Rettung einer heimischen Baumart: Landschaftspflegeverband pflanzt seltene Mehlbeere

v.l.n.r. Claus Schwarzmann (1. Vors.  LPV Forchheim), Regierungspräsident Oberfranken Wilhelm  Wenning, MdL Eduard Nöth, stellv. Landrat Forchheim Georg Lang, stellv.  Bürgermeister Leutenbach Reinhold Kraft

v.l.n.r. Claus Schwarzmann (1. Vors. LPV Forchheim), Regierungspräsident Oberfranken Wilhelm Wenning, MdL Eduard Nöth, stellv. Landrat Forchheim Georg Lang, stellv. Bürgermeister Leutenbach Reinhold Kraft

Von der nur in Leutenbach, Oberfranken, vorkommenden Hohenesters Mehlbeere gibt es weltweit nur 7 fruchtende Exemplare. Bayern trägt für den Erhalt dieser Art globale Verantwortung. Der Landschaftspflegeverband (LPV) Forchheim pflanzte mit Regierungspräsident Wilhelm Wenning das erste Exemplar der Mehlbeere aus einer Erhaltungszucht. Gemeinsam enthüllten sie eine Informationstafel. „Die Mehlbeere ist eine absolute Rarität, die wir für die Zukunft sichern wollen“, so Claus Schwarzmann, Vorsitzender des Landschaftspflegeverbands Forchheim. Mit der Nachzucht, initiiert im Rahmen der Kampagne Bayerns UrEinwohner, will der LPV die Art in ihrem fränkischen Lebensraum sichern. Das Bayerische Ministerium für Umwelt und Gesundheit unterstützt die Kampagne.

Im Frankenjura gedeihen einige Mehlbeeren-Arten, die weltweit nur hier in einem eng begrenzten Areal vorkommen. Acht solcher „endemischen“ Arten gibt es im Landkreis Forchheim. Dazu gehören neben der seltenen Hohenesters Mehlbeere auch die Fränkische und die Hersbrucker Mehlbeere. Die Gattung der Mehlbeeren bildet neue Arten aus, ein spannender Vorgang der Evolution. Die geringe Zahl an entstehenden Exemplaren macht die Arten jedoch besonders empfindlich für das Aussterben.

Mehlbeeren gehören zu den Rosengewächsen, Sie benötigen viel Licht, sind aber konkurrenzschwach. Daher lässt der Landschaftspflegeverband die Mehlbeeren im Landkreis kartieren, stellt die Exemplare frei und initiiert die Vermehrung der Arten, damit sie nicht verloren gehen. In einer vorgestellten Broschüre beschreibt der LPV diese Urfranken und ihre Biologie.

Bayerns UrEinwohner sind ausgewählte heimische Tiere und Pflanzen. Für einige Arten z.B. Bachneunauge, Flussperlmuschel und Laubfrosch trägt Bayern eine europäische, für endemische Arten, wie die Hohenesters Mehlbeere sogar eine weltweite Verantwortung. Die Arten sind gefährdet und müssen deswegen in ihren bayerischen Lebensräumen besonders geschützt werden.

Weitere Informationen und Bilder unter www.bayerns-ureinwohner.de