Zukunft Ober­fran­ken – Hand­lungs­er­for­der­nis­se und kon­kre­te Ansatz­punk­te aus Sicht der IHK für Ober­fran­ken Bay­reuth und der HWK für Oberfranken

Ober­fran­ken hat mehr als ande­re baye­ri­sche Regio­nen einen tief grei­fen­den Struk­tur­wan­del zu gestal­ten. Gleich­zei­tig ist die Regi­on mehr als ande­re in Bay­ern durch den demo­gra­phi­schen Wan­del betrof­fen und steht mit Blick auf die demo­gra­fi­sche Ent­wick­lung vor gro­ßen Her­aus­for­de­run­gen. Die­ser Auf­ga­be müs­sen sich alle gesell­schaft­li­chen und wirt­schaft­li­chen Kräf­te der Regi­on sowie die poli­ti­schen Ver­ant­wor­tungs­trä­ger in EU, Bund und Land gemein­sam stel­len. Gera­de vor dem Hin­ter­grund der aktu­el­len Dis­kus­si­on um den Bericht des „Zukunfts­rats der baye­ri­schen Staats­re­gie­rung“ ist die Regi­on auf­ge­for­dert, Hand­lungs­fel­der und kon­kre­te Ansatz­punk­te zu benen­nen, mit denen die Zukunfts­fä­hig­keit der Regi­on gesi­chert wer­den kann.

Die Ent­wick­lun­gen in Ober­fran­ken geben auch Anlass zum Opti­mis­mus. Das hohe Poten­zi­al der ober­frän­ki­schen Wirt­schaft ist unbe­strit­ten. Die Vor­tei­le der regio­na­len Wirt­schaft lie­gen vor allem in der aus­ge­wie­se­nen mit­tel­stän­di­schen und hete­ro­ge­nen Bran­chen­struk­tur. Die­se hat sich bei der Bewäl­ti­gung der Wirt­schafts- und Finanz­kri­se als vor­teil­haft erwie­sen. Der Struk­tur­wan­del wird erfolg­reich durch­lau­fen und ist mit Blick auf die Bran­chen Tex­til und Kera­mik nahe­zu abge­schlos­sen. Heu­te ver­fügt die Regi­on über ein brei­tes Ange­bot inno­va­ti­ver Unter­neh­men und lei­stungs­star­ker Unter­neh­men – davon vie­le „hid­den cham­pi­ons“. Neben lei­stungs­fä­hi­gen Fir­men bie­tet die Genuss­re­gi­on Ober­fran­ken als Teil der Metro­pol­re­gi­on Nürn­berg und in der Mit­te des zusam­men­ge­wach­se­nen Euro­pas hohe Lebens­qua­li­tät, eine intak­te Natur und hoch­wer­ti­ge Kulturgüter.

Gezielt muss in Ober­fran­ken aber auch an sei­ner Zukunfts­fä­hig­keit gear­bei­tet wer­den. Die Zukunft Ober­fran­kens als attrak­ti­ver Wirt­schafts- und Lebens­raum hängt untrenn­bar von der Wett­be­werbs­fä­hig­keit und dem öko­no­mi­schen Erfolg sei­ner Unter­neh­men ab. Als zen­tra­ler Ansatz einer zukunfts­ori­en­tier­ten Regio­nal­po­li­tik rückt damit zwangs­läu­fig die Stei­ge­rung der Inno­va­ti­ons­fä­hig­keit der ober­frän­ki­schen Unter­neh­men in den Fokus ent­wick­lungs­stra­te­gi­scher Über­le­gun­gen. Wirt­schaft­li­cher Erfolg bedeu­tet Beschäf­ti­gungs­wachs­tum und schafft neue Spiel­räu­me zur Stei­ge­rung der Lebens­qua­li­tät, der Ver­ein­bar­keit von Fami­lie und Beruf und der posi­ti­ven Ent­wick­lung der Region.

Ein der­ar­ti­ger, von allen Akteu­ren unter­stütz­ter Hand­lungs­an­satz bie­tet mit­tel- bis lang­fri­stig die besten Chan­cen, die Wett­be­werbs­fä­hig­keit der ober­frän­ki­schen Wirt­schaft zu erhö­hen und damit ver­bun­den, das Wachs­tum und die Attrak­ti­vi­tät der Regi­on zu stei­gern. Eine zukunfts­ori­en­tier­te Ent­wick­lungs­stra­te­gie für Ober­fran­ken muss dar­auf aus­ge­rich­tet sein, zum einen die Rah­men­be­din­gun­gen in Ober­fran­ken zu ver­bes­sern und zum ande­ren die Erfolgs­fak­to­ren in Unter­neh­men zu stär­ken und neue Zukunfts­märk­te zu erschließen.

