Sicher Auf- und Abstei­gen bei Erntemaschinen

Tipps Ihrer LBG, damit Sie nicht „unter die Räder kommen“

Wenn land­wirt­schaft­li­che Lohn­un­ter­neh­mer bei der Arbeit auf dem Feld unter­wegs sind, ist Zeit immer knapp. Trotz­dem kann es aber doch not­wen­dig sein, dass rasch Infor­ma­tio­nen zwi­schen dem Land­wirt und dem Fah­rer von Ern­te­ma­schi­nen aus­ge­tauscht wer­den müs­sen, oder dass der Land­wirt dem Lohn­un­ter­neh­mer etwas geben möch­te – und wenn es nur die Brot­zeit ist. Das Auf- und Absprin­gen auf bzw. von fah­ren­den Ern­te­ma­schi­nen wie Mais­häcks­ler, Voll­ern­ter oder Mäh­dre­scher ist dafür jedoch die denk­bar schlech­te­ste Metho­de! Viel zu groß ist die Gefahr einer lebens­ge­fähr­li­chen Ver­let­zung. Des­we­gen sind sol­che Aktio­nen auch ver­bo­ten. Dar­auf weist die Land- und forst­wirt­schaft­li­che Berufs­ge­nos­sen­schaft Fran­ken und Ober­bay­ern hin.

„Auch wenn die Arbei­ten mei­stens unter hohem Zeit­druck statt­fin­den, so ist es gera­de des­halb wich­tig, auf die grund­le­gen­den Sicher­heits­be­stim­mun­gen zu ach­ten, um unfall­frei durch die Ern­te zu kom­men. Möch­ten Sie dem Fah­rer einer Ern­te­ma­schi­ne etwas mit­tei­len oder brin­gen, stel­len Sie sich gut sicht­bar für ihn an den Rand der Fahr­spur. Suchen Sie Blick­kon­takt und ver­stän­di­gen Sie sich mit Hand­zei­chen. Erst, wenn Sie sicher sind, dass der Fah­rer Sie gese­hen hat, und er die Maschi­ne zum Still­stand gebracht hat, dür­fen Sie auf­stei­gen“, rät Chri­sti­an Satzl, Sicher­heits­be­ra­ter der LBG Fran­ken und Oberbayern .

Nur wenn Hand und Fuß einen festen Halt fin­den, ist die Fah­rerkan­zel sicher zu errei­chen und auch wie­der zu ver­las­sen. Stei­gen Sie des­halb immer mit dem Gesicht zur Maschi­ne ab und sprin­gen Sie nicht ab. Die Auf­stie­ge zu Fah­rer- und War­tungs­plät­zen sind vor allem im Herbst häu­fig ver­schmutzt. Dadurch ent­steht erhöh­te Rutsch- und Absturz­ge­fahr. Es ist jetzt beson­ders wich­tig, sie regel­mä­ßig zu rei­ni­gen und die dafür vor­ge­se­he­nen Hand­grif­fe zu benut­zen. Die Gefahr, abzu­rut­schen und sich zu ver­let­zen, ist mit festem Schuh­werk mit Pro­fil­soh­len wesent­lich gerin­ger als mit Frei­zeit­schu­hen oder gar Flip-Flops.

Rück­fahr­ka­me­ras neben einem guten Rück­spie­gel­sy­stem hel­fen dem Fah­rer gera­de bei gro­ßen, unüber­sicht­li­chen Maschi­nen immer einen maxi­ma­len Rund­um­blick zu haben. Vor allem auch in der Däm­me­rung und selbst in der Dun­kel­heit hat sich die­ses tech­ni­sche Hilfs­mit­tel sehr gut bewährt. Die Mehr­ko­sten für die­ses Plus an Sicher­heit fal­len – gemes­sen an dem hohen Anschaf­fungs­preis sol­cher Groß­ma­schi­nen – nicht wirk­lich mehr ins Gewicht.

Unser Unfall­ver­hü­tungs­tip:

Stra­ßen­ver­kehr – Erhöh­te Unfall­ge­fahr im Herbst

Gera­de im Herbst kommt es im Stra­ßen­ver­kehr immer wie­der zu schwe­ren Unfäl­len mit land­wirt­schaft­li­chen Fahr­zeu­gen, Fahr­zeug­ge­span­nen und Ern­te­ma­schi­nen. Der Grund: Hoher Arbeits­druck, schwie­ri­ge Licht­ver­hält­nis­se und rut­schi­ge, teils auch schon reif­glat­te und ver­schmutz­te Fahr­bah­nen ver­lan­gen von den Füh­rern von land­wirt­schaft­li­chen Fahr­zeu­gen eine beson­ders vor­sich­ti­ge und an die Wit­te­rungs­ver­hält­nis­sen ange­pass­te Fahrweise.

Die Land- und forsts­wirt­schaft­li­che Berufs­ge­nos­sen­schaft (LBG) möch­te, dass Sie unfall­frei und sicher durch den Herbst kom­men und rät: 

  • Rech­nen Sie sai­son­be­dingt mit schwie­ri­ge Wit­te­rungs- und Boden­ver­hält­nis­se. Die Böden trock­nen nur schwer ab; län­ge­re Schlecht­wet­ter­pe­ri­oden sind jeder­zeit mög­lich. Häu­fig ver­schlech­tern Früh­ne­bel, die kür­ze­re Son­nen­ein­strah­lung und die früh­zei­tig her­ein­bre­chen­de Däm­me­rung die Sicht­ver­hält­nis­se. Pla­nen Sie des­halb von vorn­her­ein mehr Zeit für die Arbeit auf dem Feld und für die not­wen­di­gen Fahr­ten ein.
  • Durch Schlep­per und Anhän­ger wer­den die Feld­we­ge und Stra­ßen ver­schmutzt. Es besteht erhöh­te Rutsch­ge­fahr. Um den nach­fol­gen­den Ver­kehr nicht zu gefähr­den, müs­sen die­se Ver­schmut­zun­gen unver­züg­lich ent­fernt wer­den. Dies for­dert die Stra­ßen­ver­kehrs­ord­nung und die Ver­ant­wor­tung gegen­über ande­ren Ver­kehrs­teil­neh­mern. Tra­gen Sie dabei jedoch unbe­dingt Warn­we­sten und sichern Sie den Arbeits­be­reich mit einem Warn­drei­eck ab.
  • Wegen der schwie­ri­gen Stra­ßen­ver­hält­nis­se sind jetzt gut funk­tio­nie­ren­de Brem­sen beson­ders wichtig.
  • Durch die Jah­res­zeit bedingt wer­den Fahr­ten oft in der Dun­kel­heit unter­nom­men. Die lang­sam fah­ren­den Schlep­per stel­len hier ein beson­de­res Risi­ko dar. Bei schlech­ten Sicht­ver­hält­nis­sen ist es des­halb wich­tig, auf eine gut funk­tio­nie­ren­de Beleuch­tungs­an­la­ge zu ach­ten, und die Lich­ter, Rück­strah­ler und Warn­ta­feln regel­mä­ßig zu reinigen.