Offe­ner Brief zum The­ma „FO 13 – Nord­um­ge­hung Hausen“

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An
Regie­rung von Ober­fran­ken, Herrn Regie­rungs­prä­si­dent Wil­helm Wenning
Land­rats­amt Forch­heim, Herrn Land­rat Rein­hardt Glauber
Gemein­de Hau­sen, Herrn Bür­ger­mei­ster Franz Renker
Stra­ßen­bau­amt Bam­berg, Herrn Andre­as Eisgruber

Sehr geehr­te Herren,
die SPD Hau­sen und die Gemein­de­rats­frak­ti­on der SPD Hau­sen bit­ten Sie, sich noch ein­mal mit dem Pro­jekt FO 13 – Nord­um­ge­hung Hau­sen aus­ein­an­der zu set­zen. Das Plan­fe­stel­lungs­ver­fah­ren ist mitt­ler­wei­le abge­schlos­sen. Lei­der hat der Gemein­de­rat Hau­sen 2004 die bestehen­den Beden­ken nicht auf­ge­nom­men und dem Pro­jekt kri­tik­los zuge­stimmt. Der jet­zi­ge und zu 75% neu zusam­men­ge­setz­te Gemein­de­rat ist damit nicht glück­lich und hat dies­be­züg­lich in ver­schie­de­nen Sit­zun­gen sei­ne Beden­ken zum Aus­druck gebracht.

Es gibt ver­schie­de­ne Punk­te in denen nach Ansicht der SPD Hau­sen und vie­ler Gemein­de­rä­te noch erheb­li­cher Dis­kus­si­ons- und Klä­rungs­be­darf besteht. So z.B. mit dem geplan­ten Kreis­ver­kehr an der Orts­aus­fahrt Hau­sen Rich­tung Herolds­bach. Seit 2004 hat sich auch in Hau­sen viel getan. Der Ort hat sich wei­ter ent­wickelt. Mitt­ler­wei­le ent­wickelt sich das Gebiet, das von dem Krei­sel und in der Wei­ter­füh­rung der Stra­ße durch­schnit­ten wird, zu einem Nah­ver­sor­gungs­zen­trum mit Geträn­ke­markt, Dis­coun­ter, Fit­ness­cen­ter und Voll­sor­ti­men­ter. Durch die Zer­schnei­dung durch die Nord­um­ge­hung erge­ben sich noch erheb­li­che Pro­ble­me und neue und unge­klär­te Fragen.

Wie schon 2004 sind die Hau­se­ner Land­wir­te mit der Strecken­füh­rung der geplan­ten Vari­an­te über­haupt nicht zufrie­den. Die besten Äcker Hau­sens wer­den teil­wei­se radi­kal zer­schnit­ten. Kei­ner der Land­wir­te ist lt. Infor­ma­ti­on der SPD über­haupt bereit, Land für den Bau der Nord­um­ge­hung zu verkaufen.

Wie will der Land­kreis Forch­heim die­ses Pro­jekt umset­zen, wenn schon jetzt klar ist, dass Land nicht abge­ge­ben und ein gro­ßer Teil der Bevöl­ke­rung Sturm lau­fen wird. Will der Kreis alle Land­wir­te enteignen?

Wie schon 2004 gibt es Pla­nungs­va­ri­an­ten, die kür­zer und sicher auch für die Hau­se­ner Bevöl­ke­rung ver­träg­li­cher umzu­set­zen sind. Vor allem aber sehr viel kosten­gün­sti­ger umge­setzt wer­den kön­nen. Dies soll­te gera­de in der heu­ti­gen finan­zi­ell ange­spann­ten Lage der öffent­li­chen Hand auch ein Grund sein, über ein gutes Pro­jekt nach­zu­den­ken und es evtl. noch bes­ser wer­den zu lassen.

Über alle die­se Beden­ken soll­te nach Mei­nung der SPD, aber auch des ört­li­chen Bau­ern­ver­ban­des noch­mals inten­siv und öffent­lich dis­ku­tiert wer­den. Die SPD Hau­sen regt des­halb einen öffent­li­chen run­den Tisch in Hau­sen an, an dem die Regie­rung von Ober­fran­ken, der Land­kreis Forch­heim, das Stra­ßen­bau­amt Bam­berg, die Gemein­de Hau­sen und die ört­li­chen Inter­es­sen­ver­tre­ter vor der inter­es­sier­ten Bür­ger­schaft noch­mals die (lei­der) schon beschlos­se­nen Plä­ne dis­ku­tie­ren und ver­sucht wer­den soll, aus­zu­lo­ten, ob nicht evtl. doch noch ande­re Mög­lich­kei­ten bestehen und umge­setzt wer­den kön­nen. Sicher ist uns bewusst, dass mitt­ler­wei­le schon erheb­li­che Pla­nungs­ko­sten ent­stan­den sind. Dem Bür­ger zu zei­gen, dass über ein umstrit­te­nes Pro­jekt auch nach einem Plan­fest­stel­lungs­be­schluss noch ein­mal ernst­haft dis­ku­tiert und evtl. Ände­run­gen oder eine kom­plet­te Neu­pla­nung (auch aus Kosten­grün­den) mög­lich wer­den kann, wäre ein Schritt zu mehr Ver­trau­en der Bür­ger in eine ver­ant­wor­tungs­vol­le Poli­tik. Dem Phä­no­men des Poli­tik­über­drus­ses und dem Miss­trau­en gegen­über der öffent­li­chen Hand könn­te durch ein der­ar­ti­ges Ver­fah­ren ent­ge­gen gewirkt wer­den. Der Bür­ger wür­de sich, zumin­dest in die­sem Fall, wie­der ernst genom­men fühlen.

In jedem Fall for­dert die SPD Hau­sen ein Mora­to­ri­um des Pro­jekts, bis die Süd­um­ge­hung B470-West­span­ge fer­tig gestellt ist und ver­läss­li­che Zah­len bezüg­lich. der Ver­kehrs­ent­wick­lung vor­lie­gen. Wir hof­fen dar­auf, dass Sie unse­re Beden­ken und Vor­schlä­ge ernst­haft prü­fen und eine Teil­nah­me an dem ange­reg­ten run­den Tisch zusagen.

Noch sind, anders als in Stutt­gart, wei­ter­ge­hen­de Auf­trä­ge bezüg­lich. der Nord­um­ge­hung Hau­sen noch nicht vergeben.

Mit freund­li­chen Grüßen

Gerd Zim­mer,
Vor­sit­zen­der SPD Hausen