Zwei Ansatz­punk­te für eine zukunfts­ori­en­tier­te Entwicklungsstrategie

  1. Rah­men­be­din­gun­gen in Ober­fran­ken verbessern
  2. Erfolgs­fak­to­ren in Unter­neh­men för­dern und deren Wett­be­werbs­fä­hig­keit erhöhen

1. Rah­men­be­din­gun­gen verbessern

Infra­struk­tur sichern und verbessern

Hand­lungs­emp­feh­lun­gen:

Aus­bau der Infor­ma­ti­ons- und Kommunikationsinfrastruktur

Die Ver­füg­bar­keit schnel­ler Inter­net­an­schlüs­se hat sich in den ver­gan­ge­nen Jah­ren zu einem ent­schei­den­den Stand­ort­fak­tor ent­wickelt. Nicht nur mit­tel­stän­di­sche Unter­neh­men und Frei­be­ruf­ler son­dern auch die Bevöl­ke­rung sind auf eine lei­stungs­fä­hi­ge und flä­chen­decken­de Ver­sor­gung mit Breit­band­an­schlüs­sen ange­wie­sen. Für die Siche­rung der Zukunfts­fä­hig­keit Ober­fran­kens ist ein schnel­ler Zugang zu den Daten­au­to­bah­nen und damit die Schaf­fung der not­wen­di­gen Infra­struk­tur entscheidend.

Ver­bes­se­rung der ver­kehrs­tech­ni­schen Anbindung

Ober­fran­ken ist auf eine lei­stungs­fä­hi­ge Ver­kehrs­in­fra­struk­tur ange­wie­sen. Die Wirt­schaft braucht ein effi­zi­en­tes und ver­netz­tes Trans­port­sy­stem. Ober­fran­ken muss dazu bei allen Ver­kehrs­trä­gern einen opti­ma­len Anschluss an die zen­tra­len Ver­kehrs­ach­sen erhal­ten. Die Infra­struk­tur muss den Anfor­de­run­gen der Zukunft gerecht und Lücken müs­sen geschlos­sen wer­den. Von her­aus­ra­gen­der Bedeu­tung sind ins­be­son­de­re fol­gen­de Projekte:

  • Aus­bau der bestehen­den B 303 zwi­schen der A 9 und der tsche­chi­schen Gren­ze, zur Schaf­fung einer lei­stungs­fä­hi­gen Ost-West-Straßenverbindung.
  • Vier­strei­fi­ger Aus­bau der B 173 Lich­ten­fels-Kro­nach-Hof (A 9), zur Anbin­dung der Wirt­schafts­räu­me Kro­nach, Lich­ten­fels und Kulm­bach an das Autobahnnetz.
  • For­cie­rung der Fer­tig­stel­lung der ICE-Strecke Nürn­berg-Bam­berg-Erfurt-Ber­lin, auch zur Rea­li­sie­rung der S‑Bahn-Ver­bin­dung Nürnberg-Forchheim-Bamberg-Lichtenfels.
  • Elek­tri­fi­zie­rung der „Fran­ken-Sach­sen-Magi­stra­le“ Nürn­berg-Bay­reuth/­Markt­red­witz-Hof-Dres­den bzw. der euro­päi­schen Schie­nen-Trans­ver­sa­le Nürnberg-Marktredwitz-Schirnding-Eger-Prag.
  • Elek­tri­fi­zie­rung der Schie­nen­ver­bin­dung „Hof-Regens­burg“ („Ost­bay­ern­li­nie“) und Schaf­fung einer direk­ten Anbin­dung Ost­bay­erns an den Flug­ha­fen Mün­chen mit dem Schienenpersonenfernverkehr.
  • Nach­hal­ti­ge Exi­stenz­si­che­rung des Regio­nal­flug­ha­fens Hof-Plau­en und Schaf­fung einer lei­stungs­fä­hi­gen Flug­in­fra­struk­tur in der Regi­on Coburg.

Dar­über hin­aus wird die For­de­rung nach einer Rea­li­sie­rung der metro­po­li­ta­nen Pro­jek­te, die im 12-Punk­te-Pro­gramm Ver­kehr der Indu­strie- und Han­dels­kam­mern der Metro­pol­re­gi­on Nürn­berg beschrie­ben sind unterstützt.

