Landkreis Bayreuth erwirbt ökologisch wertvolle Flächen bei Oberwaiz

Wichtiger Baustein im Biotop-Verbund gesichert

„Nachdem wir uns mit einem weiteren Interessenten über die zukünftige Aufteilung zu erwerbender Grundstücke geeinigt haben, steht der Sicherung wertvoller Bereiche für das landkreisweite Biotopverbund-Netz nichts mehr im Wege“, berichtet Landrat Hermann Hübner. Ein beträchtlicher Teil der nun zum Verkauf stehenden Flächen hatte der Landkreis Bayreuth wegen der besonderen floristischen und ökologischen Bedeutung schon seit vielen Jahren gepachtet.

Artenreiches Grünland

Hierbei handelt es sich um Wiesen nordwestlich von Oberwaiz in der Gemeinde Eckersdorf, die schon länger durch einen örtlichen Landwirt im Rahmen des Vertragsnaturschutzes düngerlos bewirtschaftet werden. Daher sind Teilbereiche bereits sehr gut entwickelt. Hier finden sich seltene Arten wie zum Beispiel Kleines und Breitblättriges Knabenkraut, Kreuzblümchen, Teufelsabbiss und Moorklee. Andere Bereiche dagegen zeigen noch deutliches Verbesserungspotential. Insbesondere kommt es zu einer starken Ausbreitung von Weidengebüschen und teilweise Fichten entlang zweier Gräben und entsprechender Beschattung. Zudem macht in Teilen die Lupine als ausbreitungsstarke, eingeführte Pflanze Probleme.

Interessen des Naturschutzes und der Forstwirtschaft

Im Zuge von Erbschaftsregelungen standen jetzt die Grundstücke, die auch beträchtliche Waldanteile beinhalten, zum Verkauf. Aufgrund der Bedeutung und der schon langfristigen Naturschutz-Investitionen entschied sich der Landkreis Bayreuth zum Erwerb von Teilen der Grundstücke und konnte sich hierbei mit einem zweiten Interessenten an den überwiegenden Waldbereichen einigen : Der Landkreis erwirbt 2,97 Hektar Grünland und 0,94 Hektar Mischwald, die nadelholzreichen Waldabschnitte der andere Käufer. Er hat zugesichert, auch sein zukünftiges Eigentum naturnah forstwirtschaftlich zu nutzen.

Ersatz- und Ausgleichsmaßnahmen

Die Mittel für den Ankauf des Landkreises stammen aus Ersatz- und Ausgleichszahlungen für Eingriffe in Natur und Landschaft, wie etwa Sendemasten.

Auf den erworbenen Flächen sind nun folgende Ziele und Maßnahmen vorgesehen: „Zum Einen werden wir durch weitere düngerlose Bewirtschaftung, Zurückschnitt der Weiden an Gräben sowie Bekämpfung der Lupine das artenreiche Grünland erhalten und optimieren. Außerdem soll der Mischwald-Anteil durch Entnahme von Nadelgehölzen ökologisch aufgewertet werden“, so der Landrat.