Thor­sten Glau­ber zum The­ma „Schul­geld für AltenpflegeschülerInnen“

Wie soll man einem jun­gen Men­schen, der sich für eine Aus­bil­dung in der Alten­pfle­ge ent­schei­det, ver­mit­teln, dass er Schul­geld bezah­len soll, wäh­rend ein ange­hen­der Hand­wer­ker nicht damit bela­stet wird, fragt sich Thor­sten Glau­ber, MdL der Frei­en Wäh­ler aus Pinz­berg. Und er gibt den Schü­le­rin­nen und Schü­lern der Alten­pfle­ge­schu­le des bfz in Forch­heim Recht, die am 26. Okto­ber auf die Stra­ße gin­gen und Unter­schrif­ten gegen die Kür­zung des Schul­geld­aus­gleichs sam­mel­ten. Glau­ber: „Es ist abso­lut kon­tra­pro­duk­tiv, wenn gera­de in die­sem Beruf, in dem jetzt schon der Nach­wuchs fehlt, poten­ti­el­le Aus­zu­bil­den­de durch die anfal­len­den Kosten abge­schreckt wer­den. Sol­che Aus­bil­dungs­hür­den las­sen ange­sichts der demo­gra­fi­schen Ent­wick­lung eine kata­stro­pha­le Ent­wick­lung vorausahnen!“

Es ist grund­sätz­lich nicht gut um die Finan­zie­rung der Alten­pfle­ge­schu­len im Frei­staat bestellt: Bis zum 1. August 2010 hat der Schul­geld­aus­gleich 200 € betra­gen, 12 Mio. € waren dafür im Haus­halt vor­ge­se­hen. Von die­sen 12 Mio. € wer­den den Schu­len und Schü­lern aber nur 10,8 Mio. € wegen „haus­halts­ge­setz­li­cher Sper­ren“ zur Ver­fü­gung gestellt! Es han­delt sich dabei lei­der nicht um eine, wie MdL Edu­ard Nöth behaup­tet, „ver­läss­li­che und für die Trä­ger kal­ku­lier­bar sicher­ge­stell­te“ Finan­zie­rung. Die Schu­len haben ihre Bilan­zen dem Kul­tus­mi­ni­ste­ri­um vor­ge­legt, die Reak­ti­on dar­auf war kei­ne Erhö­hung des Schul­geld­aus­glei­ches, viel­mehr war eine dra­sti­sche Kür­zung von meh­ren Mil­lio­nen Euro im Gespräch.

Im Dring­lich­keits­an­trag 16/5796 „Schul­geld­aus­gleich der Berufs­fach­schu­len für Alten­pfle­ge und Alten­pfle­ge­hil­fe“ for­der­te die Land­tags­frak­ti­on der Frei­en Wäh­ler die Staats­re­gie­rung auf, eine hun­dert­pro­zen­ti­ge Refi­nan­zie­rung der Berufs­fach­schu­len für Alten­pfle­ge und Alten­pfle­ge­hil­fe auch bei stei­gen­den Schü­ler­zah­len zu garan­tie­ren und wenn nötig, die dafür not­wen­di­gen Haus­halts­mit­tel bereit­zu­stel­len. Auch die Grü­nen for­der­ten „Wort hal­ten Frau Staats­mi­ni­ste­rin Hadert­hau­er! – Refi­nan­zie­rungs­zu­sa­ge für die Berufs­fach­schu­len für Alten­pfle­ge und Alten­pfle­ge­hil­fe ein­hal­ten“. Bei­de Anträ­ge wur­den in der gemein­sa­men Behand­lung im Ple­num mit den Stim­men von CSU und FDP abge­lehnt. Auch MdL Nöth, CSU, stimm­te dagegen(*).

Es ist schon ziem­lich dreist, wenn sich Herr Nöth heu­te hin­stellt und öffent­lich ver­lau­ten lässt, dass die CSU alles für die Schü­le­rin­nen und Schü­ler in den Alten­pfle­ge­schu­len tut und den „Anlie­gen der Schul­trä­ger Rech­nung trägt“! Letzt­lich gilt schon heu­te: die 12 Mio. € sind Sta­tus quo, bie­ten aber kei­nen Spiel­raum für stei­gen­de Schü­ler­zah­len und eine bedarfs­ge­rech­te Kostendeckung!

Thor­sten Glau­ber: „Am Ende sind es die Aus­zu­bil­den­den, die mit einem Schul­geld die Kür­zun­gen der Lan­des­re­gie­rung mit­tra­gen müs­sen. Vor allem die CSU macht hier Poli­tik vor­bei an den jun­gen Frau­en und Män­nern, die sich für den Pfle­ge­be­ruf ent­schei­den und Aner­ken­nung und Respekt ver­die­nen, und vor­bei an den grund­le­gen­den Bedürf­nis­sen unse­rer Bevölkerung!“

(* nach­zu­le­sen im Ple­nar­pro­to­koll 16/55 und in des­sen Anhang 2 in der Abstim­mungs­li­ste bei der nament­li­chen Abstim­mung, die die Grü­nen für ihren Antrag gefor­dert hatten)