  • För­de­rung und flä­chen­decken­de Ent­wick­lung durch­gän­gi­ger kom­mu­na­ler Ange­bo­te für Betreu­ungs- Erzie­hungs- und Bildungseinrichtungen
  • Schaf­fung eines dich­ten Net­zes an Ange­bo­ten zur schu­li­schen und beruf­li­chen Bil­dung, gera­de auch zur pra­xis­ori­en­tier­ten Aus- und Fortbildung
  • Siche­rung einer wohn­ort­na­hen Ver­sor­gung, ins­be­son­de­re medi­zi­ni­schen Versorgung

Es müs­sen neue Ver­sor­gungs­kon­zep­te ent­wickelt wer­den, um die Daseins­vor­sor­ge auch im länd­li­chen Raum sicher zu stel­len und die Attrak­ti­vi­tät die­ser Regio­nen als Arbeits- und Lebens­raum zu erhal­ten. Not­wen­di­ge Hand­lungs­fel­der sind:

  • Eine För­de­rung des Rück­baus leer ste­hen­der Woh­nun­gen sowie die Nut­zung des För­der­pro­gramms „Stadt­um­bau West“
  • Ent­wick­lung und Erpro­bung neu­er Kon­zep­te in Nah­ver­sor­gung (Han­del) und Dienstleistungen
  • Ent­wick­lung und Erpro­bung einer Stra­te­gie zur Erhal­tung der Gesund­heits­ver­sor­gung im länd­li­chen Raum
  • Auf­bau kom­mu­na­ler und regio­na­ler fami­li­en- und senio­ren­ge­rech­ter Gesamt­kon­zep­te und Infra­struk­tur­ein­rich­tun­gen zur Bewäl­ti­gung des demo­gra­fi­schen Wandels
  • Ent­wick­lung und Erpro­bung von Hand­lungs­an­sät­zen zur inter­kom­mu­na­len Koope­ra­ti­on bei kom­mu­na­len Ein­rich­tun­gen und Gewerbegebieten.

Aus­bau der Wis­sens­in­fra­struk­tur und Forschungseinrichtungen

Ober­frän­ki­sche Unter­neh­men sind auf­grund ihrer über­wie­gend mit­tel­stän­di­schen Struk­tu­ren bei For­schungs- und Ent­wick­lungs­pro­zes­sen ganz beson­ders auf die Zusam­men­ar­beit mit exter­nen Know-how-Trä­gern ange­wie­sen. Eige­ne Ent­wick­lungs­ab­tei­lun­gen decken häu­fig nur einen Teil der benö­tig­ten Kom­pe­ten­zen in kom­ple­xen Ent­wick­lungs­vor­ha­ben ab. So gilt es, die ober­frän­ki­schen FuE Ein­rich­tun­gen wei­ter­zu­ent­wickeln und feh­len­de Kom­pe­ten­zen auf­zu­bau­en. Zudem muss ein trans­pa­ren­tes Wis­sens­in­fra­struk­tur­ge­fü­ge geschaf­fen wer­den, das es den Unter­neh­men ermög­licht, jeder­zeit selbst oder unter Zuhil­fe­nah­me von Tech­no­lo­gie­trans­fer­stel­len, den pas­sen­den FuE Part­ner in der Regi­on zu fin­den. Der Aus­bau der ober­frän­ki­schen Hoch­schu­len (Uni­ver­si­tät Bay­reuth, Uni­ver­si­tät Bam­berg, Hoch­schu­le Hof und Hoch­schu­le Coburg), vor allem in den wirt­schafts­na­hen Fach­ge­bie­ten wie Wirt­schafts­wis­sen­schaf­ten, Infor­ma­tik, Inge­nieur- und Natur­wis­sen­schaf­ten und die Schaf­fung pra­xis­ori­en­tier­ter Lehr­stüh­le, ist drin­gend erfor­der­lich, wenn es gelin­gen soll, begab­te Nach­wuchs­kräf­te in der Regi­on aus­zu­bil­den, sie an die Regi­on zu bin­den sowie die nach­ge­frag­ten Ent­wick­lungs­part­ner­schaf­ten mit der Wirt­schaft in vol­lem Umfang ein­ge­hen zu kön­nen. Dabei soll­ten auch neue Ideen, wie die Errich­tung einer Deutsch-Tsche­chi­schen Hoch­schu­le in Markt­red­witz, die Schaf­fung einer Human­me­di­zi­ni­schen Fakul­tät an der Uni­ver­si­tät Bay­reuth und die gemein­sa­me Errich­tung einer Tech­ni­schen Uni­ver­si­tät Ober­fran­ken auf­ge­grif­fen und geprüft wer­den. Ein wei­te­rer Aus­bau der vor­han­den Ein­rich­tun­gen der tech­nisch-gewerb­li­chen und beruf­li­chen Bil­dung wie z.B. das HWK-Exzel­lenz­zen­trum „Tech­no­lo­gie- und Inno­va­ti­ons­ma­nage­ment“ muss erfol­gen um die Wis­sens­in­fra­struk­tur in Ober­fran­ken zukunfts­fä­hig aufzustellen.

