Erz­bi­schof Schick ver­ur­teilt Wikileaks-Veröffentlichungen

„Hacken und Knacken sind Sün­den gegen das sieb­te Gebot, ´Du sollst nicht stehlen‚!“

(bbk) Bam­bergs Erz­bi­schof Lud­wig Schick hat die Ver­öf­fent­li­chung von gehei­men Doku­men­ten im Inter­net ver­ur­teilt. „Das ist gegen das sieb­te Gebot – ´Du sollst nicht stehlen‚!“
„Wir soll­ten aber nicht nur Wiki­leaks im Auge haben.“ Nach­weis­lich spio­nier­ten Kon­zer­ne ihre Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter durch Tele­fon­über­wa­chung aus, per­sön­li­che Arzt­un­ter­la­gen wür­den geknackt und für Ein­stel­lun­gen und Ent­las­sun­gen ver­wen­det, Kon­ten von Pri­vat­per­so­nen wür­den durch Hacker geplün­dert. „Wir müs­sen das sieb­te Gebot neu durch­buch­sta­bie­ren und auf die heu­ti­gen Ver­hält­nis­se anwenden.“

Gleich­zei­tig kri­ti­sier­te Schick auch die Depe­schen­di­plo­ma­tie. Unzäh­li­ge Diplo­ma­ten in unse­rer Welt wür­den über Poli­ti­ker und ande­re Men­schen irgend­wel­che nega­ti­ven und auch posi­ti­ven Din­ge schrei­ben und Mei­nun­gen über sie ver­brei­te­ten, ohne dass die Betrof­fe­nen etwas davon wüss­ten. Damit wer­de Stim­mung gemacht, Urtei­le und Vor­ur­tei­le wür­den ver­brei­tet, die die Atmo­sphä­re ver­gif­te­ten und gefähr­li­che Kon­se­quen­zen haben könn­ten, wie die Reak­ti­on auf die Wiki­leaks-Ver­öf­fent­li­chun­gen zei­gen. Daten- und Infor­ma­ti­ons­spei­che­rung ohne Wis­sen der Betrof­fe­nen und ohne Rück­spra­che mit ihnen, mache sich auf vie­len Gebie­ten der­zeit breit.

„Wenn Jesus heut­zu­ta­ge leben wür­de, wür­de er erneut dazu sagen: ´Wenn du etwas gegen (oder für) dei­nen Bru­der hast, dann sage es ihm unter vier Augen ins Gesicht, und ´Rich­tet nicht, damit ihr nicht gerich­tet wer­det.“ Die Zehn Gebo­te sei­en aktu­ell wie nie. Als Chri­sten müss­ten wir gegen Hacker und Knacker, gegen Daten- und Infor­ma­ti­ons­spei­che­rung (außer bei Gerichts­be­schlüs­sen) und deren Wei­ter­ga­be sein. „Ver­trau­en ist eine der wich­tig­sten Human­res­sour­cen für jede Gesell­schaft. Sie zu erhal­ten, muss uns Ver­trau­en ist eine der wich­tig­sten Human­res­sour­cen für jede Gesell­schaft. Sie zu erhal­ten, muss uns allen ein gro­ßes Anlie­gen sein“, for­der­te der Bam­ber­ger Erzbischof.