Vol­ker-Hin­ni­ger-Preis 2011 geht an die ober­frän­ki­sche Male­rin Anke Armandi

Anke Armandi, "Peter Kubelka (1)", 2009, Aquarell auf Papier, 57x75,6cm

Anke Arman­di, „Peter Kubel­ka (1)“, 2009, Aqua­rell auf Papier, 57x75,6cm

Die Stadt Bam­berg ver­gibt 2011 zum neun­ten Mal den Vol­ker-Hin­ni­ger-Preis, der seit 1992 alle zwei bzw. seit 2002 alle drei Jah­re an jun­ge Künst­ler oder eng zusam­men­ar­bei­ten­de Künst­ler­grup­pen von einer Fach­ju­ry ver­ge­ben wird. Eine Eigen­be­wer­bung für die­sen Kunst­preis der Stadt Bam­berg ist nicht mög­lich. Die Jury wähl­te für den 2011 mit 3.000 Euro dotier­ten Preis die aus Lich­ten­fels stam­men­de und in Wien leben­de Male­rin Anke Arman­di aus. Gestif­tet wur­de der Kunst­för­der­preis 1990 von Gre­tel Hin­ni­ger, Mut­ter des 1988 töd­lich ver­un­glück­ten Bam­ber­ger Malers VOL­KER HINNIGER.

Für die Jury war das viel­ver­spre­chen­de und viel­ge­stal­ti­ge Oue­v­re Arman­dis aus­schlag­ge­bend; so ist sie eine her­vor­ra­gen­de und krea­ti­ve Zeich­ne­rin, wie die Serie ihrer Ate­lier­stücke zeigt, in denen sie Blicke in die Ate­liers ande­rer Künst­ler erlaubt. Ihre Beschäf­ti­gung mit poli­ti­schen The­men in der Werk­rei­he „Medi­en­bil­der“, in denen sie Kata­stro­phen wie den Krieg im Mitt­le­ren Osten oder die Natur­ka­ta­stro­phe in New Orleans mit dem lang­sa­men Medi­um der Male­rei schil­dert, beein­druck­te die Jury eben­so. Die frän­ki­schen Wur­zeln Arman­dis, die in ihrer Kunst­fi­gur „Ren­ad­de“ (Frän­kisch für Rena­te) sicht­bar sind, waren natür­lich ein zusätz­li­ches Plus.

Die Ver­lei­hung des zum Gedächt­nis an VOL­KER HIN­NI­GER geschaf­fe­nen För­der­preis für jun­ge Kunst 2011 fin­det am Frei­tag, den 1.4.2011 um 19.00 Uhr in der Stadt­ga­le­rie Bam­berg – Vil­la Des­sau­er Hain­stra­ße 4 a in Bam­berg statt. Gleich­zei­tig wird eine Aus­stel­lung mit Wer­ken der Preis­trä­ge­rin Anke Arman­di unter dem Titel „Ihre Welt“ eröff­net, die bis zum 22. Mai 2011 in der Stadt­ga­le­rie Bam­berg – Vil­la Des­sau­er zu sehen sein wird.

Anke Arman­di wähl­te den Aus­stel­lungs­ti­tel „Ihre Welt“, da sie sich in ihren Arbei­ten in die Welt der ande­ren hin­ein zu ver­set­zen sucht. Es geht ihr um die Sicht der ande­ren, „Bei­rut“ z.B. ist der Ver­such, sich dem Gesche­hen der ande­ren mit­tels Fotos aus den Medi­en anzu­nä­hern. Bei den Por­träts der Ate­liers geht es ihr um die Welt­an­schau­ung der Künst­ler, wie sie ihren Raum und ihre Kunst gestal­ten. „Ren­ad­de“ ist die Wei­ter­ent­wick­lung der Figur „Rena­te“ aus dem Film von Lud­wig Wüst. Anke Arman­di hat ihr ein Zim­mer ein­ge­rich­tet, so wie „Ren­ad­de“ lebt, mit ihrem Hang zum Kitsch und ihrer Lie­be zur frän­ki­schen Heimat.