Ober­fran­ken ver­fügt neben den genann­ten Hoch­schu­len über eine Viel­zahl unter­schied­lich­ster FuE Kapa­zi­tä­ten. Hohes Poten­zi­al hält die Regi­on ins­be­son­de­re in den Berei­chen Metall, Kera­mik, Kunst­stoff, Glas, Tex­til und Ver­bund­werk­stof­fe vor. Dazu zäh­len unter ande­rem das Kom­pe­tenz­zen­trum Neue Mate­ria­li­en Bay­reuth, das Tex­tilin­no­va­ti­ons­cen­ter KeKuTex, die Fraun­ho­fer Pro­jekt­grup­pe Pro­zess­in­no­va­ti­on, die Fraun­ho­fer Pro­jekt­grup­pe Kera­mi­sche Ver­bund­struk­tu­ren, das Fried­rich Baur For­schungs­in­sti­tut für Bio­ma­te­ria­li­en, das Tech­no­lo­gie­trans­fer­zen­trum Auto­mo­ti­ve der Hoch­schu­le Coburg (TAC), das Inno­va­ti­ons­zen­trum Lich­ten­fels oder das HWK-Exzel­lenz­zen­trum „Tech­no­lo­gie- und Inno­va­ti­ons­ma­nage­ment“. Die­se Insti­tu­te und Ein­rich­tun­gen gilt es bedarfs­ge­recht aus­zu­bau­en und die Ansied­lung neu­er For­schungs- und Ent­wick­lungs­ein­rich­tun­gen koor­di­niert vor­an­zu­trei­ben. Des wei­te­ren muss deren Mit­ar­beit in bestehen­den baye­ri­schen For­schungs­ver­bün­den inten­si­viert wer­den, um auch über ober­frän­ki­sche Gren­zen hin­weg auf natio­na­ler und inter­na­tio­na­ler Ebe­ne den Anschluss nicht zu verlieren.

Ziel des Wis­sens- und Tech­no­lo­gie­trans­fers ist es, die klei­nen und mitt­le­ren Unter­neh­men (KMU) zu einer ver­stärk­ten Zusam­men­ar­beit mit der Wis­sen­schaft anzu­re­gen, um betrieb­li­che Eng­päs­se bei der Ent­wick­lung neu­er Pro­duk­te und Ver­fah­ren zu über­win­den. Gera­de klei­ne und mitt­le­re Unter­neh­men sind dabei in beson­de­rer Wei­se auf pra­xis­ori­en­tier­te exter­ne Infor­ma­tio­nen und Dienst­lei­stun­gen ange­wie­sen. Ziel ist es, einer­seits Unter­neh­men zur Ent­wick­lung von Inno­va­tio­nen zu ani­mie­ren und ande­rer­seits die­se bei der Umset­zung inno­va­ti­ver Kon­zep­te zu unter­stüt­zen. Hin­sicht­lich der Ent­wick­lung von Inno­va­tio­nen gilt es, ins­be­son­de­re KMU recht­zei­tig über neue Markt- und Tech­nik­trends zu infor­mie­ren. Bei­spie­le hier­für sind Tech­no­lo­gie­al­li­an­zen zwi­schen Unter­neh­men und For­schungs­ein­rich­tun­gen oder geziel­te Qua­li­fi­zie­rungs­an­ge­bo­te im Bereich Tech­no­lo­gie- und Inno­va­ti­ons­ma­nage­ment. Wich­tig ist es, die Unter­neh­men auch bei der Umset­zung inno­va­ti­ver Kon­zep­te zu unter­stüt­zen. Coa­ching­maß­nah­men oder Gemein­schafts­prä­sen­ta­tio­nen auf natio­na­len oder inter­na­tio­na­len Leit­mes­sen sind hier­zu erfolg­ver­spre­chen­de Instru­men­te. Damit kön­nen Inno­va­ti­ons­kraft und Wett­be­werbs­fä­hig­keit der Regi­on nach­hal­tig gestärkt, bestehen­de Arbeits­plät­ze erhal­ten und neue geschaf­fen wer­den. An den ober­frän­ki­schen Hoch­schu­len und FuE Ein­rich­tun­gen sind bereits sehr lei­stungs­fä­hi­ge Trans­fer­stel­len ange­sie­delt. Auch die Kam­mern mit ihren TT-Ein­rich­tun­gen sind hier­bei erfolg­reich tätig. Sie sind zen­tra­le Dienst­lei­stungs­ein­rich­tun­gen ihrer jewei­li­gen Insti­tu­ti­on für Wis­sen­schaft und Unter­neh­men, lei­sten einen Bei­trag zur Stär­kung des Gemein­we­sens sowie der regio­na­len Ent­wick­lung und bün­deln die jewei­li­gen Kom­pe­ten­zen. Die­se Trans­fer­ein­rich­tun­gen müs­sen wei­ter aus­ge­baut und auf ober­frän­ki­scher Ebe­ne noch enger ver­netzt wer­den. Ziel ist eine trans­pa­ren­te Dar­stel­lung des regio­na­len Ange­bots aller Einrichtungen.

