Freie Wäh­ler äußern schar­fe Kri­tik an baye­ri­scher Sportstättenförderung

Thor­sten Glau­ber, jugend­po­li­ti­scher Spre­cher der Freie Wäh­ler Land­tags­frak­ti­on, hat die aktu­el­le För­der­si­tua­ti­on der Sport­ver­ei­ne in Bay­ern als eine „Igno­ranz son­der­glei­chen gegen­über den Sport­ver­ei­nen und ihren zehn­tau­sen­den ehren­amt­li­chen Hel­fern“ bezeich­net. Hin­ter­grund der Ver­är­ge­rung Glau­bers ist ein schrift­li­cher Bericht, den des­sen Frak­ti­on für den Sport­aus­schuss ange­for­dert hat. Aus ihm geht her­vor, dass der­zeit ein Inve­sti­ti­ons­stau wegen seit Jah­ren zu gerin­ger Haus­halts­rück­stel­lun­gen vor­liegt. „Seit Jah­ren hat die unter CSU-Allein­herr­schaft ste­hen­de Staats­re­gie­rung das mit­ge­tra­gen, jetzt assi­stiert ihr auch noch die FDP und kon­ter­ka­riert damit die wert­vol­le Arbeit der Ehren­amt­li­chen in den Ver­ei­nen“, so Glauber.

Allein beim Sport­stät­ten­bau sei­en der­zeit nach ver­läss­li­chen Infor­ma­tio­nen des Baye­ri­schen Lan­des­sport-Ver­ban­des (BLSV) War­te­zei­ten bei der Bezu­schus­sung von min­de­stens sechs Jah­ren die Regel. 4,7 Mil­lio­nen Euro in den ver­gan­ge­nen bei­den Jah­ren haben zu einem Inve­sti­ti­ons­stau par excel­lence geführt. Nur eine Ver­ste­ti­gung erhöh­ter Mit­tel­zu­wei­sung von rund 8 Mil­lio­nen Euro jähr­lich könn­te dau­er­haft Abhil­fe schaf­fen, so dass ein abseh­ba­res Aus­zah­lungs­ziel von bis zu drei Jah­ren mög­lich wäre. Der­zeit sind 289 fest­ge­setz­te Haupt­an­trä­ge mit einem För­der­vo­lu­men von 30,6 Mil­lio­nen beschie­den. Davon ent­fal­len 19,3 Mil­lio­nen auf die Zuschüs­se und 11,3 Mil­lio­nen auf die Dar­le­hens­ba­sis. Jeder, der rech­nen kann, ist in der Lage anhand der oben ange­führ­ten der­zei­ti­gen jähr­li­chen Mit­tel­be­reit­stel­lung selbst aus­zu­rech­nen, was das für die Sport­ver­ei­ne bedeu­tet. 5 bis 6 Jah­re War­te­zeit wer­den gar nicht aus­rei­chen. Glau­ber: „Bis die Sport­ver­ei­ne die neu bean­trag­ten Zuschüs­se bekom­men, kickt die heu­ti­ge Jugend bereits im Senio­ren­fuß­ball. Im Wahl­jahr 2008 wur­den für die Sport­stät­ten­för­de­rung 15 Mio. € Son­der­mit­tel aus­ge­zahlt – für die Sport­ver­ei­ne wäre es gut, wenn jedes Jahr Wahl­jahr wäre…“

Glau­ber bezeich­ne­te den Umgang mit den baye­ri­schen Sport­ver­ei­nen als „bei­spiel­los“ und warf die Fra­ge auf, wie sich Staats­se­kre­tär Mar­cel Huber in der Münch­ner Resi­denz bei der Ver­lei­hung der Ehren­me­dail­le für beson­de­re Ver­dien­ste im Sport vor Ehren­amt­li­che im Sport stel­len konn­te, ohne rot zu wer­den. „In Sonn­tags­re­den wird das Ehren­amt im Sport stets hoch gelobt, die För­de­rung für die Sanie­rung von Sport­stät­ten hin­ge­gen wird seit Jah­ren ver­nach­läs­sigt.“ Glau­ber kri­ti­sier­te wei­ter: „Einer­seits setzt sich die Staats­re­gie­rung vehe­ment für die Olym­pia­be­wer­bung Mün­chens im Jahr 2018 ein. Ander­seits lässt sie die Basis des Sports am aus­ge­streck­ten Arm verhungern.“