„5. Forch­hei­mer Prunk­sit­zung“ der „När­ri­schen Sied­ler Lichteneiche“

„Schwarz-blau, Schwarz-blau, Schwarz-blau; Hell­au“: Am ver­gan­ge­nen Sams­tag­abend luden När­ri­schen Sied­ler Lich­ten­ei­che Forch­heim zur „5. Forch­hei­mer Prunk­sit­zung“ ins Kol­ping­haus ein. Mar­tin Kiol­bassa, gebür­ti­ger Eber­mann­städ­ter – der­zeit wohn­haft in Han­no­ver – und Dau­er­gast bei der Forch­hei­mer Prunk­sit­zung, im Watz­mann-Ensem­ble von Wolf­gang Grei­ner und Mode­ra­tor beim all­jähr­li­chen Bob­by­car-Ren­nen im Forch­hei­mer Kel­ler­wald, schlüpf­te in die­sem Jahr in sei­ner Büt­ten­re­de in die Rol­le des schwu­len Fri­sörs Adal­bert Sprei­zer – Jung­frau nur vom Stern­zei­chen aus – der sich nun in Forch­heim mit sei­nem neu­en Fri­sör­sa­lon „Adi´s Locken­pfuff“, natür­lich „An der Län­de 6“, in einer „Sack­gas­se“, nie­der­las­sen möch­te. Dies­mal unter­hielt er mit einer def­tig-der­ben Büt­ten­re­de sein Publi­kum. „Ich war nicht immer schwul, son­dern erst seit mei­ner ersten Darm­spie­ge­lung“, so sei­ne Ent­hül­lung. Aber auch habe er als Fri­sör immer „einen Arsch voll Arbeit“, scherz­te der Büttenredner.

Aber auch sonst war bei der „5. Forch­hei­mer Prunk­sit­zung“ so eini­ges gebo­ten. Die Klein­sten des Faschings­ver­eins, die Pur­zel­gar­de, ent­führ­ten die Besu­cher – unter denen auch Ober­bür­ger­mei­ster Franz Stumpf, ver­schie­de­ne Stadt­rä­te und Abord­nun­gen von befreun­de­ten Faschings­ver­ei­nen waren – gleich zu Beginn der Prunk­sit­zung auf eine Rei­se in den Ori­ent. Die 13 klei­nen Sulei­kas tanz­ten in ihren far­ben­präch­ti­gen Kostü­men zu den Klän­gen von Shaki­ra und & Co. Eine Über­ra­schung gab es an die­sem Abend für den Prä­si­den­ten der När­ri­schen Sied­ler, Bernd Utten­reu­ther. Ihm wur­de aus Dank­bar­keit für sein ehren­amt­li­ches Enga­ge­ment um den Faschings­ver­ein von sei­nen Ver­eins­mit­glie­dern eine prunk­vol­le Prä­si­den­ten­ket­te überreicht.

Die Kin­der­gar­de der När­ri­schen Sied­ler zeig­te, sowohl bei ihrem Marsch­tanz, als auch bei ihrem Show­tanz unter dem Mot­to „Wil­der Westen“, bei dem die Nach­wuchs­tän­ze­rin­nen in die Rol­le von Cow­girls schlüpf­ten, dass in den letz­ten Mona­ten „hart trai­niert“ wur­de. Eine von den Trai­ne­rin­nen aus­ge­ar­bei­te­te ideen­rei­che Cho­reo­gra­phie for­der­te die Kin­der zwar, über­for­der­te sie aber nicht. Auch die Jugend­gar­de des Faschings­ver­eins prä­sen­tier­te sich sowohl bei Marsch­tanz, als auch bei ihrem Show­tanz in guter Verfassung.

Die Idee von Büt­ten­red­ner Tho­mas Sawin­sky, in die Rol­le eines männ­li­chen „Tanz­ma­rie­chens“ zu schlüp­fen, kam beim Publi­kum gut an, war aber für so man­chen Besu­cher­ge­schmack in der Aus­füh­rung zu lang­at­mig; jedoch ein impo­san­ter Anblick den gestan­de­nen Män­ner­kör­per in einem Tanz­ma­rie­chen­ko­stüm zu sehen, dass wie er scherz­haft erzähl­te aus Umstands­mo­de des Mode­hau­ses Schick genäht wur­de. „Ele­gant wie ein schwan­ge­rer Pfau“, urteil­te Sawin­sky über sei­ne eige­ne Erscheinung.

Die bei­den Trat­schen aus Eggols­heim in Gestalt von Maria Arneth und Eli­sa­beth Schrau­der, gehö­ren inzwi­schen schon als „fester Pro­gramm­punkt“ zur Forch­hei­mer Prunk­sit­zung. Auch dies­mal wur­de wie­der „gelä­stert und getrascht“ was das Zeug hält. Aber die bei­den wer­den auch von Jahr zu Jahr älter, da wun­dert es einen auch nicht, dass ihre Ehe­män­ner ihnen „Via­gra-Sal­be“ zum Ein­rei­ben schen­ken, damit sie län­ger in der Küche ste­hen könn­ten. Natür­lich fehl­ten auch dies­mal die „män­ner­feind­li­chen Wit­ze“ nicht. „Mit den Män­nern sei es schließ­lich wie mit dem Euro; erst gäbe es Pro­ble­me mit der Ein­füh­rung und spä­ter mit der Sta­bi­li­tät“, so ihr Urteil. Auch die Berufs­grup­pe der Beam­ten wur­de durch den sprich­wört­li­chen Kakao gezo­gen. „Was ist der Unter­schied zwi­schen Beam­ten und Arbeits­lo­sen?“; „Die Arbeits­lo­sen haben wenig­stens schon ein­mal was gearbeitet“.

Jonas Paul (17) von der Schwar­zen Elf aus Schwein­furt prä­sen­tier­te sich in sei­ner unter­halt­sa­men Büt­ten­re­de als Straßenmusikant.

Das Män­ner­bal­lett der När­ri­schen Sied­ler stell­te sich an die­sem Abend mit einer anspruchs­vol­len und anmu­ti­gen Cho­reo­gra­phie dem Publi­kum im Kol­ping­haus vor. „Weni­ger nack­te Tat­sa­chen, mehr Sport­akro­ba­ti­k­el­e­men­te“, unter die­sem Mot­to könn­te man den dies­jäh­ri­gen sehr anspruchs­vol­len Tanz des Män­ner­bal­letts stel­len, für den alle Akteu­re jede Men­ge Bei­fall aus dem Publi­kum erhielten.

Ehrun­gen gab es an die­sem Abend auch jede Men­ge, zum einen für eini­ge Tän­ze­rin­nen, die seit meh­re­ren Jah­ren sich in den ver­schie­de­nen Gar­den aktiv betei­li­gen. Peter Neu­bau­er vom Fast­nachts­ver­band Fran­ken konn­te Her­bert Minks und Man­dy Graf von den När­ri­schen Sied­lern für ihre gro­ßen Ver­dien­ste um die Frän­ki­sche Fast­nacht mit dem Jah­res­or­den des Fast­nachts­ver­ban­des ehren.

Für die musi­ka­li­sche Umrah­mung der „5. Forch­hei­mer Prunk­sit­zung“ sorg­te die Haus- und Hof­band der Sied­ler­ge­mein­schaft „Blacky und Blon­dy“, die nach dem offi­zi­el­len Ende der Prunk­sit­zung um kurz nach Mit­ter­nacht noch bis in die frü­hen Mor­gen­stun­den zum Tanz aufspielte.