Hand­lungs­emp­feh­lun­gen:

  • Im Hin­blick auf den demo­gra­phi­schen Wan­del in Oberfranken:
    Ent­wick­lung und Auf­bau eines HWK-Kom­pe­tenz­zen­trums „Ambi­ent Assi­sted Living“
    (HWK-Pro­jekt­an­trag „Ambi­ent Assi­sted Living“ vom 20.07.2010: 2,97 Mio. Euro)
  • Im Hin­blick auf die Erschlie­ßung neu­er Zukunftsmärkte:
    Auf­bau eines HWK-Kom­pe­tenz­zen­trums für Ener­gie­ef­fi­zi­enz und Umwelteffizienz
    (HWK-Pro­jekt­an­trag „Kom­pe­tenz­zen­trum für Ener­gie­efi­zi­enz und Umwelt­ef­fi­zi­enz“ vom 20.07.2010; Teil­pro­jekt: 2,2 Mio. Euro)
  • Im Hin­blick auf den Aus­bau vor­han­de­ner Schwer­punk­te in Oberfranken:
    Auf­bau eines HWK-Kom­pe­tenz­zen­trums für Auto­mo­ti­ve und Mechatronik
    (HWK-Pro­jekt­an­trag „Kom­pe­tenz­zen­trum für Auto­mo­ti­ve und Mecha­tro­nik“ vom 20.7.2010; Teil­pro­jekt: 2,2 Mio. Euro)
  • Wei­te­rer Aus­bau des HWK-Exzel­lenz­zen­trum „Tech­no­lo­gie- und Innovationsmanagement“
  • Auf- und Aus­bau lei­stungs­fä­hi­ger Tech­no­lo­gie­trans­fer­ein­rich­tun­gen für KMU
  • Auf- und Aus­bau umset­zungs­ori­en­tier­ter For­schungs- und Ent­wick­lungs­ein­rich­tun­gen /-insti­tu­te in der Regi­on Ober­fran­ken: Wei­ter­ent­wick­lung der exi­stie­ren­den Fraun­ho­fer Pro­jekt­grup­pen Pro­zess­in­no­va­ti­on und Kera­mi­sche Ver­bund­struk­tu­ren zu Fraunhofer-Instituten
  • Aus­bau der ober­frän­ki­schen Hoch­schu­len und Schaf­fung pra­xis­ori­en­tier­ter Lehr­stüh­le mit der Ziel­grup­pe KMU
  • Auf­bau von Tech­no­lo­gie­al­li­an­zen zwi­schen KMU und For­schungs­ein­rich­tun­gen und der Auf­bau von Qua­li­fi­zie­rungs­an­ge­bo­ten im Bereich Tech­no­lo­gie- und Inno­va­ti­ons­ma­nage­ment bei den Kammern

2. Erfolgs­fak­to­ren in Unter­neh­men för­dern und die Wett­be­werbs­fä­hig­keit erhöhen

Fach­kräf­te­qua­li­fi­zie­rung und Fachkräftegewinnung

Die demo­gra­fi­sche Ent­wick­lung führt zu einer rück­läu­fi­gen Zahl von Hoch­schul­ab­sol­ven­ten, Berufs­an­fän­gern und qua­li­fi­zier­ten Arbeits­kräf­ten. Der Zustrom jun­ger qua­li­fi­zier­ter Nach­wuchs­kräf­te wird gerin­ger. Gleich­zei­tig erhö­hen sich die fach­li­chen Anfor­de­run­gen an die Arbeits­kräf­te. Die Fol­gen lie­gen auf der Hand: Der Hand­lungs­spiel­raum der Unter­neh­men in der Beschaf­fung und im Erhalt ihrer „Human­res­sour­cen“ als Motor wirt­schaft­li­chen Erfolgs ändert sich dra­stisch und der Wett­kampf um die „besten“ Köp­fe wird zuse­hends über die Wett­be­werbs­kraft gan­zer Regio­nen ent­schei­den. Dies stellt alle Unter­neh­men vor neue per­so­nal- und bil­dungs­po­li­ti­sche Her­aus­for­de­run­gen. Wenn die Mit­ar­bei­ter im System der wis­sens­ba­sier­ten Pro­duk­ti­on zuneh­mend die Wett­be­werbs­fä­hig­keit eines Unter­neh­mens bestim­men, dann wird die Attrak­ti­vi­tät des Unter­neh­mens für enga­gierte Inno­va­tions- und Lei­stungs­trä­ger zum stra­te­gi­schen Erfolgs­fak­tor – sowohl hin­sicht­lich der Bin­dung wich­ti­ger Mit­ar­bei­ter als auch mit Blick auf die Gewin­nung von qua­li­fi­zier­ten Nach­wuchs­kräf­ten und deren Ansied­lung in der Regi­on. Die stra­te­gi­sche und syste­ma­ti­sche Ent­wick­lung des Fach­kräf­te- und Per­so­nal­be­darfs rückt in den Mit­tel­punkt des Handelns.

