Fraktion B90/Die Grünen: Offener Brief an Landrat Glauber bzgl. der Herder-Ehrenbürg-Mensa

Essen in der Mensa nach biologischen Kriterien

Sehr geehrter Herr Landrat,

in der letzten Kreistagssitzung stellte unsere Fraktion die Frage, welche Kriterien bei der Suche nach einem neuen Caterer für die Ehrenbürg-Herder-Mensa maßgeblich seien. Leider waren Sie über die Suche noch gar nicht informiert, lehnten es jedoch auch ab, über besondere Kriterien zu beraten.

Eigentlich müsste es Ihnen als Leiter der verantwortiichen Behörde insbesondere um die Gesundheit der Schülerinnen und Schüier gehen. Im Sinne einer gesunden Ernährung und einer Erziehung zur Nachhaltigkeit wäre es ratsam, kindgerechtes Essen anzubieten. Eine Erziehung zur Nachhaltigkeit bedeutet, dass man sich für regionale Strukturen, d.h. regionalä Erzeugerlnnen von Lebensmitteln stark macht. Ein erster Schritt sollte also die Versorgung mit frischen, gesunden Lebensmitteln aus der Region sein. Wenn möglich, kann man sich dann in einem weiteren Schritt für die biologische Zertifizierung einsetzen.

Es hat uns sehr gefreut zu sehen, dass unsere Meinung auch von anderen Fraktionen geteilt wird. So war in den heutigen Nordbayerischen Nachrichten zu lesen, dass Mathilde Hartmann im Jugendhilfeausschuss angeregt hat, auch das Thema Gesundheit und Ernährung in die regionale Jugendhilfeplanung einzubringen. Das wurde von Herrn Hempfling positiv aufgenommen. Daher sind wir der Ansicht: Wenn gesunde Ernährung ein Thema in der Jugendhilfe ist, sollte sie doch auch bei der Schulspeisung eine Rolle spielen.

Warum sind Lebensmittel aus ökologisch kontrolliertem Anbau kindgerechter als herkömmliche Lebensmittel? Sie dürfen gentechnisch nicht verändert sein und werden ohne Einsatz konventioneller Pestizide, Kunstdünger oder Abwasserschlamm algebaut. Tierische Produkte stammen von Tieren, die artgerecht gemäß EGOkoverordnung gehalten werden und in der Regel nicht mit Antibiotika und Wachstumshormonen behandelt wurden. Die Produkte sind nicht ionisierend bestrahlt und enthalten weniger Lebensmittelzusatzstoffe als konventionelle Lebensmittel. Die Verwendung ökologisch erzeugter Produkte schont deshalb die natürlichen Ressourcen, die Boden- und Gewässerqualität und ist zudem gesünder für die Verbraucherlnnen.

Wir geben Ihnen diesbezüglich gerne unsere Informationen weiter. So bietet etwa die Landvolkshochschule Feuerstein ,,regionale Spezialitäten aus der hauseigenen Bioküche“ an, wie in der Einladung zur einer Veranstaltung am 22. Januar zum demographischem Wandel in der Fränkischen Schweiz zu lesen war. Wir empfehlen lhnen, sich auch bei dem Nürnberger Umweltreferat zu erkundigen: Die Berufsschule 7 und sowie das Neue Gymnasium Nürnberg setzen auf Bio-Catering. Es ist bekannt, dass die Ernährung auch die Lernleistung beeinflusst. Nur nach dem Kriterium der Sparsamkeit für eine Schulmensa vorzugehen, ist uns daher zu wenig. Wir freuen uns über Ihre Stellungnahme.

Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen

Lisa Badum