Kreis­tags­frak­ti­on der Frei­en Wäh­ler spricht sich ein­stim­mig für den Aus­bau der Grün­gut­sam­mel­stel­len an den Wert­stoff­hö­fen aus

(RzU) Eines der Haupt­the­men der letz­ten Sit­zung der Kreis­tags­frak­ti­on der Frei­en Wäh­ler war die Abfall­wirt­schaft im Land­kreis Forch­heim. „Die Befürch­tung, dass mit der Ein­füh­rung des Abhol­sy­stems für Ver­packun­gen unse­re Städ­te und Dör­fer wegen beschä­dig­ten oder unsach­ge­mäß ver­schlos­se­nen „Gel­ben Säcken“ zuneh­mend mit Stra­ßen­ver­schmut­zung zu kämp­fen haben, hat sich bis­her glück­li­cher Wei­se nicht bestä­tigt“. Mit die­ser Fest­stel­lung eröff­ne­te der Vor­sit­zen­de der FW- Kreis­tags­frak­ti­on Franz Schmidt­lein das Thema.

Alle Betei­lig­ten waren sich einig, dass die zu Beginn des Jah­res vor­ge­nom­me­ne flä­chen­decken­de Ein­füh­rung des Abhol­sy­stems mit dem „Gel­ben Sack“ ein vol­ler Erfolg war, der jedoch auch dar­auf zurück­zu­füh­ren ist, dass man trotz Abho­lung der Säcke an den wohn­ort­na­hen Wert­stoff­hö­fe fest­ge­hal­ten hat. Somit haben die Bür­ger höch­ste Fle­xi­bi­li­tät im häus­li­chen Umgang mit den Wert­stof­fen, da sie auch außer­halb des vier-wöchent­li­chen Abhol-Rhyth­mus, z.B. bei Urlaub oder wenn die Bereit­stel­lung zur Abho­lung ver­ges­sen wur­de, ihre „Gel­ben Säcke“ vor Ort abge­ben kön­nen. Aus Sicht des Frak­ti­ons­vor­sit­zen­den Schmidt­lein erfüllt das Land­rats­amt die Pflicht­auf­ga­be der Abfall­wirt­schaft in Zusam­men­ar­beit mit dem Dua­len System Deutsch­land (DSD) und dem Ver­trags­un­ter­neh­men VEO­LIA vor­bild­lich. Ser­vice und Dienst­lei­stung am Bür­ger ste­hen abso­lut im Vor­der­grund. Um das Ange­bot für die Bür­ger noch abzu­run­den, schlug Schmidt­lein vor, über die Fir­ma VEO­LIA zu prü­fen, ob ohne Mehr­ko­sten neben dem „Gel­ben Sack“ auch die Abho­lung einer „Gel­be Ton­ne“ als zusätz­li­che Lei­stung ein­ge­rich­tet wer­den könnte.

Dar­über hin­aus liegt in der Samm­lung von Daten­trä­ger (CDs, Dis­ket­ten, Cas­set­ten, etc.) noch gering­fü­gi­ges Ver­bes­se­rungs­po­ten­ti­al. Hier­zu wird die Frak­ti­on der FW bei der Ver­wal­tung anre­gen Klein-Con­tai­ner anzu­schaf­fen, um die­se in allen Rat­häu­sern und Ämtern im Land­kreis auf­zu­stel­len, um eine ord­nungs­ge­mä­ße Ver­wer­tung in der heu­ti­gen Zeit sicherzustellen.

Nach­dem durch die Abho­lung der Papier- und Leicht­frak­tio­nen auch Kapa­zi­tä­ten auf den 36 Wert­stoff­hö­fen frei wur­den, konn­te im Janu­ar 2010 auf zehn Plät­zen ein vom Land­rat Rein­hardt Glau­ber ein­ge­führ­ter Modell­ver­such mit Grün­gut­sam­mel­stel­len – der sehr gut ange­nom­men wur­de – ein­ge­rich­tet wer­den. Durch Befra­gung der Benut­zer und aus Gesprä­chen mit Bür­gern wur­de deut­lich, dass die­se Ein­rich­tun­gen äußerst posi­tiv bewer­tet wer­den, aber im Kreis noch viel zu weni­ge Sam­mel­stel­len wären. Dies bestä­tig­te auch Kreis­rat Erich Daum, der in sei­ner täg­li­chen Arbeit als Revier­för­ster mit Pro­ble­men der unsach­ge­mä­ßen Ent­sor­gung von Gar­ten­ab­fäl­len und Grün­gut in den Wäl­dern zu kämp­fen hat. „Vie­le Bür­ger erken­nen die Pro­ble­me einer „wil­den“ Ent­sor­gung nicht. Durch die Viel­zahl der exo­ti­schen Pflan­zen und Gehöl­ze in unse­ren Gär­ten erhöht sich bei unsach­ge­rech­ter Ent­sor­gung der Ein­trag von frem­den Gewäch­sen in unse­ren hei­mi­schen Wäl­dern, die dort nicht hin­ge­hö­ren, so För­ster Daum. „Es muss unbe­dingt eine bes­se­re Flä­chen­ab­deckung im Land­kreis erreicht und die Anzahl der Grün­gut­sam­mel­stel­len erhöht wer­den“. Nach­dem die zehn Sam­mel­stel­len an den Wert­stoff­hö­fen so gut ange­nom­men wur­den und man aus­schließ­lich posi­ti­ve Erfah­run­gen gemacht hat, soll­ten aus Sicht der Frei­en Wäh­ler ein enge­res Netz von Grün­gut­an­nah­me­mög­lich­kei­ten geschaf­fen werden.

Neben Samm­lung, Trans­port, Behand­lung und Lage­rung von Wert­stof­fen befass­ten sich die Frei­en auch mit dem Pro­blem des „Wohl­stands­mülls“ – Waren die eigent­lich noch voll funk­ti­ons­fä­hig sind, aber nicht mehr gefal­len. Nach dem Vor­bild der „Pack mer’s Gebraucht­wa­ren­hof gGmbH“ könn­ten auch Elek­tro­klein­ge­rä­te wie­der in den Waren­kreis­lauf ein­ge­bracht wer­den. Hier sehen die Frei­en Wäh­ler noch wei­te­res Poten­ti­al, wobei der Umwelt­schutz und die Abfall­ver­mei­dung klar vor dem Sozi­al­cha­rak­ter ste­hen sol­len. Für die­se Gerä­te könn­te aus Sicht des Frak­ti­ons­vor­sit­zen­den Schmidt­lein eine Bör­se am Wert­stoff­zen­trum in Gos­berg ein­ge­rich­tet wer­den. Um den Auf­wand für die Ver­wal­tung mög­lichst gering zu hal­ten, sol­len gut erhal­te­ne, funk­tio­nie­ren­de Elek­tro­ge­rä­te gesam­melt und an einem fest­ge­leg­ten Ter­min Inter­es­sen­ten zugäng­lich gemacht wer­den. Hier­zu wird die Frak­ti­on der Frei­en Wäh­ler für die näch­ste Sit­zung des Aus­schus­ses für Umwelt und Natur einen ent­spre­chen­den Antrag einreichen.