Neben den zen­tra­len Hand­lungs­er­for­der­nis­sen wie vor­aus­schau­en­de Aus­bil­dung sowie syste­ma­ti­sche und lebens­lan­ge Wei­ter­bil­dung gewin­nen dabei zuse­hends auch Fak­to­ren, wie z.B. die Ver­ein­bar­keit von Fami­lie und Beruf, die Bin­dung älte­rer Arbeit­neh­mer an die Unter­neh­men sowie die Akqui­si­ti­on von Fach- und Füh­rungs­kräf­ten im In- und Aus­land an Bedeutung.

Vor­aus­schau­en­de Aus­bil­dung von jun­gen Fach­kräf­ten: Die dua­le Aus­bil­dung ist auf­grund ihrer Nähe zur beruf­li­chen Pra­xis und zum Beschäf­ti­gungs­sy­stem ein Erfolgs­ga­rant für hohe Über­gangs­quo­ten von der Aus­bil­dung in die Beschäf­ti­gung. Zugleich sichert sich damit die Wirt­schaft ein qua­li­fi­zier­tes Fach­kräf­te­po­ten­zi­al. Gera­de die dua­le Berufs­aus­bil­dung trägt einen wich­ti­gen Teil zur Wett­be­werbs- und Inno­va­ti­ons­fä­hig­keit Ober­fran­kens bei. Für Unter­neh­men, die inno­va­ti­ve Ideen in markt­fä­hi­ge Pro­duk­te und Dienst­lei­stun­gen umset­zen, gilt es, die­sen Wett­be­werbs­vor­teil aus­zu­bau­en. Die dua­le Aus­bil­dung und der Ein­stieg in eine eige­ne Berufs­aus­bil­dung ist ein zen­tra­ler Grund­stein zur Ent­wick­lung der eige­nen Personalressourcen.

Attrak­ti­ver für Fach­kräf­te wer­den / Modell­re­gi­on für „Work-Life-Balan­ce“

Dich­tes Netz­werk pra­xis­na­her Wei­ter­bil­dungs- und Qua­li­fi­zie­rungs­an­ge­bo­te: Eng ver­bun­den mit dem rasan­ten tech­no­lo­gi­schen Fort­schritt ist eine sich beschleu­ni­gen­de Ver­än­de­rung der Tätig­keits­pro­fi­le bis hin zur Auf­lö­sung tra­di­tio­nel­ler Berufs­bil­der. Eine syste­ma­ti­sche und vor allem auch regel­mä­ßi­ge Wei­ter­bil­dung der Arbeits­kräf­te ist unab­ding­bar. Zwin­gen­de Vor­aus­set­zung dafür ist ein dich­tes Netz­werk pra­xis­na­her Wei­ter­bil­dungs- und Qua­li­fi­zie­rungs­an­ge­bo­te, ins­be­son­de­re in gewerb­lich-tech­ni­schen Berei­chen. Dazu gehö­ren beruf­lich qua­li­fi­zier­te Fort­bil­dungs­an­ge­bo­te unter­halb der Mei­ster­ebe­ne genau­so wie eine her­vor­ra­gen­de Mei­ster­aus­bil­dung für gewerb­lich-tech­ni­sche Füh­rungs­po­si­tio­nen gera­de in den klei­nen und mitt­le­ren Unter­neh­men der Regi­on oder als qua­li­fi­zier­te Vor­be­rei­tung auf die Exi­stenz­grün­dung. Ergän­zend dazu ist ins­be­son­de­re in Quer­schnitts­tech­no­lo­gien, so z.B. Mul­ti­me­dia, IuK, Roboter‑, Sensor‑, Laser- und System­tech­no­lo­gien oder Ener­gie- und Umwelt­tech­no­lo­gien, ein umfas­sen­des Fort­bil­dungs­an­ge­bot erfor­der­lich, das tech­no­lo­gi­sche und inno­va­ti­ve Trends auf­greift. Vor­bild ist z.B. das bun­des­weit aner­kann­te HWK-Exzel­lenz­zen­trum „Tech­no­lo­gie- und Innovationsmanagement“.

Lebens­lan­ges Ler­nen durch­bricht die Gren­zen her­kömm­li­cher Bil­dungs­struk­tu­ren und die Ein­tei­lung in strikt auf­ein­an­der fol­gen­de Abschnit­te eines Bil­dungs­we­ges. Lebens­lan­ges Ler­nen bedeu­tet mehr – zum einen, den Wie­der­ein­stieg in Bil­dungs­we­ge zu ermög­li­chen, zum ande­ren die im Beruf erwor­be­nen, aber nicht for­mal beschei­nig­ten Kom­pe­ten­zen zer­ti­fi­zie­ren zu las­sen und dafür neue Lehr- und Lern­for­men anzu­bie­ten. Lebens­lan­ges Ler­nen hilft, den Zusam­men­halt in der Gesell­schaft zu stär­ken und die Bin­dung an ein Unter­neh­men und die Regi­on zu festi­gen. So gilt es, das lebens­lan­ge Ler­nen als Kern­ele­ment stra­te­gi­scher Hand­lungs­pla­nung in Unter­neh­men zu inte­grie­ren. Beson­ders gefragt sind spe­zi­el­le Wei­ter­bil­dungs­an­ge­bo­te für älte­re Fachkräfte.

