, dass die Bezir­ke kei­ne eige­nen Ein­nah­men haben. Die Finan­zie­rung erfol­ge aus­schließ­lich über die von den Land­krei­sen und kreis­frei­en Städ­ten zu ent­rich­ten­de Bezirks­um­la­ge. Die finan­zi­el­le Lage sei der­zeit beson­ders schwie­rig, beschlos­sen wur­de eine Bezirks­um­la­ge von 3,9 Pro­zent, nötig sei­en aller­dings ca. 5 Prozent.

In der Dis­kus­si­on kam zur Spra­che, dass Bezir­ke und Bezirks­ta­ge eine baye­ri­sche Beson­der­heit sind. Im Nach­bar­land Thü­rin­gen zum Bei­spiel wer­den all die­se Auf­ga­ben für das gesam­te Bun­des­land vom Lan­des­ver­wal­tungs­amt in Wei­mar wahrgenommen.

Auch aus die­sem Grun­de sieht der Forch­hei­mer FDP-Orts­vor­sit­zen­de, Mar­cus Wert­her, durch­aus Ein­spar­po­ten­ti­al bei den Bezir­ken durch Büro­kra­tie­ab­bau. Aus Sicht der jun­gen Gene­ra­ti­on, so Patrick Schroll, der Kreis­vor­sit­zen­de der Jun­gen Libe­ra­len, müs­se die Finan­zie­rung auch der Bezir­ke kri­tisch hin­ter­fragt wer­den. Er sehe hier weni­ger ein Ein­nah­me­pro­blem, als ein Ausgabeproblem.

Seba­sti­an Kör­ber konn­te dem nur bei­pflich­ten: „Bei jedem Gespräch mit Unter­neh­mern wer­de ich auf die über­bor­den­de Büro­kra­tie und die damit ver­bun­de­nen Kosten ange­spro­chen.“ Die Mit­glie­der des FDP-Kreis­ver­ban­des waren sich abso­lut einig, dass man dies­be­züg­lich auch bei den Bezir­ken etwas bewe­gen könnte.