Glückwünsche der „Kardinalsfamilien“

Bamberger Delegation um Erzbischof Ludwig Schick reiste zur Kardinalserhebung von Bischof Walter Brandmüller nach Rom

Erzbischof Ludwig Schick (rechts) spricht beim Empfang der deutschen Bischofskonferenz dem neuen Kardinal Walter Brandmüller seine Glückwünsche aus

Karninal Brandmüller und Erzbischof Schick

(bbk) Eine Gruppe aus der Erzdiözese Bamberg unter Leitung von Erzbischof Ludwig Schick hat am vergangenen Wochenende in Rom der Kardinalserhebung des gebürtigen Ansbachers, Bischof Walter Brandmüller beigewohnt. Wie Erzbischof Ludwig Schick betonte, wolle er mit seiner Anwesenheit „Solidarität und Freude zum Ausdruck bringen, dass ein Bamberger Diözesanpriester Kardinal geworden ist.“

Bereits bei Bekanntwerden der Berufung Brandmüllers zum Kardinal hatte Schick die Verdienste des „hervorragenden Wissenschaftlers“ und sein „kompetentes und engagiertes Eintreten für die unverfälschte Tradition der Kirche“ gewürdigt. Brandmüller war lange Jahre Professor für Kirchengeschichte und von 1998 bis 2009 Präsident des Päpstlichen Komitees für Geschichtswissenschaften.

Auch der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Dr. Robert Zollitsch, würdigte den Kirchenhistoriker Kardinal Brandmüller bei einem Empfang in der Aula des deutschen Kollegs im Vatikan: „Sie haben Jahrzehnte Ihres priesterlichen Wirkens der Wissenschaft verschrieben und in unmittelbarer Nachbarschaft zum Ort des heutigen Geschehens gelebt.“ Zahlreiche Mitglieder der Deutschen Bischofskonferenz, Ministerpräsident Horst Seehofer, EKD-Präses Nikolaus Schneider, der bayerische evangelische Landesbischof Johannes Friedrich und die Vorsitzende des Zentralrats der Juden in Deutschland, Charlotte Knobloch, nahmen am Empfang teil. Das Handbuch des Kardinals über die Bayerische Kirchengeschichte sei „Pflichtlektüre“, unterstrich der bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer Brandmüllers Verdienste um die Kirchengeschichte.

Bei den „Visite di cortesia“, den Höflichkeitsbesuchen, standen dann die Türen des Vatikan am Samstagmittag weit offen. Dabei nehmen die neuen Purpurträger in verschiedenen Räumlichkeiten des Vatikans die Glückwünsche ihrer „Kardinalsfamilien“, der angereisten Delegationen und von vielen Gläubigen aus Rom entgegen. Kardinal Brandmüller empfing die Besucher in der Canonica, einem Palazzo neben dem Petersdom, in dem sich zugleich sein Wohnsitz befindet.

Kardinal Brandmüller hatte die Mitarbeiter der Kurie und seine persönlichen Gäste zu einem „fränkischen“ Empfang am Montagmittag mit echtem „Kardinalsbier“ und fränkischen Spezialitäten eingeladen. Hier konnte der gebürtige Ansbacher auch seine Neffen und Nichten begrüßen, die bis aus den USA angereist waren. Brandmüller selbst zeigte sich „bewegt“ von der „hohen Ehre“, die er empfangen habe. Zuvor hatte Kardinal Brandmüller einen Pontifikalgottesdienst in der Kirche Santa Maria della Pietà auf dem Campo Santo Teutonico gehalten.

Als Titelsitz erhielt der neue Kardinal die römische Diakonie San Giuliano dei Fiamminghi nahe dem Largo Argentina vom Papst zugewiesen.

Beim großen Konsistorium am 20. November hat Papst Benedikt XVI. bei einer Messe im Petersdom 24 neue Kardinäle kreiert. Diese traten einzeln vor den Papst, legten ihr Glaubensbekenntnis ab und schworen dem Kirchenoberhaupt Treue und Gehorsam. Der Papst setzte jedem ein purpurnes Kardinalsbirett auf und überreichte die Ernennungsurkunde. Beim Abschluss-Gottesdienst am Sonntag steckte er dann noch den Würdenträgern den Kardinalsring an. Dieser steht für die Verbundenheit mit Christus, der Kirche und dem Papst.