MdB Schar­fen­berg: „Pfle­ge­ver­si­che­rung: FDP für Leistungskürzungen?“

Her­mann-Otto Solms und Heinz Lan­fer­mann (FDP) haben sich gegen Bei­trags­er­hö­hun­gen in der sozia­len Pfle­ge­ver­si­che­rung aus­ge­spro­chen. Die FDP wol­le und wer­de eine Bei­trags­er­hö­hung in die­ser Legis­la­tur­pe­ri­ode ver­hin­dern, so Solms und Lan­fer­mann laut Pres­se­mel­dun­gen. Dazu erklärt Eli­sa­beth Schar­fen­berg, baye­ri­sche Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­te und Spre­che­rin für Pfle­ge- und Altenpolitik:

Das ist eine schlech­te Woche für die Pfle­ge­be­dürf­ti­gen und ihre Ange­hö­ri­gen. Zuerst spei­sen Gesund­heits­mi­ni­ster Rös­ler und Fami­li­en­mi­ni­ste­rin Schrö­der die pfle­gen­den Ange­hö­ri­gen mit klei­nen Light-Häpp­chen ab. Und nun ist der FDP selbst die­ser feuch­te Hän­de­druck noch zu teuer.

Die­se bei­den selbst­er­nann­ten Pfle­ge-Exper­ten kön­nen das nicht ernst mei­nen. Selbst ohne Refor­men wird die Pfle­ge­ver­si­che­rung schon 2014 plei­te sein. Eine Bei­trags­er­hö­hung ist also unaus­weich­lich, um den kurz­fri­sti­gen Finanz­be­darf der Pfle­ge­ver­si­che­rung zu decken. Auch wenn die Libe­ra­len noch ihr unge­rech­tes Vor­ha­ben einer pri­va­ten Kapi­tal­deckung durch­set­zen, bringt das nichts. Eine Kapi­tal­deckung wirkt erst in vie­len Jah­ren, hilft der Pfle­ge­ver­si­che­rung kurz­fri­stig also über­haupt nichts.

Es gibt nur zwei Mög­lich­kei­ten: Ent­we­der will die FDP, wie schon in der Kran­ken­ver­si­che­rung, alle künf­ti­gen Bei­trags­er­hö­hun­gen als Kopf­pau­scha­le allein auf die Ver­si­cher­ten abwäl­zen. Oder sie wol­len die Lei­stun­gen der Pfle­ge­ver­si­che­rung kürzen.

Bei­de Optio­nen sind unge­heu­er­lich und wer­den auf den stärk­sten Wider­stand der Grü­nen tref­fen. Die FDP zeigt ein­mal mehr ihr wah­res Gesicht. Die Arbeit­ge­ber vor höhe­ren Lohn­ne­ben­ko­sten zu schüt­zen ist ihnen wich­ti­ger als gute Pfle­ge und sozia­le Gerechtigkeit.

Dass sie mit die­ser Akti­on ihrem eige­nen Mini­ster in den Rücken fal­len, steht den Libe­ra­len natür­lich frei. Der Vor­gang spricht aber ein­mal mehr für den frag­wür­di­gen Zusam­men­halt die­ser Partei.