IHK-Kon­junk­tur­be­fra­gung: Glän­zen­de Aus­sich­ten für Oberfranken

Am Kon­junk­tur­him­mel der ober­frän­ki­schen Wirt­schaft zei­gen sich der­zeit kei­ne Wol­ken. Das bele­gen die Ergeb­nis­se der aktu­el­len Kon­junk­tur­be­fra­gung der IHK für Ober­fran­ken Bay­reuth. Im Ver­gleich zum Herbst hat sich die aktu­el­le Geschäfts­la­ge zum Jah­res­wech­sel noch ein­mal ver­bes­sert, die Erwar­tun­gen an die Zukunft wer­den etwas optimistischer.

Der Kon­junk­tur­kli­ma­in­di­ka­tor steigt um wei­te­re 4 auf 129 Punk­te und erreicht fast den Wert des Boom­jah­res 2007. Die Erwar­tun­gen an das Aus­lands­ge­schäft und die Inve­sti­ti­ons­nei­gung der Unter­neh­men blei­ben auf hohem Niveau. Zudem rech­nen immer mehr ober­frän­ki­sche Unter­neh­men mit einer stei­gen­den Beschäf­tig­ten­zahl. „Die Ergeb­nis­se deu­ten auf einen sta­bi­len Auf­schwung hin, der sogar noch an Brei­te gewinnt. Die Aus­sich­ten für die Wirt­schaft Ober­fran­kens sind durch­weg glän­zend“, so Wolf­ram Brehm, Stell­ver­tre­ten­der IHK-Hauptgeschäftsführer.

Zum Jah­res­wech­sel hat sich die Stim­mung in der ober­frän­ki­schen Wirt­schaft erneut ver­bes­sert. 43 Pro­zent (Herbst: 42 Pro­zent) der befrag­ten Unter­neh­men aller Bran­chen nen­nen ihre Geschäfts­la­ge gut, nur 9 Pro­zent beur­tei­len sie nega­tiv (Herbst: 14 Pro­zent). Die Beur­tei­lun­gen der Geschäfts­la­ge sind in allen Wirt­schafts­be­rei­chen des Kam­mer­be­zirks sehr posi­tiv. Neben der Indu­strie pro­fi­tie­ren der­zeit vor allem das Trans­port­ge­wer­be und die Dienst­lei­stun­gen von der guten Kon­junk­tur: 53 Pro­zent bzw. 52 Pro­zent der befrag­ten Betrie­be in die­sen Bran­chen berich­ten von einer guten Geschäftslage.

Auf der Basis einer guten Geschäfts­la­ge wird auch der Blick der Unter­neh­mer in die Zukunft noch etwas opti­mi­sti­scher. Nur 9 Pro­zent erwar­ten in den kom­men­den 12 Mona­ten eine Ver­schlech­te­rung der Geschäfts­la­ge, 33 Pro­zent gehen von einer wei­te­ren Ver­bes­se­rung aus. Die höch­sten Erwar­tun­gen hegen Indu­strie (43 Pro­zent), Dienst­lei­stun­gen (34 Pro­zent) und Trans­port­ge­wer­be (33 Pro­zent). „Die Vor­zei­chen sind in allen Wirt­schafts­be­rei­chen gut, wobei sich die Indu­strie und die unter­neh­mens­na­hen Dienst­lei­stun­gen als Schwung­rad der Ent­wick­lung erwei­sen. Alles deu­tet auf einen sta­bi­len Auf­schwung auf brei­ter Basis hin“, so IHK-Kon­junk­tur­ex­per­te Brehm.

„Job­wun­der“ dank guter Konjunktur

Die Erwar­tun­gen an das Aus­lands­ge­schäft und die Inve­sti­ti­ons­nei­gung der ober­frän­ki­schen Unter­neh­men blei­ben auf hohem Niveau. Fast die Hälf­te der Unter­neh­men erwar­tet ein stär­ke­res Aus­lands­ge­schäft (47 Pro­zent), 89 Pro­zent wol­len im Inland inve­stie­ren. Die gute kon­junk­tu­rel­le Ent­wick­lung kann unter ande­rem durch das deut­sche „Job­wun­der“ erklärt wer­den, von dem auch die ober­frän­ki­sche Wirt­schaft aktu­ell pro­fi­tiert. Die Kri­se hat dank Kurz­ar­bei­ter­re­ge­lung kaum Arbeits­plät­ze geko­stet und mit Beginn des Auf­schwungs haben die Unter­neh­men nicht nur die Kurz­ar­beit zügig abge­baut, son­dern zusätz­lich Beschäf­ti­gung auf­ge­baut. Die­se Ent­wick­lung dürf­te sich laut IHK-Befra­gung auch wei­ter­hin fort­set­zen: aktu­ell plant jedes fünf­te der befrag­ten Unter­neh­men mit einer zuneh­men­den Beschäf­tig­ten­zahl. „Die größ­te Her­aus­for­de­rung für den Stand­ort Ober­fran­ken wird künf­tig nicht mehr eine hohe Arbeits­lo­sen­zahl sein, son­dern zuneh­mend feh­len­de Fach- und Füh­rungs­kräf­te. Poli­tik, Wirt­schaft und Gesell­schaft müs­sen hier gemein­sam recht­zei­tig gegen­steu­ern“, so Brehm.

Risi­ken nicht außer Acht lassen!

Trotz aller Freu­de über den anhal­ten­den Auf­schwung weist Brehm auch auf die bestehen­den Risi­ken hin: „Die Kon­junk­tur ver­läuft in Wel­len­be­we­gun­gen. Gera­de in Zei­ten der Hoch­kon­junk­tur kann es schnell zu einer Über­hit­zung durch Stei­ge­run­gen etwa der Arbeits- und Ener­gie­ko­sten kom­men. Die­se Risi­ken darf man gera­de in Boom-Zei­ten nicht igno­rie­ren.“ Nach Ansicht des IHK-Exper­ten lei­den eini­ge wich­ti­ge Welt­märk­te noch immer unter einer labi­len Kon­junk­tur, zudem lau­fen welt­weit zahl­rei­che staat­lich finan­zier­te Kon­junk­tur­pro­gram­me aus. Dem Finanz­sy­stem dro­hen vor allem durch die Schul­den­kri­se in eini­gen Euro-Staa­ten Gefah­ren. Und die Unter­neh­men wer­den aktu­ell durch kräf­tig stei­gen­de Ener­gie- und Roh­stoff­prei­se belastet.

Die IHK für Ober­fran­ken Bay­reuth befragt drei­mal jähr­lich ca. 800 ihrer der­zeit rund 50.000 Mit­glieds­un­ter­neh­men aus allen Bran­chen im Rah­men einer reprä­sen­ta­ti­ven Kon­junk­tur­um­fra­ge. Der kom­plet­te Kon­junk­tur­be­richt steht unter www​.bay​reuth​.ihk​.de zum Down­load bereit.