Die erfolg­rei­che Bin­dung der Mit­ar­bei­ter an die Unter­neh­men muss zum Manage­ment­the­ma in Unter­neh­men und bei den Ent­schei­dungs­trä­gern der Regi­on wer­den. Dazu gehört ins­be­son­de­re die Ver­ein­bar­keit von Fami­lie und Beruf. Jun­ge Frau­en müs­sen in die Lage ver­setzt wer­den, ihren Beruf wei­ter aus­üben und den­noch eine Fami­lie grün­den zu kön­nen. In glei­cher Wei­se muss es Arbeit­neh­mern künf­tig mög­lich gemacht wer­den, sich um die Betreu­ung pfle­ge­be­dürf­ti­ger Ange­hö­ri­ger küm­mern zu kön­nen, ohne dafür den Beruf auf­ge­ben zu müs­sen. Gefor­dert sind hier die Unter­neh­men selbst, aber auch die Regi­on, die Rah­men­be­din­gun­gen, etwa in Form von Kin­der­be­treu­ungs­ein­rich­tun­gen, zur Ver­fü­gung stel­len muss. Ober­fran­ken hat hier schon enor­me Poten­zia­le auf­zu­wei­sen und kann sich zur Modell­re­gi­on für die „Work-Life-Balan­ce“ entwickeln.

Die geziel­te Gewin­nung von Fach- und Füh­rungs­kräf­ten aus In- und Aus­land bil­det einen wei­te­ren Hand­lungs­strang hin zu mehr Inno­va­tio­nen und regio­na­ler Wei­ter­ent­wick­lung. Dazu müs­sen unse­re Unter­neh­men und die Regi­on attrak­ti­ve Lebens- und Kar­rie­re­an­ge­bo­te, nicht nur für die poten­zi­el­len Fach­kräf­te, son­dern auch für deren Lebens­part­ner und Fami­li­en schaf­fen. Um die Ver­ein­bar­keit von Fami­lie und Beruf zu ver­bes­sern, müs­sen für die­se Ziel­grup­pe die dazu not­wen­di­gen Rah­men­be­din­gun­gen, etwa in Form von Kin­der­be­treu­ungs­ein­rich­tun­gen zur Ver­fü­gung ste­hen. Aus­län­di­schen Fach­kräf­ten muss der Zugang zum regio­na­len Arbeits­markt unter Berück­sich­ti­gung der Aspek­te Arbeits­er­laub­nis und Auf­ent­halts­dau­er in Zukunft noch wei­ter erleich­tert werden.

För­de­rung der Koope­ra­ti­on und Vernetzung

Als signi­fi­kan­ter Inno­va­ti­ons­trei­ber gilt die Netz­werk­bil­dung. Vor dem Hin­ter­grund der glo­ba­len Wett­be­werbs­ver­schär­fung ori­en­tiert sich unter­neh­me­ri­scher Erfolg zuneh­mend an Wert­schöp­fungs­ket­ten. Klein- und mit­tel­stän­di­sche Unter­neh­men sind ohne Koope­ra­ti­on und Ver­net­zung kaum in der Lage, solch ganz­heit­li­che Pro­zes­se abzu­bil­den. Die Anwen­dung zukunfts­ge­rich­te­ter Quer­schnitts­tech­no­lo­gien und ihre Ver­knüp­fung mit den Kom­pe­tenz­fel­dern der Regi­on zu effi­zi­en­ten Inno­va­ti­ons­netz­wer­ken sind zen­tra­le Antriebs­kräf­te für Inno­va­tio­nen und Basis für eine Stei­ge­rung der Wett­be­werbs­fä­hig­keit der gesam­ten Regi­on Oberfranken.

