Familienregion Bamberg – Netzwerk Familienbildung startet seine Arbeit

Familien stärken – so lautet das gemeinsame Ziel zahlreicher Träger in Stadt und Landkreis Bamberg, die jetzt als Netzwerk Familienbildung ihre gemeinsame Arbeit aufnahmen. Über 40 Vertreterinnen und Vertreter aus Kindertagesstätten und Erwachsenenbildungseinrichtungen, aus Beratungsstellen und Einrichtungen der öffentlichen Daseinsvorsorge, aus Kirche und Vereinen waren zusammengekommen, um die Familienbildung in der Region voranzubringen.

Eingeladen hatte die Familienregion Bamberg im Rahmen des Modellprojekts Familienstützpunkte – Familienbildung, das Stadt und Landkreis gemeinsam durchführen. Das Ziel des Treffens brachte Christine Behringer-Zeis, Leiterin des städtischen Jugendamts, gleich zu Beginn auf den Punkt: „Es gibt in der Familienregion Bamberg schon viele sehr gute Angebote für Familien. Wir möchten diese Angebote nun gezielter aufeinander abstimmen und noch transparenter und besser erreichbar für alle Familien machen.“

Hierfür wird Anfang November mittels Fragebogen eine umfassende Bestands­aufnahme bei allen Anbietern der Familienbildung durchgeführt. Anbieter, die sich an der Erhebung beteiligen möchten, aber eventuell keinen Fragebogen erhalten haben, können mit den Projektkoordinatorinnen Marianna Jakob (für die Stadt: marianna.jakob@stadt.bamberg.de) und Sina Wicht (für den Landkreis: sina.wicht@lra-ba.bayern.de) Kontakt aufnehmen. Die Ergebnisse der Erhebung können ab Frühjahr 2011 im Internetportal www.bamberg-familienfreundlich.de eingesehen werden.

Was ist unter den Angeboten der Familienbildung zu verstehen? Während §16 des Kinder- und Jugendhilfegesetzes darunter ganz allgemein Angebote versteht, die der Förderung der Erziehung und des Zusammenlebens der Familie dienen, konnte das Netzwerk Familienbildung unter fachlicher Anleitung und Moderation durch Sina Wicht und Marianna Jakob bereits Schwerpunkte für die Familienbildung vor Ort erarbeiten. Bedarf sehen die Netzwerker in den Bereichen Ernährung und Haushaltsführung, Bewegung und Gesundheit, Schule, Freizeitgestaltung und Mediennutzung, Interkulturalität und Fremdsprachen, aber auch bei besonderen Belastungssituationen wie Armut oder Suchtkrankheiten. Anders als therapeutische Angebote ist Familienbildung dabei grundsätzlich vorbeugend ausgerichtet: In Gemeinschaft und im Austausch mit anderen Eltern, in Projekten, Informationsveranstaltungen oder offenen Treffs können Eltern ihre eigenen Stärken entdecken und darauf aufbauen.

Ein wichtiges Anliegen fasste Uta von Plettenberg, Leiterin des Geschäftsbereichs Soziales, Familie, Jugend und Gesundheit am Landratsamt Bamberg zusammen: „Die besten Angebote nützen nichts, wenn die Eltern nichts davon wissen oder sich nicht angesprochen fühlen“. Entsprechend sahen die Teilnehmer den Nutzen des Netzwerks unter anderem in der Möglichkeit, gemeinsam näher an die Lebenswelt der Familien heranzukommen und Bedarfe gegenseitig weitervermitteln zu können. Auch die Zusammenarbeit mit der Koordinierungsstelle frühe Kindheit (KoKi), die beim Netzwerktreffen ebenfalls vertreten war, ist in diesem Zusammenhang ein wichtiger Baustein. Das nächste Netzwerktreffen im Februar 2011 wird sich mit den Ergebnissen der Bestandsaufnahme befassen und daraus Schritte für eine weitere bedarfsgerechte Entwicklung der Familienbildung in der Familienregion Bamberg ableiten.