Vortrag in Tüchersfeld: "Vom bewaffneten Germanen zum merowingischen Krieger"

Die Zeitspanne zwischen der Aufgabe des Limes und dem Zusammenbruch des römischen Reiches bis hin zur Herausbildung des Merowingerreiches war von zahlreichen Veränderungen und Neuerungen geprägt. Im 4. Jhdt. n. Chr. unternahmen die Römer den Versuch, die Limesgrenze mit Hilfe germanischer Stammesverbände in römischen (Militär-) Diensten zu sichern.

Hierzu gingen sie Bündnisse mit einzelnen germanischen Anführern ein. Diese dienten dann mit ihren Gefolgsleuten als Föderaten im römischen Heer. Die germanischen Föderaten konnten dabei auch höchste Militärränge erreichen, wie u. a. das Beispiel Stilichos (+ 408), Sohn eines vandalischen Führers, zeigt. Er stieg bis zum Oberbefehlshaber der römischen Armee auf und heiratete die Nichte und Pflegetochter des römischen Kaisers.

Letztendlich konnte aber das römische Reich dem Ansturm der sich herausbildenden Großstämme (Alamannen, Franken, Burgunder etc.) nicht standhalten. Die Umbrüche lassen sich insbesondere anhand der Ausstattungen der Krieger verfolgen.

Im Rahmen des Begleitprogrammes der derzeitigen Sonderausstellung „Handwerker — Krieger — Stammesfürsten. Die germanische Befestigung der Völkerwanderungszeit auf dem Reisberg“ im Fränkische Schweiz-Museum geht Prof. Dr. Wilfried Menghin, Museum für Vor- und Frühgeschichte/Museen Preussischer Kulturbesitz, diesen Umbrüchen nach. In seinem Vortrag „Vom bewaffneten Germanen zum merowingischen Krieger“ zeigt er anhand von zahlreichen bildlichen Darstellungen und archäologischen Zeugnissen die damit verbundenen gesellschaftlichen Veränderungen auf.

Der Vortrag findet am Mittwoch, den 27.10.2010 um 19.30 im Haus der Kirchenstiftung in Tüchersfeld statt. Als Unkostenbeitrag werden 2,50 € erhoben.