Die Hei­li­gen Drei Köni­ge – Gedenk­tag am 6. Januar

Pfarrer Dr. Christian Fuchs

Pfar­rer Dr. Chri­sti­an Fuchs

Ein Teil­bild des Peri­ngs­dör­fer Altars in der Nürn­ber­ger Frie­dens­kir­che zeigt die Anbe­tung der „Hei­li­gen drei Köni­ge“. So unter­war­fen sich sym­bo­lisch in die­sen „Köni­gen“ die Län­der und Reli­gio­nen dem zer­brech­li­chen Kind in der Krip­pe. Die Anbe­tung der Köni­ge fin­det auf dem Peri­ngs­dör­fer Altar vor einer Rui­ne statt. Viel­leicht müs­sen auch unse­re Kräf­te und Wün­sche so rui­niert wer­den, bis wir frei wer­den für Gott. Nur wer sich selbst ganz auf­gibt, wer sich nicht fest­krallt an Jugend­lich­keit, Besitz und Mit­men­schen, dem kann Got­tes Hei­li­ger Geist ganz all­mäh­lich von innen her verwandeln.
Links auf dem Bild sit­zen Maria, Joseph und Jesus, von rechts zie­hen die Köni­ge her­an. Im Zen­trum des Dar­ge­stell­ten sehen wir einen König kniend. Ihm schräg gegen­über ent­decken wir im obe­ren Bild­feld eine Grup­pe von drei sin­gen­den Engeln. Die kos­mi­schen Mäch­te, heu­te wie­der hoch im Kurs durch Horo­skop und Okkul­tis­mus, sie die­nen die­sem klei­nen Kind.

Durch eine Fen­ster­öff­nung in der Rui­ne erblicken wir eine Fluss­land­schaft. Das Gesche­hen spielt also nicht im Traum­land der Illu­si­on, ist kein from­mes Mär­chen, son­dern will sich heu­te unter uns zutragen.

Maria hält das nack­te Jesus­kind auf ihrem Schoß, Joseph steht hin­ter ihr, mit gefal­te­ten Hän­den. Von der Fami­lie Jesu gehen Ruhe und Kraft aus trotz ihrer offen­kun­di­gen Armut, Unru­he dage­gen und suchen­de Blicke von den Köni­gen. Die Besu­cher aber wir­ken um so ruhi­ger, je näher sie bei der Jesus­fa­mi­lie stehen.

Der knien­de König kon­zen­triert sich ganz auf Chri­stus. In der einen Hand hält er sei­ne Kro­ne, mit der ande­ren strei­chelt er den Fuß Jesu. Vor dem Geheim­nis der Weih­nacht gilt es, wie Josef die Hän­de ver­eh­rend zu fal­ten, sich wie der König voll Ver­trau­en nie­der­zu­wer­fen, nicht auf das eige­ne Wis­sen, die eige­ne Macht zu bau­en son­dern dem lie­ben­den Gott mit Lie­be zu begeg­nen, ihm zu schen­ken, was wir haben. Jesu legt auf die­sem Altar­bild sei­ne Hand auf die Königs­ge­schen­ke und so wird er auch unse­re viel­leicht ganz unschein­ba­ren Gaben seg­nend anneh­men, für sich in Dienst nehmen.

Der zwei­te König zögert noch, sich hin zu knien, wäh­rend der drit­te noch im Hin­ter­grund bleibt. Man­cher von uns hat sich schon so Jesus zuge­wandt, ande­re schwan­ken noch oder blei­ben pas­siv. In wel­chem König fin­den sie sich wieder?

Pfr. Dr. Chri­sti­an Fuchs, www​.neu​stadt​-aisch​-evan​ge​lisch​.de