Die regio­na­le Wirt­schaft in Ober­fran­ken muss daher direk­ten Zugang zu den jewei­li­gen Akteu­ren der Clu­ster­initia­ti­ve der Baye­ri­schen Staats­re­gie­rung haben. Die Clu­ster­ma­na­ger müs­sen ange­wie­sen wer­den, die Wirt­schaft im länd­li­chen Raum aktiv in die Arbeit der Clu­ster ein­zu­be­zie­hen. Der Aus­tausch dyna­mi­scher Unter­neh­men unter­einander und der Dia­log von Fir­men mit Know-how-Trä­gern in Bil­dungs- und For­schungs­ein­rich­tun­gen muss geför­dert wer­den. In erster Linie sind die vor­han­de­nen Kern­kom­pe­ten­zen der Regi­on zu för­dern. Ziel ist es, Bran­chen­- und Unter­neh­mens­kom­pe­ten­zen hori­zon­tal und ver­ti­kal zu ver­bin­den und wei­ter zu ent­wickeln. Um kon­kre­te, regio­na­le Pro­jek­te rea­li­sie­ren zu kön­nen, wer­den Netz­werk­ma­na­ger benö­tigt, wel­che als Koor­di­na­to­ren, Ansprech­part­ner und Mul­ti­pli­ka­to­ren Ver­net­zungs­pro­zes­se pro­ak­tiv vor­an­trei­ben und in „Küm­mer­er­funk­ti­on“ beglei­ten. Ein Fraun­ho­fer-Insti­tut für Pro­zess­in­no­va­tio­nen hät­te hier eine gro­ße Leitfunktion.

Zahl­rei­che und zuneh­mend erfolg­rei­che Netz­werk­struk­tu­ren und Koope­ra­tio­nen auf unter­schied­lich­ster Ebe­ne haben sich bereits ent­wickelt. So zum Bei­spiel das Netz­werk der Ober­frän­ki­schen Auto­mo­bil­zu­lie­fer­indu­strie Ofra­Car, das Ober­frän­ki­sche Tex­til­netz­werk Ofra­Tex, das Kunst­stoff Netz­werk, das Netz­werk für Auto­ma­ti­sie­rungs­tech­nik Auto­ma­ti­on-Val­ley oder in der Wert­schöp­fungs­ket­te „Nah­rungs­mit­tel“ die Netz­wer­ke Bier­land Ober­fran­ken und Genuss­re­gi­on Ober­fran­ken. Durch die erfolg­rei­che Arbeit der Inno­va­ti­ons­of­fen­si­ve Ost­bay­ern (IOO) ist es zudem gelun­gen, Unter­neh­men in Mikro­ko­ope­ra­tio­nen zu verbinden.

Regio­na­le Koope­ra­tio­nen und Netz­wer­ke bil­den zudem ein Gra­vi­ta­ti­ons­zen­trum, das einen wirk­sa­men Sog auf wei­te­re Unter­neh­mens­an­sied­lun­gen aus­übt. Nicht nur die regio­na­len Struk­tur­merk­ma­le und har­ten Stand­ort­fak­to­ren, son­dern das koope­ra­ti­ve „Net­wor­king“ aller betei­lig­ten Akteu­re ist erfolgs­ent­schei­dend. Das gesam­te Poten­zi­al an Wert­schöp­fungs­ket­ten ist erst ansatz­wei­se sicht­bar geworden.

Hand­lungs­emp­feh­lun­gen

  • Auf­bau zusam­men­hän­gen­der Bil­dungs­ket­ten und Bil­dungs­an­ge­bo­te – von der Vor­schu­le und Schu­le über die beruf­li­che Aus- und Wei­ter­bil­dung bis in die Hoch­schu­le – Schaf­fung und Aus­bau von Ange­bo­ten für qua­li­fi­zier­te Schul­part­ner­schaf­ten zur bes­se­ren Berufs­ori­en­tie­rung, für Ein­stiegs­qua­li­fi­zie­run­gen spe­zi­ell für för­de­rungs­be­dürf­ti­ge Jugend­li­che und Jugend­li­chen mit Migrationshintergrund
  • Aus­bau der bei den Kam­mern vor­han­de­nen pra­xis­na­hen Wei­ter­bil­dungs- und Qua­li­fi­zie­rungs­an­ge­bo­te, ins­be­son­de­re in den gewerb­lich-tech­ni­schen Berei­chen (qua­li­fi­zier­te Fort­bil­dungs­an­ge­bo­te, Mei­ster­aus­bil­dung, qua­li­fi­zier­te Vor­be­rei­tung auf die Exi­stenz­grün­dung, Wei­ter­ent­wick­lung dua­ler Studienangebote)
  • Auf- und Aus­bau „lebens­lan­ger Wei­ter­bil­dungs­an­ge­bo­te“ für älte­re Arbeit­neh­mer und Fach­kräf­te – 50plus in Oberfranken
  • Ver­bes­se­rung der Mög­lich­kei­ten zur Ver­ein­bar­keit von Fami­lie, Pfle­ge Ange­hö­ri­ger und Beruf
  • Erleich­te­rung des Zugangs von Migran­ten und aus­län­di­schen Fach­kräf­ten zum regio­na­len Arbeits­markt unter Berück­sich­ti­gung der Aspek­te Arbeits­er­laub­nis und Auf­ent­halts­dau­er – HWK Pro­jekt „Qua­li-ADAPT“ – Pass­ge­naue (Nach-)Qualifizierung für Men­schen mit Migrationshintergrund