Vita Anke Armandi 

Gebo­ren 1973 in Gießen

1992 Uni­ver­si­tät Leipzig

1996 – 2001 Aka­de­mie der Bil­den­den Kün­ste, Wien bei Prof. Gun­ter Damisch

2000 Acca­de­mia di Bel­le Arti, Venedig

2001 Gol­de­ne Fügerpreismedaille

2003 Preis des Theodor-Körner-Fond

2009 Film­de­but mit „Koma“ von Lud­wig Wüst, sie­he www​.koma​-film​.net

Aus­stel­lun­gen (Aus­wahl)

2009 CHRIST­MAS MIT REN­AD­DE, zusam­men mit Casaluce/​Geiger und Lud­wig Wüst, Ate­lier Anke Arman­di, Wien

Schau­spiel­de­but mit der Rol­le der „Rena­te“ im Film KOMA von Lud­wig Wüst, Vien­na­le, Film­fe­sti­val Mos­kau, Reykja­vik, Mon­tré­al, Hofer Film­fest­ta­ge, Saar­brücken, Ber­li­na­le Euro­pean Mar­ket, Dia­go­na­le Graz

Betei­li­gung am Pro­jekt Casaluce/​Geiger “ WHITE/BIANCO SYNUSI@ # white post­hu­man action­ism „-Archi­tettu­re del bian­co, kura­tiert von Vitto­ria Bia­si – GAN­GE­MI EDITORE

2008 “Por­trait: Ate­lier“, INFI­S­SI, even­to di arte con­tem­po­ra­nea, kura­tiert von Asso­cia­tio­ne Cul­tu­ra­le EST­HIA und Eleo­no­ra di Eras­mo, Rom (EA) (Kata­log)

Betei­li­gung am Pro­jekt Casaluce/​Geiger “ WHITE/BIANCO SYNUSI@ # white post­hu­man action­ism “ – per PRI­MA­VE­RE DEL BIANCO/SPRINGS IN WHITE, kura­tiert von Vitto­ria Biasi

Lalit Kala Aka­de­mi – New Delhi & Rabin­dra­nath Tago­re Cent­re – India (Kata­log)

2007 „Urba­na-men­te“, Gal­le­ria Anna Osemont,

Albis­so­la Marina,Italien, kura­tiert von Ales­san­dra Gaglia­no Candela

„Künst­ler auf Land­par­tie“, Gal­lery Area 53, Wien

KunSt­art, Bozen

2006 „Inter­spa­zi“, Öster­rei­chi­sches Kul­tur­fo­rum Rom, mit Till­man Kai­ser und Mar­tin Pohl

Stu­dio Lean­der Kai­ser, Wien, som­mer­team (EA)

Gale­rie Peit­h­ner-Lich­ten­fels, kura­tiert von Lean­der Kaiser

2004 Gale­rie Gans (EA), Wien (Kata­log) Kunst­ma­ga­zin Hell, Bruck/​Mur

2003 Gale­rie-Arto­thek Alte Schmie­de, Wien (EA)

2002 Kunst­ma­ga­zin Hell,Bruck/Mur (EA)

2001 „Jun­ge Male­rei weib­lich“, Gale­rie Altnö­der, Salzburg

www​.anke​ar​man​di​.com

Vol­ker-Hin­ni­ger-Preis­trä­ger:

1992 Micha­el See­ling, Essen (Bild­hau­er) und Künst­ler­grup­pe „Das Insti­tut“, Bamberg
(mit Frie­do­lin Kleu­der­lein, Bern­hard Küm­mel­mann, Hubert Sowa und Tom Eisen)

1994 Jür­gen Knub­ben, Rott­weil (Metall­bild­hau­er)

1996 Chri­sti­ne Gru­ber, Bam­berg (Male­rin) und Bernd Wagen­häu­ser, Bam­berg (Bild­hau­er)

1998 Han­nes Arnold, Herolds­berg (Bild­hau­er)
2000 Feli­ci­tas Aga, Kronach/​London (Male­rin)
2002 Wolf­gang May, Nürnberg/​Wien (Instal­la­ti­ons- und Performancekünstler)
2005 Justi­ne Otto, Offen­bach (Male­rin)

2008 Richard Wient­zek, Bam­berg (Maler)

2011 Anke Arman­di, Wien (Male­rin)