Leser­brief zur Dis­kus­si­on um den Natio­nal­park Steigerwald

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Von Sieg­fried Stän­decke, dem 1. Bür­ger­mei­ster von Michel­au i. Stei­ger­wald, bezug­neh­mend auf den Arti­kel im Frän­ki­schen Tag

„Zumin­dest freut es mich, wenn sich Herr Lokal­re­dak­teur Weh­ner mal objek­tiv mit dem The­ma „Natio­nal­park im Stei­ger­wald“ aus­ein­an­der­set­zen will. Er muss es halt auch noch tun! Ein­fach zu sug­ge­rie­ren Tou­ris­mus sei gleich Wirt­schafts­stär­ke, ist so platt wie falsch.“

Wenn er auf einen Wirt­schafts­ver­gleich hin­aus­geht, muss er zuerst mal die Ver­schul­dung bzw. die finan­zi­el­le Situa­ti­on in der Gemein­den gegen­über stel­len. Er wür­de sehr leicht fest­stel­len, dass es den Gemein­den im Stei­ger­wald erheb­lich bes­ser geht als denen im Baye­ri­schen Wald. Wo die Ein­woh­ner mehr ver­die­nen, hat auch die Gemein­de etwas davon. So ein­fach ist es im Prin­zip, die wirt­schaft­li­che Situa­ti­on einzuschätzen.

Wir haben im Stei­ger­wald unse­ren Tou­ris­mus um 13% erhöht, gedei­hen aber vor allem wegen der guten Ent­wick­lung der Ein­kom­mens­la­ge unse­rer Ein­woh­ner und Betrie­be, die sehr häu­fig von einer Holz­nut­zung abhän­gig sind. Im Baye­ri­schen Wald baut man in viel höhe­rem Maße auf den Tou­ris­mus, der aller­dings seit Jah­ren rück­läu­fig ist (-7%).

Wir sind nach Mei­nung des Herr Weh­ner viel­leicht nicht beson­ders klug, aber auch nicht so dumm, denen nach­zu­ei­fern, die auf einem abge­rit­te­nen Pferd daher kommen?

Ein Lokal­re­dak­teur und auch ein Bio­lo­gie­leh­rer aus dem ent­fern­ten Coburg, soll­ten die Regio­nal­ent­wick­lung denen zutrau­en, die dafür das Ver­trau­en der Bevöl­ke­rung erhal­ten haben und tag­täg­lich ver­ant­wor­tungs­be­wusst ent­schei­den müs­sen. Statt des­sen schrei­ben Sie die Regi­on Stei­ger­wald schlecht und stel­len ihre Bür­ger­mei­ster als falsch Gesinn­te dar – fragt sich, wo da ein Gesin­nungs­wan­del nötig ist?“

Sieg­fried Stän­decke, 1. Bgm. Michel­au i. Stgw.