Breit­band­ver­sor­gung im länd­li­chen Raum

Rund eine Mil­li­on Euro För­der­gel­der gehen an zwölf Gemein­den im Land­kreis Bamberg

Die Ver­füg­bar­keit breit­ban­di­ger Inter­net­zu­gän­ge ist ein wich­ti­ger Stand­ort­fak­tor für die Kom­mu­nen. Gera­de in dünn besie­del­ten länd­li­chen Gebie­ten kön­nen Breit­band­dien­ste nach wirt­schaft­li­chen Gesichts­punk­ten oft­mals nicht hin­rei­chend zur Ver­fü­gung gestellt wer­den. Dies gilt auch im Land­kreis Bam­berg. Neben sehr gut und gut ver­sorg­ten Gebie­ten gibt es auch hier Gemein­de­tei­le, die kei­ne lei­stungs­fä­hi­gen Inter­net­ver­bin­dun­gen haben.

Eine Mil­li­on Euro für zwölf Gemeinden

Um her­aus­zu­fin­den, wie die Breit­band­ver­sor­gung im Land­kreis Bam­berg lang­fri­stig ver­bes­sert wer­den kann, hat die Wirt­schafts­för­de­rung des Land­krei­ses Bam­berg daher 2009 die Fir­ma IK‑T aus Regens­burg mit der Erstel­lung einer Grob­netz­pla­nung für eine Breit­band­ver­sor­gung beauf­tragt. „Die­ser Schritt war wich­tig, da der zukünf­ti­ge Bedarf an gro­ßen Über­tra­gungs­ra­ten gera­de von Unter­neh­men mit­tel- bis lang­fri­stig wach­sen wird“, betont Land­rat Dr. Gün­ther Denz­ler. Inhalt der Stu­die ist ein stra­te­gi­scher Ansatz, wie Gemein­den und Unter­neh­men im Land­kreis Bam­berg lang­fri­stig, zukunfts­fä­hig und kosten­gün­stig mit Glas­fa­ser ver­sorgt wer­den kön­nen. Die Stu­die zeigt die vor­han­de­ne Infra­struk­tur und schafft so die Pla­nungs­grund­la­ge für eine hoch­lei­stungs­fä­hi­ge Breitbandanbindung.

Der Appell des Land­rats an die Gemein­den, „aktiv zu wer­den und mit Hil­fe der Stu­die nach der Lösung des Pro­blems zu suchen“ fiel auf frucht­ba­ren Boden. Bis zum heu­ti­gen Tag haben zwölf Gemein­den des Land­krei­ses Bam­berg die Mög­lich­kei­ten des Baye­ri­schen Breit­band­för­der­pro­gramms wahr­ge­nom­men und eine För­de­rung von ins­ge­samt rund einer Mil­li­on Euro für den Aus­bau des Breit­band­net­zes erhal­ten (im Ein­zel­nen: Bau­nach, Bur­ge­brach, Hirschaid, Lau­ter, Mem­mels­dorf, Pett­stadt, Rat­tels­dorf, Recken­dorf, Schön­brunn, Strul­len­dorf, Vier­eth-Trun­stadt, Zap­fen­dorf). In elf die­ser Gemein­den wur­de dabei die Infra­struk­tur von der Deut­schen Tele­kom rea­li­siert. Wei­te­re Gemein­den befin­den sich zudem im För­der­ver­fah­ren. Die Höhe der För­de­rung beträgt je nach Gemein­de bis zu 70 % der Aus­ga­ben, maxi­mal 100.000 Euro. „Ich freue mich, dass so vie­le Bür­ger­mei­ster aus unse­rem Land­kreis bereits heu­te ihre Ver­ant­wor­tung beim Breit­band­aus­bau erkannt haben und hof­fe, dass noch vie­le Amts­kol­le­gen die­sem Bei­spiel fol­gen wer­den“, so Land­rat Dr. Gün­ther Denz­ler. Der Land­kreis Bam­berg ist damit der Land­kreis in Ober­fran­ken, der die mei­sten bewil­lig­ten För­der­an­trä­ge vor­zu­wei­sen hat. Gemein­sam mit der Regie­rung von Ober­fran­ken stand die Wirt­schafts­för­de­rung des Land­krei­ses Bam­berg dabei den Gemein­den mit Infor­ma­tio­nen und Bera­tungs­an­ge­bo­ten zur Seite.

Auch ohne För­de­rung haben die Gemein­den Brei­ten­güß­bach, Gun­dels­heim, Kem­mern und Schlüs­sel­feld die DSL-Ver­sor­gung ausgebaut.

Künf­ti­ge Ent­wick­lun­gen nicht außer Acht lassen

Bei all dem darf jedoch nicht außer Acht gelas­sen wer­den, dass die Baye­ri­sche Breit­band­för­de­rung ledig­lich eine Lei­stung von einen bis drei Mbit/​sec unter­stützt, wobei in Gewer­be­ge­bie­ten auch höhe­ren Band­brei­ten för­der­fä­hig sind. Dies ist lang­fri­stig nicht genug, denn das För­der­pro­gramm deckt zwar den aktu­el­len Bedarf, berück­sich­tigt dabei aller­dings nicht die tech­ni­schen Ent­wick­lun­gen wie etwa Inter­net­fern­se­hen oder die ver­än­der­ten Lebens­ge­wohn­hei­ten. Die­se wer­den eine wesent­lich höhe­re Band­brei­te erfor­dern. Die „Grob­netz­pla­nung für den Land­kreis Bam­berg“ berück­sich­tigt genau die­sen Aspekt und stellt damit bereits heu­te eine wich­ti­ge Grund­la­ge für künf­ti­ge Pla­nun­gen dar.