Erz­bi­schof Schick: „Der Lai­zis­mus wird uns nicht voranbringen“

Erz­bi­schof Lud­wig Schick wen­det sich gegen die Ver­drän­gung von Reli­gi­on und Kir­che aus dem öffent­li­chen Raum und erin­nert dar­an, dass die Kir­che für die Ver­mitt­lung von „Wür­de, Wer­te und Tugen­den“ unab­ding­bar sei.

(bbk) – Der Bam­ber­ger Erz­bi­schof Lud­wig Schick hat bei einem Vor­trag in Her­zo­gen­au­rach am 19. Okto­ber an die Bedeu­tung von Wür­de, Wer­te und Tugen­den für die Gesell­schaft in Deutsch­land erin­nert. „Sie sind die tra­gen­den Säu­len des Gemein­wohls“, so der Erz­bi­schof. Sie sei­en aus der abend­län­disch-christ­li­chen Kul­tur ent­stan­den. „Sie haben ein gutes gemein­wohl­ori­en­tier­tes Gesell­schafts­le­ben und den Sozi­al­staat in Deutsch­land her­vor­ge­bracht. Das muss dank­bar aner­kannt werden.“

Wenn der­zeit „Lai­zi­sten“ in eini­gen Par­tei­en for­der­ten, dass die Kreu­ze aus den Schu­len und öffent­li­chen Gebäu­den ent­fernt, der Got­tes­be­zug im Grund­ge­setz und in den Län­der­ver­fas­sun­gen gestri­chen, der Reli­gi­ons­un­ter­richt in den Schu­len abge­schafft, die Theo­lo­gie aus den Uni­ver­si­tä­ten her­aus­ge­nom­men wer­den und Kir­chen­ver­tre­ter nicht mehr in der Poli­tik mit­wir­ken soll­ten, käme das dem Ver­such einer „Dam­na­tio memo­riae“, einer Löschung aus dem Gedächt­nis gleich. „Der Ver­such wird schei­tern“, ist sich der Erz­bi­schof gewiss. Reli­gi­on und Kir­che soll­ten zum Wohl der Gesell­schaft von der Poli­tik geför­dert wer­den. Es dür­fe nicht ver­ges­sen wer­den, dass die Chri­sten bei ehren­amt­li­chen Tätig­kei­ten in Deutsch­land an erster Stel­le ste­hen und die Kir­chen vie­le sozia­le, cari­ta­ti­ve und dia­ko­ni­sche Ein­rich­tun­gen zum Wohl der gan­zen Gesell­schaft tra­gen. Nicht zuletzt sei die Kir­che für den Erhalt und die Wei­ter­ga­be der Wür­de von allen Men­schen, den Wer­ten und Tugen­den wich­tig. „Mit reli­giö­sen Men­schen ist ‚Staat’ zu machen! Was kön­nen der Lai­zis­mus und die Lai­zi­sten Posi­ti­ves vor­wei­sen?“, frag­te Schick vor rund 300 Zuhörern.

Die Wür­de des Men­schen sei von der Befruch­tung der Eizel­le bis zum natür­li­chen Ster­ben unan­tast­bar. Die Aus­le­se und Tötung von befruch­te­ten Eizel­len nach einer „unbe­frie­di­gen­den“ Prä­im­plan­ta­ti­ons­dia­gno­stik (PID) sei genau­so ein Angriff auf die Unan­tast­bar­keit des mensch­li­chen Lebens wie die Abtrei­bung. Des­halb gehö­re PID verboten.

Die Sehn­sucht nach einem wür­de­vol­len Leben, nach Wer­ten und Tugen­den sei beson­ders bei jun­gen Men­schen groß. Es feh­le aber oft an der Rea­li­sie­rung im All­tag. Der Bam­ber­ger Erz­bi­schof for­der­te daher eine Bil­dungs­of­fen­si­ve auf allen Ebe­nen. Bil­dung ist das A und O für die Beach­tung der Wür­de aller Men­schen, der Aneig­nung der Wer­te sowie der Ver­wirk­li­chung der Tugen­den. Dazu müss­ten vor allem die Fami­li­en gestärkt sowie in den Kin­der­gär­ten und Schu­len das Wer­te- und Ori­en­tie­rungs­wis­sen mehr Bedeu­tung erhalten.

Der Glau­be an den guten Gott sei die wich­tig­ste Res­sour­ce für Wür­de, Wer­te und Tugen­den. „Mit dem guten Gott funk­tio­niert die Gesell­schaft anders als ohne ihn, näm­lich gött­li­cher und himm­li­scher“, schloss Schick.