Poli­zei­ei­ge­ne „Hoo­li­gans“ hal­ten Kol­le­gen auf Trab

Ein­satz­hun­dert­schaft der Ober­frän­ki­schen Poli­zei trai­nier­te den Ernstfall

Eine durch und durch posi­ti­ve Bilanz zogen die Füh­rungs­kräf­te der ober­frän­ki­schen Poli­zei-Ein­satz­hun­dert­schaft nach einer Übung am ver­gan­ge­nen Diens­tag in Bam­berg. Unter dem dies­jäh­ri­gen The­men­schwer­punkt „Poli­zei­li­che Maß­nah­men bei Sport­ver­an­stal­tun­gen“ trai­nier­ten die Ein­satz­kräf­te aus ganz Ober­fran­ken das Vor­ge­hen bei Aus­schrei­tun­gen wäh­rend eines Fußballspiels.

Mit lau­tem Gebrüll begann das Übungs­sze­na­rio gegen 9.30 Uhr am Bam­ber­ger Bahn­hof. Eine Hor­de grö­len­der Hoo­li­gans, die alle­samt von Poli­zi­sten gespielt wur­den und dem­entspre­chend auch sze­ne­ty­pisch geklei­det waren, rei­ste mit einem von der Deut­schen Bahn extra für die Übung bereit­ge­stell­ten Zug in Bam­berg an. Bereits hier began­nen die Akteu­re – im Poli­zei­jar­gon als „Stö­rer“ bezeich­net – nach Vor­ga­be des bis ins Detail aus­ge­ar­bei­te­ten Übungs­dreh­bu­ches, zu ran­da­lie­ren. Die über 100 Ein­satz­kräf­te und Stö­rer hat­ten alle Hän­de voll zu tun. Durch ihr pro­fes­sio­nel­les, dees­ka­lie­ren­des Vor­ge­hen gelang es den Poli­zi­sten rasch, sämt­li­che Übungs­ein­la­gen in den Griff zu bekom­men und Stö­ren­frie­de fest­zu­neh­men. Die gespiel­ten Pro­vo­ka­tio­nen stra­pa­zier­ten durch­aus den Gedulds­fa­den man­cher Poli­zi­sten, denn die Übungs­lei­tung hat­te hier auf einen sehr rea­li­täts­na­hen Ablauf gesetzt. Des­halb folg­ten Schlag auf Schlag wei­te­re „Stö­rer-Ein­la­gen“. So hat­te sich bei­spiels­wei­se einer der Ran­da­lie­rer mit einem Mes­ser bewaff­net und in einem Zug­ab­teil ver­schanzt. Die­se Situa­ti­on über­nahm in gewohn­ter Manier Poli­zei­hund „Sky“, der bereits auf sein lang ersehn­tes „Zuschnap­pen“ war­te­te. Mit lau­tem Gebell und dro­hen­dem Knur­ren über­wäl­tig­te „Sky“ den sicht­lich beein­druck­ten „Fuß­ball­fan“ aus dem Kol­le­gen­kreis, der sich eigens für die­se Übung mit einem biss­fe­sten Spe­zi­al­an­zug ein­ge­klei­det hat­te, um vor schmerz­haf­ten Erfah­run­gen ver­schont zu bleiben.

Die mit den ver­schie­den­sten Sze­na­ri­en sehr breit ange­leg­te Übung ver­deut­lich­te erneut die viel­fäl­ti­gen Schwer­punk­te einer Ein­satz­hun­dert­schaft. Es folg­ten Fest­nah­men nach insze­nier­ten Ran­da­len in einem Stadt­bus, bevor am Fuchs-Park-Sta­di­on riva­li­sie­ren­de Fan­grup­pen auf­ein­an­der tra­fen. Auch hier lie­ßen die Hoo­li­gans kei­ne Gele­gen­heit aus, um Unru­he zu stif­ten. So for­der­ten sie neben den Ein­hei­ten der Ein­satz­zü­ge aus Bay­reuth, Bam­berg, Coburg und Hof, auch die spe­zi­ell aus­ge­stat­te­ten Doku­men­ta­ti­ons­trupps der ober­frän­ki­schen Poli­zei, die mit ihrer High­tech-Aus­rü­stung das Abbren­nen eines Feu­er­werks minu­ti­ös doku­men­tier­ten und selbst über eine gro­ße Ent­fer­nung hin­weg den „Rädels­füh­rer“ zwei­fels­frei identifizierten.

Poli­zei­prä­si­dent Rein­hard Kun­kel, der die Übung am Diens­tag mit gro­ßem Inter­es­se vor Ort ver­folg­te, zeig­te sich vom hohen Lei­stungs­stand sei­ner Ein­hei­ten beein­druckt. Bei der Übungs­nach­be­spre­chung beton­te Poli­zei­haupt­kom­mis­sar Ger­hard Stel­zer aus Hof, der die Ein­satz­hun­dert­schaft am Diens­tag führ­te: „Es war eine rund­um gelun­ge­ne, anspruchs­vol­le und rea­li­täts­na­he Übung, die wie­der­holt die Ein­satz­kraft und beson­ders das pro­fes­sio­nel­le Arbei­ten, der zu einer Hun­dert­schaft inte­grier­ten Ein­satz­zü­ge aus ganz Ober­fran­ken, tat­kräf­tig unter Beweis stell­te. Nur durch die­se regel­mä­ßi­gen, gemein­sa­men Übun­gen kön­nen wir die­sen hohen Aus­bil­dungs­stand bei­be­hal­ten und wei­ter optimieren“.

Die näch­ste gemein­sa­me Übung der ober­frän­ki­schen Ein­satz­hun­dert­schaft wird im kom­men­den Jahr stattfinden.