FDP Bam­berg zur Ket­ten­brücke: Ver­ga­be­pra­xis muss geän­dert werden

Ange­sichts der mas­si­ven Kosten­stei­ge­run­gen bei der Ket­ten­brücke von 6 Mil­lio­nen auf 17,4 Mil­lio­nen Euro for­dert die Bam­ber­ger FDP radi­ka­le Ände­run­gen bei der Ver­ga­be­pra­xis von der­ar­ti­gen Groß­pro­jek­ten in Bam­berg. Aber auch das bestehen­de Ver­ga­be­recht müs­se auf den Prüf­stand, so der FDP-Orts­ver­band in einer Pressemitteilung.

„Es ist offen­kun­dig, dass die Ange­bo­te im Rah­men des vor­aus­ge­gan­ge­nen Wett­be­werbs von der Stadt­ver­wal­tung nicht hin­rei­chend auf Zuver­läs­sig­keit geprüft wur­den“, betont Pres­se­spre­cher Jonas Lind­ner. Hier müs­se es in Zukunft radi­ka­le Ände­run­gen geben. „Auch über die stär­ke­re Ein­be­zie­hung exter­ner Gut­ach­ter vor der Ver­ga­be von Groß­auf­trä­gen muss nach­ge­dacht wer­den.“ Zudem müss­ten Kon­se­quen­zen dahin­ge­hend gezo­gen wer­den, dass bei Abwei­chun­gen in die­ser Grö­ßen­ord­nun­gen von den ursprüng­li­chen Kosten­schät­zun­gen – es geht annä­hernd um eine Ver­drei­fa­chung der Kosten – die dafür ver­ant­wort­li­chen Fach­leu­te und Unter­neh­men bei der Ver­ga­be öffent­li­cher Bau­auf­trä­ge in Bam­berg in Zukunft hin­ten ange­stellt wer­den und vor­erst kei­ne Auf­trä­ge mehr erhal­ten. Die FDP spricht sich kon­kret dafür aus, für Bam­berg ein „Rating“ von Unter­neh­men und Fach­leu­ten zu erstel­len: Wer hat sei­ne ursprüng­li­chen Kosten­schät­zun­gen bei öffent­li­chen Bau­auf­trä­gen annä­hernd ein­ge­hal­ten und wer nicht. „Ein sol­ches Rating muss dann bei der Ent­schei­dungs­fin­dung, wer einen öffent­li­chen Bau­auf­trag erhält, berück­sich­tigt wer­den“, so der FDP-Orts­vor­sit­zen­de Mar­tin Pöhner.

Im kon­kre­ten Fall der Ket­ten­brücke plä­diert die Bam­ber­ger FDP dafür, alle recht­li­chen Mit­tel aus­zu­schöp­fen, dass unbe­rech­tig­te For­de­run­gen, die auf Feh­ler der betei­lig­ten Unter­neh­men und Fach­leu­te zurück gehen, nicht von der Stadt begli­chen wer­den müssen.

Zudem müs­se auch dar­über nach­ge­dacht wer­den, wie das öffent­li­che Ver­ga­be­recht ins­ge­samt geän­dert wer­den kann, um einen effi­zi­en­ten Ein­satz von Steu­er­gel­dern tat­säch­lich sicher­zu­stel­len, for­dert Pöh­ner abschließend.